Kultur
"Kulturzeit" vom 11.09.2025: Kinder von politischen Häftlingen in Bautzen erzählen
Die Themen der Sendung: Die Kinder der Bautzen-Häftlinge, rechtsextremes Gedankengut in Gaming-Chats, Münchner Philharmoniker - Gespräch mit Deniz Yücel, Film "Honey Don't".
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 11.12.2025
Die Themen der Sendung:
Die Kinder von Bautzen-Häftlingen erzählen
Was Opfer politischer Gewalt in der DDR erlebten, dürfte bald auserzählt sein. Wie aber haben sich diese Erlebnisse auf deren Kinder ausgewirkt? Kinder, die davon ausgingen, dass Ihre Eltern etwas verbrochen hatten, sonst säßen sie ja nicht im Gefängnis. Kinder, die zu klein waren um zu verstehen - was "politische Gewalt" war. Die dann ihre Eltern siezten, als diese aus Bautzen heimkehrten und "plötzlich bei uns auf dem Sofa saßen". Die berührenden Geschichten der Kinder von Bautzen-Häftlingen sind in dem Videoprojekt "Das Erbe politischer Haft" in der Gedenkstätte zu sehen.
Doku: "Nächstes Level: Menschenhass"
Hitler-Memes, Hakenkreuze, "Sieg Heil" in Chats können jedem Gamer begegnen. Zwar sind die meisten Spiele reguliert, doch in den Begleitforen breitet sich rechtsextremes Gedankengut ungestört aus. Die Doku "Nächstes Level: Menschenhass" zeigt die Risiken von Radikalisierung in der Gaming-Szene – einer Branche mit rund 475 Milliarden Euro Jahresumsatz, die zwischen Mainstream und Nische schwankt. Ohne zu dramatisieren oder alte Vorurteile wie in der "Killerspiel-Debatte" zu wiederholen, macht der Film deutlich: Gaming ist ein Faktor von vielen – und birgt Potenziale, die es zu verstehen gilt.
Kritik nach Ausladung von Münchner Philharmonikern in Gent - Gespräch mit Deniz Yücel
Nach der Absage eines Konzertes der Münchner Philharmoniker mit ihrem israelischen Dirigenten Lahav Shani im belgischen Gent zeigen sich deutsche Politiker entsetzt. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer spricht von einer "Schande für Europa", Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) von einem Antisemitismus-Skandal, die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, von einem der "krassesten Beispiele des aktuellen Judenhasses". Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, verurteilte die Entscheidung des Musikfestivals scharf und forderte Widerspruch. "Ich halte die Absage unter der genannten Begründung für einen ganz und gar unsäglichen und zutiefst antisemitischen Vorgang", sagte Klein. Das Flanders Festival Ghent hatte die kurzfristige Absage des für den 18. September geplanten Konzertes damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. "Im Lichte seiner Rolle als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestras sind wir nicht in der Lage, für die nötige Klarheit über seine Haltung dem genozidalen Regime in Tel Aviv gegenüber zu sorgen", heißt es in einer Erklärung auf der Homepage des Festivals. Wir sprechen mit dem Journalisten und PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel.
Kinostart: "Honey Don't"
Eine smarte lesbische Privatdetektivin untersucht in der kalifornischen Ölstadt Bakersfield den vermeintlichen Unfalltod einer Frau, die Mitglied einer Sekte war. Deren Oberhaupt ist am Drogenhandel der Stadt beteiligt, verlangt sexuelle Unterwerfung vom weiblichen Teil seiner Gemeinde und beschäftigt eine Killerin aus Paris, findet in der Detektivin aber eine ihm ebenbürtige Gegnerin. Ethan Coens zweiter Teil seiner "Queeren B-Movie-Trilogie" ist inhaltlich vollkommen unabhängig vom ersten Teil "Drive Away Dolls".