Kultur

"Kulturzeit" vom 13.01.2023: Vegan leben fürs Tierwohl?

Die Themen der Sendung vom 13.01.2023: Veganismus und Tierwohl - Gespräch mit Friederieke Schmitz, die Taliban und die Frauen, True Crime - Theorie des Bösen, Kultur-King Korea und Kinderbuchtipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 13.01.2025

Die Themen der Sendung:

Veganismus und Tierwohl - Gespräch mit Friederike Schmitz

Wer produziert, entscheidet wie produziert wird. 40.000 Hühner in einem Stall zusammengepfercht und in vier Wochen zur Schlachtreife gemästet. Mütterkühe von ihren Kälbern getrennt, damit sie als Hochleistungsrinder Tausende Liter Milch geben. Wollen wir das? Wohl kaum. Dennoch ist es Alltag. Ist es da nicht vernünftiger sich fleischlos, also vegetarisch zu ernähren? Oder besser ganz vegan und überhaupt auf alle Tierprodukte, also auch Milch und Eier zu verzichten? Als die Grünen vor zehn Jahren den wöchentlichen "Veggieday", einen fleischfreien Tag pro Woche in deutschen Betriebskantinen einführen wollten, ging ein Aufschrei durchs Land. Ein Shitstorm für das Schnitzel! Die Fronten sind verhärtet. Nur, warum wird die Debatte um Vegetarismus oder Veganismus so emotional geführt? Warum werden Vegetarier belächelt und Veganer gar angefeindet?

Dabei liegt der Veganismus heute im Trend: Kaum ein Supermarkt mehr ohne vegane Produkte. Es gibt vegane Geschäfte, veganes Schuhwerk und Sportkleidung, ja sogar vegane "Fleischereien". Auch die Industrie hat die Zeichen der Zeit erkannt. So begeht der bekannte Fleischproduzent "Rügenwalder Mühle" gerade "den Veganuary" einen veganen Januar und zeigt stolz die Veganen Produkte im Sortiment. Doch schon entzündet sich die nächste Debatte: Wie gesund sind die veganen Produkte, die durch Aromen und Zusätze, geschmacklich und strukturell fleischähnlich gemacht werden sollen? "Highly processed food", zu stark verarbeitet, nennt man das. Erste Wissenschaftler warnen schon vor dem Verzehr. Gibt es sie also, eine faire, vernünftige, gesunde Ernährung ohne Fleisch? Das fragen wir die Tierethikerin und Philosophin Friederike Schmitz.

Die Taliban und die Frauen

Die Taliban haben auch mit Beginn ihrer zweiten Regierungszeit den Frauen wieder den Krieg erklärt: das Hijab-Gebot, das Schließen der weiterführenden Schulen für Mädchen, die Schließung der Universitäten für Frauen, und jetzt das Verbot für afghanische Frauen, bei NGOs zu arbeiten. Die Reaktion im In-und Ausland folgte prompt: Hilfsorganisationen wie CARE international, Caritas international oder Save the Children erklärten, ihre humanitäre Hilfe aufgrund der neuen Vorschriften einstellen zu müssen. Ohne Frauen als Mittlerinnen sei es den Organisationen in dem streng islamischen Land nicht möglich, die bedürftigen Familien - vor allem die auf dem Land lebenden Bauern - zu erreichen.

Man kann sich kaum vorstellen, was das für ein Land bedeutet, in dem - nach Schätzungen der UN - 2023 rund drei Viertel der Bevölkerung von humanitärer Hilfe abhängig sein wird. Wie aber soll sich die Internationale Staatengemeinschaft dazu verhalten? Hilfeleistungen einstellen (mit kaum vorstellbaren Konsequenzen für große Teile der Bevölkerung) und damit einen Kurswechsel im Land erzwingen oder aber Hilfeleistungen anbieten, implementiert von Fachleuten, die mit Kultur und Politik des Landes vertraut sind und über die Hilfsprogramme Einfluss nehmen können auf die weitere gesellschaftliche Entwicklung. Wir haben mit Wolfgang Bauer, Afghanistan-Korrespondent der "Zeit" und Autor von "Am Ende der Straße" gesprochen. Emran Feroz, Autor von "Der längste Krieg", kennt die Machtstrukturen der Taliban und ihre derzeitigen Richtungskämpfe innerhalb der Führungsriege. Sumaya war Medizinstudentin und mit großem Engagement dabei. Der Beschluss der Taliban vom vergangenen Dezember machte all ihre Träume zunichte.

Schwerpunkt

Hintergrund
Themen -

Afghanistan

In Afghanistan haben die radikal-islamischen Taliban nach dem Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht übernommen. Viele fürchten nun um ihr Leben.

True Crime - Theorie des Bösen

Um True Crime-Formate ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Ob als Podcast, als Serie oder als Dokumentarfilm – wahre Verbrechen fesseln Menschen. Wir beleuchten die Gründe für diesen Erfolg und sprechen mit Fachpersonen, die aus unterschiedlicher Warte auf True Crime blicken: Friederike Boudriot analysiert als Leiterin einer Klinik für forensische Psychiatrie kriminelle Taten, Jörg Noller setzt sich als Philosoph mit Theorien des Bösen auseinander und Christine Hämmerling forscht als Kulturwissenschaftlerin zur Faszination Verbrechen.

Koreanische Welle

Die südkoreanische Hauptstadt Seoul ist Mega-City und hat sich in den vergangenen Jahren auch zu einem Mega-Player der Kultur entwickelt. Egal ob Kunst, Kino, Pop oder Design: Die Stadt spielt weltweit in der ersten Liga mit. Begonnen hat der Hype 2012, als der Song "Gangnam Style" eine Welle der Begeisterung losgetreten hat. Seither führt der "K-Pop", also Pop aus Südkorea, weltweit die Hitparaden an - die Boygroup BTS hat unlängst sogar einen Allzeit-Rekord von Michael Jackson eingestellt. Ähnlich eindrucksvoll hat Seoul die Filmwelt erobert: Die für Netflix produzierte Serie "Squid Game" ist eine der erfolgreichsten Serien aller Zeiten, und der Film "Parasite" hat 2020 den Oscar für den besten Film geholt - als erster nicht-englischsprachiger Film überhaupt. Was macht Südkorea richtig?

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