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Optimisten leben länger
Optimisten haben eine größere Chance, 85 Jahre oder älter zu werden als Pessimisten. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Boston University School of Medicine.
Sie analysierten Gesundheitsdaten von rund 71.000 Personen und fanden heraus, dass sich eine optimistische Lebensweise positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Die Forscher um Lewina Lee teilten ihre Probanden in bis zu fünf Gruppen ein und stellten fest, dass Personen in der optimistischsten Gruppe eine 50 bis 70 Prozent größere Chance hatten, 85 Jahre oder älter zu werden, als diejenigen in der pessimistischsten Gruppe. Als Optimist definierten die Forscher eine Person, die daran glaubt, dass "gute Dinge passieren werden oder dass die Zukunft erstrebenswert ist, weil bestimmte Ziele durchgesetzt werden können".
Neben einer höheren Lebenserwartung bringt Optimismus auch andere Vorteile mit sich. So können sich Optimisten besser von Schwierigkeiten und Stresssituationen erholen. Außerdem seien sie in der Lage, ihre Emotionen und ihr Verhalten "besser regulieren zu können". Obwohl Optimismus zu einem Teil genetisch bedingt ist, ist er erlernbar. Es gibt verschiedene Methoden und Therapien, welche laut Lee "recht einfach" seien. Hierzu zählen neben professionellen Behandlungen auch alltägliche Methoden, wie etwa das Gespräch mit Freunden über Probleme. Ralph Schliewenz vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen ist der Ansicht, dass der "Weg zum Optimismus" darüber führt, erreichbare Ziele zu setzen und diese schrittweise zu erreichen. Dabei sei es wichtig, realistisch zu bleiben.
Fabian Wolff