Kultur

"Kulturzeit" vom 29.08.2025: Warum der Mixed Martial Arts-Trend fasziniert

Die Themen der Sendung: Faszination Mixed Martial Arts, Smithsonian Institution, Jon Batiste im Interview, Alan Turing-Theaterstück.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 29.08.2026

Die Themen der Sendung:

Was der MMA-Trend über unsere Zeit erzählt

Lange waren Mixed-Martial-Arts in Deutschland eine merkwürdige Obsession vor allem junger Männer mit Aggressions-Problem. Öffentliche Kämpfe waren bis vor wenigen Jahren verboten. Doch das hat sich geändert. Wer sind die Männer und die vielen Frauen, die dort im Ring ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, heftige Verletzungen riskieren? Und vor allem: was sagt dieser Kampfsport über unsere Zeit?

Wir haben den MMA-Star und Sozialarbeiter Niko Samsonidse im "Spitfire Gym" in Berlin, Europas größter Kampf-Sport-Schmiede, getroffen. Und mit ihm und mit der Schriftstellerin Helene Hegemann, die selbst Mixed Martial Arts praktiziert und einen Roman geschrieben hat, der im MMA-Milieu spielt, über die Faszination an diesem Sport gesprochen.

Kulturkampf in den Smithsonians

Angst geht um in der New Yorker Kunstszene, die nicht auf Präsident Donald Trumps Linie ist. Trump knöpft sich nach den Universitäten, den Medien und den Rechtanwaltskanzleien die nationalen Museen vor. Ab sofort - so meint Trump - sollen alle staatlich subventionierten Kulturgüter vom letzten verbliebenen Segment der Woke-Bewegung befreit werden. Im März hatte Trump bereits per Dekret verkündet, er wolle "die Wahrheit und Vernunft in der amerikanischen Geschichte wiederherstellen"‚ unzulässige, spaltende oder "anti-amerikanische Ideologie" auch aus den Museen der Smithsonian Institution entfernen. Gemeint ist: Die Geschichte der Sklaverei soll in den Hintergrund treten, patriotische Wohlfühl-Erzählungen dafür umso mehr glänzen.

Die Smithsonians sind eine Institution in Amerika, der größte Museumskomplex der Welt samt Forschungs- und Bildungseinrichtung. In Trumps Amerika werden unliebsame Werke und Wahrheiten verbannt. Ein Kulturkampf. Auf der Strecke bleibt das Hohe Gut der Kunstfreiheit.

Mehr zur USA

US-Musiker und Komponist Jon Batiste im Interview

Jon Batiste ist ein Ausnahmemusiker, hat einen Oscar und bislang sieben Grammies gewonnen, unter anderem für seine Filmmusiken. Mit Lana del Ray, Alicia Keys oder Stevie Wonder hat er zusammengearbeitet. Von 2015 bis 2022 war er der musikalische Leiter der "Late Show" mit Stephen Colbert - jener Show, die zum Hassobjekt von US-Präsident Donald Trump avanciert ist, und die jetzt abgesetzt wurde. Auch auf die Juilliard-School, an der Batiste Klavier und Jazz studiert hat, hat der US-Präsident sich eingeschossen. Im Interview mit Lillian Moschen spricht Batiste über sein neues Album "Big Money", musikalische Kollaborationen und den Druck des US-Präsidenten auf Talkshows und die Kultur.

Alan Turing bei der Ruhrtriennale

Eines der Highlights der diesjährigen Ruhrtriennale steht an: der polnische Regiestar Lukasz Twarkowski führt seine dreiteilige Wissenschafts-Trilogie fort und zeigt eine multimediale Inszenierung über das Leben des Computerpioniers Alan Turing. Das Mathematik-Genie wird in seiner Inszenierung "Oracle" gewürdigt, sein Leben als atmosphärische Vision in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks gezeigt. Ein Stück zwischen Theater und Film. Kameras gleiten durch die Szenen, der Swing der 1940er Jahre hallt durch den Raum. Es wird viel getanzt. Immersive Klanglandschaften und filmische Projektionen sollen die Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion verschwimmen lassen. Auch die Frage nach einer KI-basierten Zukunft wird im Stück beleuchtet. Wo ist die Rolle des Menschen in einer technologisierten Welt? Ein Theater-Film-Spektakel - und ein Fest fürs Auge.

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