Kultur

"Kulturzeit" vom 06.03.2025: Wie Trump die US-Presse gängelt

Die Themen der Sendung: Trump und die US-Presse - Gespräch mit Jeffrey Goldberg, Krise des Lokaljournalismus, Preis für russischsprachige Literatur, 80. Todestag von Anne Frank.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 06.03.2026

Die Themen der Sendung

USA: Pressefreiheit unter Druck - Gespräch mit Jeffrey Goldberg

Das Weiße Haus hat die Presseagentur Associated Press (AP) von bestimmten Veranstaltungen ausgeschlossen, weil die AP sich weigert, die Meeresbucht Golf von Mexiko als "Golf von Amerika" zu bezeichnen, wie Trump das will. Und anders als bisher will die neue US-Regierung selbst darüber entscheiden, welche Medien Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Reisen des US-Präsidenten erhalten. Hierüber werde "in Zukunft das Presseteam des Weißen Hauses bestimmen", kündigte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, Ende Februar an. Bisher hatte die regierungsunabhängige White House Correspondents Association (WHCA) über die Zusammensetzung des sogenannten Pools entschieden: jener Gruppe von Journalisten, die aus nächster Nähe aus dem Oval Office oder auf Reisen des Präsidenten aus dessen Flugzeug berichten. Die US-Regierung will anders als bisher selbst darüber entscheiden, welche Medien Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Reisen des US-Präsidenten erhalten.

Die US-Journalisten-Vereinigung sieht im Vorgehen des Weißen Hauses einen glatten Bruch mit der Pressefreiheit in den Vereinigten Staaten. "In einem freien Land, darf die Führung nicht über die Zusammensetzung der Berichterstatter entscheiden", heißt es in einer Stellungnahme. Die Zeitung "New York Times" bezeichnete die Entscheidung in einem Sprecher-Statement auf der Plattform X als "Versuch, den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen, vertrauenswürdigen Informationen über die mächtigste Person in Amerika zu untergraben." Über die Situation der Presse in den USA haben wir mit Jeffrey Goldberg, Chefredakteur der Zeitschrift "The Atlantic", gesprochen, kurz vor seiner Rede bei einer Veranstaltung der Berliner Festspiele und der American Academy in Berlin zur Polarisierung des öffentlichen Diskurses.

Lokaljournalismus in der Krise

Auch Deutschland spürt seit Jahren die Erosionen in der Zeitungslandschaft. Als erstes betroffen sind oft die Regionalausgaben. Sie werden zusammengelegt oder gleich ganz gestrichen. Dabei ist gerade der Lokaljournalismus ein wichtiger Pfeiler demokratischen Zusammenlebens. Was passiert, wenn dem örtlichen Bauunternehmer keiner mehr auf die Finger schaut, wenn die "vierte Gewalt" bei wichtigen Gemeinderatssitzungen nicht mehr dabei ist?

Neuer Preis für russischsprachige Literatur

"Die russische Sprache gehört nicht Diktatoren, sondern der Weltkultur", schreibt der russiche Exilschriftsteller Michail Schischkin. Er hat einen neuen Preis ins Leben gerufen, der junge oder wenig bekannte russisch schreibende Autor*innen im Westen bekannt machen soll. Dabei geht es, so Schischkin, um Autor*innen aus allen möglichen Ländern - wie Belarus, Litauen, Kasachstan, Israel oder der Ukraine, die auf Russisch schreiben. Ausdrücklich weist Schischkin, der seit 1995 in der Schweiz lebt, auf die politische Position des Preises hin, der den russischen Angriffskrieg verurteilt und die Ukraine in ihrem Kampf für die Freiheit unterstützt. Wir stellen die Autor*innen der Shortlist des neuen Preises vor.

Zum 80. Todestag von Anne Frank

Im Frühjahr 2025 jährt sich der Todestag von Anne Frank zum 80. Mal. Ihr Tagebuch steht als einzigartiges Dokument für Unrecht und die Verbrechen des deutschen Faschismus. Anne Franks Geschichte ist oft erzählt, in Film und Theater - und: Ihr Schicksal nimmt mit - bis heute auf bestürzende Weise. 80 Jahre nach dem Tod von Anne Frank in Bergen-Belsen gibt es nun eine erschreckende Umfrage in acht europäischen Ländern unter bis zu 25-Jährigen: In Deutschland etwa gaben 40 Prozent an, nicht zu wissen, dass sechs Millionen Juden ermordet wurden, in Frankreich haben 45 Prozent noch nie von der Shoah gehört. Was bedeutet das Tagebuch Anne Franks für die gegenwärtige Generation, und was kann der Umgang mit ihm einer Geschichtsvergessenheit entgegenstellen?

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