Kultur
"Kulturzeit" vom 27.06.2025: Israels Mütter gegen den Krieg
Die Themen der Sendung: "Kriegsmütter" in Israel, Bachmann-Preis, Marlene Streeruwitz, Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson, Susanne Bartsch, Nachruf auf Lalo Schifrin.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 27.06.2027
Die Themen der Sendung:
Israels Mütter und ihr Protest gegen den Krieg
Zwölf Tage herrschte Krieg zwischen Israel und dem Iran. Zwölf Tage, in denen über beide Länder eine nie dagewesene Zerstörung einbrach. In Israel, dessen Städte vom Iran mit Langstreckenraketen bombardiert wurden, wurden ganze Häuserblocks zertrümmert. Die Menschen sind in Schock, aber auch müde nach einem schon anderthalb Jahre anhaltenden Krieg mit der Hamas in Gaza. Besonders Mütter geben ihren Sorgen immer mehr Ausdruck. Künstlerinnen tun dies in Bildern, Videoarbeitern, Gedichten. Die Autorin und Schauspielerin Shira Geffen veröffentlichte ein Kriegsgedicht, das viele Israelis tief bewegte. Geffen ist nicht alleine. "Women Wage Peace", "Frauen für den Frieden" heißt eine Organisation, deren Mitgliederinnen sich weigern, Kriegsmütter zu sein. "Kriegsmütter. Eine schreckliche Bezeichnung", ereifert sich Naama Barak, "und ich wehre mich gegen sie. Es ist ein Widerspruch in sich selbst. Mutter zu sein, das heißt doch Kinder in die Welt zu setzen, Leben zu erzeugen. Und im Krieg verschwinden Kinder aus der Welt. Mit diesem Widerspruch bin ich nicht bereit zu leben."
Andere wurden - fast - direkt getroffen. Die Performance Künstlerin Moran Asraf wohnt gerade einmal 100 Meter entfernt von dem, was eines ihrer Nachbarhäuser war. Bevor die iranische Rakete einschlug, war sie mit ihrem dreijährigen Sohn in ihrem stahlgeschützten Schutzraum - in Todesangst. Als Mutter und Künstlerin beschäftigt sie sich seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 mit dem Krieg. In einer Performance wäscht sie Kinderkleidung. Anstatt in Wasser taucht sie die Kleidung in Beton, in starkem Kontrast zu der weichen Kinderwäsche, die für sie als Mutter Sicherheit symbolisiert.
Bachmann-Preis 2025 - Gespräch mit Cécile Schortmann
In Klagenfurt am Wörthersee gehen zum 49. Mal 14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Rennen um eine der begehrtesten literarischen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum. Vom 26. bis zum 28. Juni stellen sie sich der siebenköpfigen Bachmann-Jury und auch das Publikum kann wieder vor Ort mitfiebern. Am Sonntag, den 29. Juni werden der 49. Ingeborg-Bachmann-Preis sowie die vier weiteren Preise verliehen. Wie die Lesungen bisher beim Publikum ankamen und ob es schon eine Favoritin oder einen Favoriten gibt, fragen wir Cécile Schortmann, die vor Ort zusammen mit Peter Fässlacher moderiert.
Mehr zum Bachmann-Preis
Auf der Suche nach der eigenen Sprache – Marlene Streeruwitz im Porträt
Der neue Film beleuchtet das Werk und Denken von Marlene Streeruwitz. Die Schriftstellerin zeigt darin, wie sich ihr literarisches Schaffen stets um die Frage nach einem freien und selbstbestimmten Leben dreht. Dabei gab sie auch seltene Einblicke in ihre eigene Biografie.
Ausstellung "Susanne Bartsch - Transformation!" in Zürich
Susanne Bartsch ist eine New Yorker Stilikone mit Schweizer Wurzeln und Organisatorin von legendären Partynächten. Die Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich nimmt das Publikum mit auf eine wilde Clubnacht und zeigt, wie transformativ und befreiend Mode sein kann.
Wie geht die neue Berliner Kultursenatorin mit den Etatkürzungen um?
Sarah Wedl-Wilson soll es richten. Seit dem unrühmlichen Abgang ihres glücklosen Vorgängers Joe Chialo, der sich in der Kulturbranche keine Freunde gemacht hatte, ruhten alle Hoffnungen auf ihr. Dabei war Wedl-Wilson die Staatsekretärin ihres Vorgängers und an seinem Umgang mit den Kürzungen zumindest nicht unbeteiligt. Hat man also nur den Kopf ausgetauscht, die Probleme aber nicht beseitigt? Wir fragen Sarah Wedl-Wilson im Interview, wie sie mit den Etatkürzungen umgeht.
Nachruf auf "Mission: Impossible"-Komponist Lalo Schifrin
Der argentinische Komponist, Pianist und Dirigent Lalo Schifrin ist tot. Er starb am 26. Juni im Alter von 93 Jahren, wie seine Söhne Ryan und William den US-Magazinen "Deadline" und "Variety" bestätigten. Der in den USA lebende Schifrin galt als einer der einflussreichsten Filmkomponisten seiner Generation und schrieb unter anderem die Musik zu "Mission: Impossible", "Bullitt", "Starsky & Hutch" und mehreren "Dirty Harry"-Filmen mit Clint Eastwood. Schifrin gewann mehrere Grammys, zudem war er sechsmal für einen Oscar nominiert – unter anderem für "Cool Hand Luke", "The Fox", "The Amityville Horror" und "The Sting II". Im Jahr 2018 erhielt er einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk.