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Klimaziele nur vorrübergehend im grünen Bereich
Der neue Bericht des Klima-Expertenrats liegt vor. Demnach erreicht Deutschland seine selbst gesteckten Ziele bei den Treibhausgasemissionen bis 2030. Für die Zeit danach wird jedoch eine deutliche Zielverfehlung vorausgesagt. Vor allem in den Sektoren Gebäude und Verkehr sieht der Expertenrat ein Problem für die Zukunft.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 15.05.2030
NANO vom 15. Mai 2025
aktuell: Bericht des Klima-Expertenrats
Der 4000-Einwohner Ort Fuchstal ist da, wo Deutschland erst noch hin will. Hier erzeugen sie drei Mal mehr Strom als sie brauchen. Und auch bei der Wärme sind sie Vorreiter. Deutschland insgesamt hingegen steht nicht so gut da, zeigt der Prüfbericht des Expertenrats für Klimafragen, der heute veröffentlicht wurde.
Mit Gesprächsgast: Niklas Höhne, Klimaforscher und Mitgründer New Climate Institute
Rückschlag für Climeworks
Climeworks, ein Schweizer Start-up, entwickelt CO2-Filteranlagen um CO2 aus der Luft zu entfernen und zu speichern. Trotz Investitionen von 840 Millionen US-Dollar hat das Unternehmen mit finanziellen und technischen Problemen zu kämpfen. Anlagen in Island liefern weniger CO2-Reduktion als versprochen, und eine geplante US-Anlage könnte aufgrund fehlender Fördergelder scheitern. Climeworks plant nun Massenentlassungen, da die Technologie noch nicht die erwartete Leistung bringt.
Klimakiller Narkosegas
Das Gesundheitswesen verursacht viele Treibhausgase – vor allem durch Narkosegase wie Desfluran. Eine einzige Operation kann so klimaschädlich sein wie eine Autofahrt von München nach Peking. Das Klinikum der LMU München hat Desfluran deshalb abgeschafft und nutzt stattdessen Sevofluran, das mit speziellen Filtern aufgefangen und recycelt wird. Häufig wird auch das umweltfreundlichere Propofol verwendet. So soll die Klimabilanz verbessert werden, ohne die Patientensicherheit zu gefährden.
China blockiert Export Seltener Erden
Im Zollstreit zwischen China und den USA hat China unter anderem mit weltweiten Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden reagiert. Dadurch ist auch die Schweiz plötzlich Teil des globalen Kampfes um diese kritischen Rohstoffe, die für Unternehmen wie den Kaffeemaschinenhersteller Thermoplan unverzichtbar sind. Die Schweizer Politik fordert Verhandlungen mit China, um Ausnahmen im Freihandelsabkommen zu erreichen. Ohne Lösungen könnte die Produktion stillstehen, was auch die Kaffeeversorgung gefährden würde.
Recycling Seltene Erden
Seltene Erden sind für moderne Elektronik wie Handys, E-Autos und Bildschirme unverzichtbar, werden aber kaum recycelt. Ihre Gewinnung belastet Umwelt und Landschaften, vor allem in China und Afrika. Forscher aus Österreich haben jetzt ein umweltfreundliches Recyclingverfahren entwickelt: Beim Bioleaching lösen spezielle Bakterien Metalle aus Elektroschrott. Anschließend filtern E. coli-Bakterien gezielt Seltene Erden heraus. Diese Methode könnte künftig sowohl Müll reduzieren als auch wirtschaftlich relevant werden.
Anders im Kopf – Schizophrenie
Psychische Leiden wie Autismus, Schizophrenie oder bipolare Störung könnten eine positive evolutionäre Funktion haben. Statt sie als Krankheit zu sehen, untersucht die Wissenschaft, wie diese neurodiversen Eigenschaften in der Vergangenheit von Vorteil waren und heute Nutzen bringen können. Manisch-depressive Menschen sind oft besonders kreativ, und Autisten zeigen herausragende Fähigkeiten in Mathematik und IT. Trotz dieser Talente erfahren viele Betroffene Stigmatisierung und Nachteile. Die "Neurodiversitätsbewegung“ fordert einen offeneren Umgang mit dieser Vielfalt. Ein Beispiel ist der Rapper Cojak, der seine Schizophrenie in seiner Musik als kreativen Ausdruck nutzt.
Anders im Kopf - Neurodiversität als Stärke
Doku: Psychische Leiden wie Autismus, Schizophrenie oder eine bipolare Störung können nützlich sein. Die Evolutionsgeschichte zeigt: Neurodiversität ist ein Erfolgsmodell.