Kultur

"Kulturzeit" vom 28.02.2024: Niemals Frieden in Israel?

Die Themen der Sendung: "Niemals Frieden? Israel am Scheideweg", Wirbel um Daniel Kehlmanns "Lichtspiel", Israel und die Biennale - Gespräch mit Almuth Spiegler, Lesepreis an Olivia Jones.

Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 28.02.2025

Die Themen der Sendung:

Moshe Zimmermann "Niemals Frieden? Israel am Scheideweg"

Kann Israel nach dem 7. Oktober für alle Juden weltweit noch ein sicherer Rückzugsort sein, was einmal das oberste Ziel des Zionismus war? Der 7. Oktober, so sagt der Historiker Moshe Zimmermann in seinem neuen Buch, das er in nur drei Wochen nach dem Terrorangriff schrieb, habe eines deutlich gemacht: Der Zionismus habe versagt. Das ist kein ideologisch motiviertes Urteil des für seine linksliberalen Ansichten bekannten Historikers. Es ist das nüchterne Fazit aus den Fakten. Oberstes Ziel des Zionismus sei es gewesen, einen Staat zu gründen, der für jeden Juden weltweit ein "Safe Haven", ein sicherer Rückzugsort sein würde. Dieser Seifenblase habe der 7. Oktober ein Ende gemacht. In einer Tour de Force galoppiert Zimmermann durch die Geschichte des Staates Israel, von Herzl über Rabin bis Netanjahu, um die Gründe des "Niemals Frieden" zu erläutern. Wir haben mit dem Autor darüber gesprochen.

Ausschluss Israels von der Biennale in Vendig gefordert - Gespräch mit Almuth Spiegler, Kunsthistorikerin

In Italien hat der Aufruf tausender Künstler, Architekten und Kuratoren zum Ausschluss Israels von der Kunstausstellung Biennale in Venedig Entrüstung bei Kulturminister Gennaro Sangiuliano ausgelöst. Sangiuliano nannte das Schreiben in einer Erklärung "inakzeptabel" und "schändlich". Es bedrohe "die Freiheit der Gedanken und der Kreativität".

Zuvor hatte ein Kollektiv namens "Alliance Art Not Genocide" (Bündnis Kunst, nicht Genozid) wegen des Kriegs im Gazastreifen den Ausschluss Israels von der Ausgabe des Festivals 2024 in der Lagunenstadt gefordert. Den Veranstaltern der Biennale warf das Kollektiv vor, es habe "zu den Gräueltaten, die Israel an den Palästinensern verübt, geschwiegen". Jegliche offizielle Vertretung Israels in der internationalen Kulturszene sei eine "Befürwortung seiner Politik und des Genozids in Gaza". Unter Bezugnahme auf den "Ausschluss" russischer Künstler von der Biennale 2022 aus Protest gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärte das Kollektiv, es sei "entsetzt über diese Doppelmoral". Ihm zufolge wurde der Brief von mehr als 12.500 Menschen unterzeichnet. Wir sprechen mit der Kunsthistorikerin Almuth Spiegler über die Forderungen.

Deutscher Lesepreis für Olivia Jones

Dragqueen Olivia Jones ist mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet worden. Für das Lesen brauche es starke Vorbilder, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Jörg F. Maas. Jones gebe der Leseförderung eine laute Stimme und setze sich mit ihrer "Künstlerfamilie" konkret dafür ein. Jones erhielt den "Sonderpreis für prominentes Engagement der Commerzbank-Stiftung", der mit 2500 Euro dotiert ist. Seit Jahren liest sie an Schulen und Kitas vor und engagiert sich über das Projekt "Olivia macht Schule" für das Lesen als Schlüsselkompetenz von Kindern. Sie hat zudem das Kinderbuch "Keine Angst in Andersrum" veröffentlicht.

Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" macht Wirbel

Daniel Kehlmann schreibt Bestseller. Seine Methode ist immer dieselbe: Der Protagonist seiner Geschichte ist ein Mensch, der tatsächlich in der Vergangenheit lebte, der meist vielen Menschen bekannt ist. "Lichtspiel", das bereits im Herbst erschienene neueste Werk wirft weiterhin Wellen. Fiktion steht für Kehlmann über der Wahrheit, so dichtet er dem grossen Regisseur des deutschen Stummfilms, G.W. Papst und dessen Sohn, Nazi-Sympathien an, was die Nachfahren in Österreich und der Schweiz erzürnt. Sie wehren sich dagegen, dass ihre Familiengeschichte «überschrieben» wird, und verlangen vom Verlag eine Erwähnung im Buch, dass es sich bei "Lichtspiel" in weiten Teilen um Fiktion handle.

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