Kultur
"Kulturzeit" vom 28.04.2025: Konservative Wende im Kulturstaatsministerium
Die Themen der Sendung: Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden - Gespräch mit Olaf Zimmermann, US-Hochschulen vs. Trump, Afrohaarkunde in der Frisörausbildung und der Sopran Bruno de Sá.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 18.01.2026
Die Themen der Sendung:
Publizist Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden - Gespräch mit Olaf Zimmermann
Der Publizist Wolfram Weimer soll neuer Staatsminister für Kultur und Medien werden. CDU-Chef Friedrich Merz stellte diese und weitere Personalien für die künftige Regierung am 28. April 2025 in Berlin dem CDU-Präsidium vor. Weimer war lange als Journalist tätig und unter anderem Chefredakteur der Tageszeitung "Die Welt", des von ihm gegründeten Magazins "Cicero" und des Magazins "Focus". Neben seiner journalistischen und publizistischen Tätigkeit schrieb Weimer eine Reihe von Sachbüchern ("Das konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit") und einen Roman. Er ist Gründer und Verleger der Weimer Media Group, zu der unter anderem das Magazin "The European" gehört. Die Funktionen in seiner Verlagsgruppe gibt er mit sofortiger Wirkung auf. Wir sprechen mit dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, über den designierten Kulturstaatsminister.
Trump nimmt die US-Universitäten ins Visier
Die Trump-Regierung hat die Universitäten als Hort linksextremistischer Indoktrination und "woken" Denkens zum Staatsfeind erklärt. Seit Amtsantritt wurden unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Antisemitismus Gelder in Milliardenhöhe für die Wissenschaft gekürzt, etwa für Gender- und Geschichtsforschung oder für Klima- und Umweltschutz, auch viele Labore für Krebs- oder Alzheimer-Forschung mussten dichtmachen. Das Weiße Haus will entscheiden, wer über was forschen darf. Gegen dieses autoritäre Vorgehen der Regierung setzt sich Harvard zur Wehr und hat die US-Regierung verklagt. In einem öffentlichen Brief haben mehr als 100 Universitäten und Hochschulen die Einflussnahme durch die US-Regierung beklagt. Der Kulturkampf um die Universitäten ist in vollem Gang. US-Gelehrte schlagen Alarm, sehen die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr.
Mehr zu den US-Universitäten
Afrohaarkunde in der Frisörausbildung
Erst zwickt es, dann zieht es und plötzlich bricht der Kamm in zwei: Afrohaare, der Endgegner der deutschen Friseursalons. Sie wissen oft nicht, wie umzugehen mit der Lockenpracht, die der Schwerkraft zu trotzen scheint – und wie eine Krone der Sonne emporwächst. Schwarze Menschen gehen nicht einfach zum Friseur um die Ecke – wie auch? Nach kurzem Betrachten des Afros, hallen oftmals die Worte "Sorry, wir können dir nicht helfen" durch den Haarsalon. Und das, obwohl mehr als eine Millionen Menschen in Deutschland eine afrikanische Herkunftsgeschichte und somit potenziell einen Afro tragen. Afrohaarkunde ist in der deutschen Friseurausbildung ein blinder Fleck – bis jetzt. Abina Ntim, Gründerin des Start-ups JONA, organisierte erstmals eine Afrohaar-Schulung für Berufschullehrer beim Landesfachtag in Schleswig-Holstein 2024. Ein Meilenstein: Nur wenige Monate später wird nun an dem Berufsbildungszentrum Norderstedt Afrohaarkunde in kleinen Lehreinheiten unterrichtet.
Bruno de Sá debütiert an der Komischen Oper in einer Frauenrolle
Der russische Theaterregisseur Kirill Serebrennikow inszeniert an der Komischen Oper in Berlin seine Neuinterpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts "Don Giovanni" mit dem Brasilianer Bruno de Sá. Bruno de Sá ist einer der sehr wenigen männlichen Soprane weltweit. Durch die geschlechterübergreifende Interpretation wird Donna Elvira nun zu Don Elviro. Die Inszenierung überwindet so die Stereotype des tradierten Musiktheaters. Bruno de Sá singt mit seinem beachtlichen Stimmumfang nicht nur eine der anspruchsvollsten Frauenrollen, sondern er revolutioniert geschlechterübergreifend die Oper.