Kultur

"Kulturzeit" vom 27.10.2023: Was bedeutet Solidarität mit Israel?

Die Themen der Sendung: Was bedeutet Solidarität mit Israel für die Bundesregierung? Ersin Karabulut "Das Tagebuch der Unruhe", 100 Jahre Roy Lichtenstein und die Pop-Band "Husten".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 27.10.2024

Die Themen der Sendung:

Solidarität mit Israel: Was heißt das für die Bundesregierung?

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel gebe es für Deutschland nur den Platz an der Seite Israels, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Aber heißt das auch bedingungslose Solidarität mit Israels aktueller Regierung unter Benjamin Netanjahu? Der israelische Historiker Moshe Zimmermann bezeichnet die Ereignisse vom 7. Oktober als das größte Versagen in der Geschichte Israels. Viele in Israel fordern Netanjahus sofortigen Rücktritt. Zimmermann befürchtet: Deshalb fallen dessen Drohgebärden nun besonders heftig aus. Wie konnte es so weit kommen? Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht die Zeit für diese Frage noch nicht gekommen. Sie werde gestellt werden, "auf militärischer Ebene, politischer Ebene", und man werde auch Schlussfolgerungen ziehen. Doch jetzt sei die Priorität, die Hamas zu beseitigen. Zimmermann dagegen mahnt auch jetzt zur kritischen Solidarität: "Wenn man auf der Seite Israels stehen will, steht man nicht unbedingt auf der Seite der israelischen Regierung von heute. Diese Regierung ist für Israels Sicherheit gefährlich." Für die Bundesregierung eine schwierige Gratwanderung.

Ersin Karabuluts autobiografische Graphic Novel "Das Tagebuch der Unruhe"

Ende Oktober 2023 erscheint der erste Band einer autobiografischen Graphic-Novel-Trilogie des türkischen Karikaturisten Ersin Karabulut. In diesem Auftakt skizziert Ersin Karabulut die politischen Umwälzungen und Unruhen in seinem Land, einer Türkei im Wandel. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen erlebt er hautnah in der Türkei. Anhand seines Alltags und seiner persönlichen Eindrücke zeichnet Ersin Karabulut dabei das Porträt eines Landes, das von tiefen Rissen geprägt ist. Und der Zeichner selbst muss sich positionieren, auch wenn er sich dadurch in Gefahr begibt. Trotzdem arbeitet er weiter an Teil 2 und Teil 3. Ein Manifest für die Freiheit des Denkens und die Freiheit des Ausdrucks, gewagt in Zeiten, in der die Türkei diese Freiheiten immer weiter beschränkt. Ersin Karabulut ist Mitbegründer der bekannten Satirezeitschrift "Uykusuz". Er lebt in Paris im Exil.

100 Jahre Roy Lichtenstein

Am 27. Oktober 2023 wäre Roy Lichtenstein 100 Jahre alt geworden. Sein Werk bildet eine Zäsur in der Kunstgeschichte. Als einer der zentralen Gründerväter der Pop Art rückte er in den Mittelpunkt seines Schaffens, was bis dahin lediglich als Schund und Kommerz galt: die Massen- und Trivialkultur. Seine Stilmittel: die Lust an Parodie und das Malen in einem Stil, der eher mit industrieller Reproduktion als mit dem Erschaffen von Originalen gemein hatte. Auf diese Art hat Lichtenstein ein bis heute weltweit die Künste prägendes Werk geschaffen. Eines, das zudem auf Auktionen zu immensen Preisen im neunstelligen US-Dollar-Bereich verkauft wird. Es hat ihm aber auch immer wieder den Vorwurf eingebracht, er würde sich Originale anderer Künstler*innen aneignen - auch zu seinem 100 Geburtstag. Doch Lichtenstein ironisierte mit seinen Werken oftmals Mechanismen des Kunstmarktes und ließ Kunst als Ware einer Massenkultur erscheinen - wie kaum ein anderer prägte er damit den popkulturellen Zeitgeist der frühen 1960er Jahre und beeinflusst noch heute prominente Künstler*innen wie zum Beispiel Jeff Koons. "Kulturzeit" hat Jeff Koons in New York getroffen, um zu erfahren, wie ihn Lichtenstein beeinflusst hat. Wir sprechen auch mit dem Dokumentarfilmer James L. Hussey, der den Plagiatsvorwürfen nachgegangen ist und fragen die Comic-Zeichnerin Alitha Martinez, warum Comic-Künstler*innen wie sie erst durch Roy Lichtenstein einen anderen Stellenwert in der Kunstwelt erhielten.

"Husten" ist zurück

Sie gelten als Supergroup in der Deutsch-Pop-Szene, auch wenn ihr Bandname gewöhnungsbedürftig ist. Hinter "Husten" verbergen sich der renommierte Liedermacher Gisbert zu Knyphausen, der Produzent Moses Schneider (Tocotronic/Beatsteaks) und Tobias Friedrich aka "der dünne Mann" (Autor und Ex-Sänger der Band Viktoriapark). Ihr neues Album "Aus einem nachtlangen Jahr" enthält wieder einige der schönsten deutschsprachigen Popsongs der letzten Jahre und entstand live im Studio. Dort haben wir die drei Musiker besucht.

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