Kultur

"Kulturzeit" vom 27.10.2025: Deutsche Kulturarbeit in den USA

Die Themen der Sendung: Deutsche Kulturarbeit in den USA - Gespräch mit Sandra Kegel, Klütz, Kritik an Ehrung für Teodor Currentzis, Doku "Manche mögen’s falsch", Film "Stiller".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 30.01.2026

Die Themen der Sendung:

Deutsch-amerikanische Kulturbeziehungen - Gespräch mit Sandra Kegel

Knapp ein Jahr ist Donald Trump wieder Präsident der USA. Ein Jahr, in dem sich die US-amerikanische Bildungs-, Kultur- und Pressearbeit dramatisch verändert hat. Kürzungen, Verbote und Gängelungen nehmen täglich zu. Wie reagieren deutsche Kulturinstitutionen, die in den USA tätig sind, auf diese Entwicklung? Das Goethe-Institut zum Beispiel eröffnete gerade ganz bewusst eine Außenstelle in Texas - in Trumps Kernland -, um abseits der politisch progressiven Küsten den Kontakt zu den Menschen zu suchen. Und auch in Los Angeles werden politische Safe Spaces, wie das Thomas Mann Haus, immer wichtiger. Wir sprechen mit der Journalistin Sandra Kegel, die gerade ein Thomas Mann Fellowship in Los Angeles innehat.

Doku "Manche mögen's falsch"

Dafen, ein Stadtteil der südchinesischen Gotham-City-Kopie Shenzhen, war vor 40 Jahren noch ein unbekanntes Dorf. Heute ist es die weltweit größte Produktionsstätte von Ölgemälden. Mehrere tausend Menschen pinseln hier in kleinen Studios, Hinterhöfen oder riesigen Malfabriken, was die Kundschaft wünscht. In ihren goldenen Zeiten soll der Jahresumsatz dieser Industrie bei 65 Millionen US-Dollar gelegen oder sogar dreistellige Beträge erreicht haben. Dank solcher geschäftstüchtigen Unternehmer wie dem "Paten" von Dafen, Huang Jiang. "Früher hatte ich ein Monopol auf ganz Florida", sagt Huang Jiang. "In Florida gibt es jede Menge Villen. Schöne große Häuser. Deshalb wollten sie da große Gemälde. Nicht so kleine wie hier. Ich habe sogar Walmart beliefert. Kmart auch. Die beiden größten amerikanischen Handelsketten. Jeden Monat schickte ich ein paar Container mit Gemälden los. Stanislaw Muchas Film zeigt die Realsatire eines spätkapitalistischen Kunstmarkts, wo Leonardo packenweise nach Kilogramm abgerechnet wird und Hotelketten ein Motiv in Öl hunderttausend Mal als Zimmerdeko bestellen. Die Doku ist ab dem 6. November in den deutschen Kinos zu sehen.

Streit um Friedmann-Lesung in Klütz: Literaturhaus-Chef soll gehen

Nach der Kontroverse um die Ausladung Michel Friedmans von einer geplanten Veranstaltung im Literaturhaus "Uwe Johnson" will sich die Stadt Klütz von Literaturhaus-Leiter Oliver Hintz trennen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der Stadtvertretung und des Vorstandes des Fördervereins hervorgeht, wurde Hintz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Der jüdische Publizist Friedman war von Hintz für 2026 zu einer Lesung im Rahmen der Hannah-Arendt-Woche 2026 im Literaturhaus in Klütz (Nordwestmecklenburg) eingeladen worden. Die Einladung wurde Hintz zufolge dann aber auf Druck von Bürgermeister Jürgen Mevius (Unabhängige Wählergemeinschaft UWG) wieder zurückgenommen. Aufgrund "des nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnisses" sei ein Neustart auf der Leitungsebene des Uwe-Johnson-Hauses notwendig, hießt es nun in dem Schreiben. Die formelle Entscheidung, den bis Jahresende gültigen Vertrag nicht zu erneuern, obliege der Stadtvertretung auf ihrer nächsten Sitzung, die aller Voraussicht nach Ende Oktober stattfinden wird. Die Ausladung sorgte bundesweit für Aufsehen, auch weil Vorwürfe im Raum standen, sie sei aus Angst vor antisemitischen Protesten erfolgt. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte, ein vorauseilendes Zurückweichen staatlicher Stellen vor Demokratiefeinden richte sich gegen die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft. Dabei sei es unerheblich, dass der betroffene Redner Michel Friedman jüdischen Glaubens ist. Bürgermeister Mevius, der als Reaktion auf Vorwürfe gegen sein Agieren bereits seinen Rücktritt ankündigte, hatte solchen Darstellungen widersprochen.

Kultur -

Michel Friedman über seine Ausladung in Klütz

Die Themen der "Kulturzeit" vom 29.09.2025: Michel Friedman, Gaza-Demo Berlin, Nachruf Georg Stefan Troller, Buch "Alte Wut", Hamburgische Staatsoper.

Kritik an Ehrenzeichen für Teodor Currentzis

Seit Jahren steht Teodor Currentzis, gebürtiger Grieche mit russischem Pass, im Kreuzfeuer der Kritik. Sein Orchester MusicaAeterna wird unter anderem von Gazprom und der VTB-Bank finanziert - beide stehen auf der europäischen Sanktionsliste. Currentzis selbst hat sich nie von Putin distanziert und zuletzt im "Spiegel"-Interview über mangelnde Redefreiheit in Europa geklagt. Dass er nun die höchste österreichische Kulturauszeichnung bekommen soll, sorgt für Aufregung.

Film "Stiller"

Max Frischs "Stiller" auf die Leinwand zu bringen, ist kein leichtes Unterfangen. Der Roman spielt auf rund 450 Seiten auf zahlreichen Realitäts- und Zeitebenen, ohne dass auf der zentralen Handlungsebene besonders viel passieren würde. Es gab schon mehrere Versuche, den Stoff zu verfilmen, etwa von Wim Wenders. Der Schweizer Regisseur Stefan Haupt zeigt nun: Es geht. Die Übersetzung des Romans in ein Drehbuch erfordert aber Mut zur Reduktion. Haupt hat die versponnene Geschichte entflechtet und sich auf den überschaubaren Haupterzählstrang konzentriert. Der Film ist derzeit in den Schweizer Kinos und ab dem 30. Oktober in Deutschland und Österreich zu sehen.

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