Kultur

"Kulturzeit" vom 10.04.2024: Eliten - Fluch oder Segen?

Die Themen der Sendung: Eliten, Wirbel um das Antilopengang-Song "Oktober in Europa", Antisemitismus und die Berlinale, Woody Allens Komödie "Ein Glücksfall", Marco Polo-Ausstellung, Rap-Oper "House of Karls"

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 10.07.2024

Die Themen der Sendung:

Eliten - Fluch oder Segen?

"Elite" ist zum Kampfbegriff geworden. Es geht um Macht und Einfluss. Aber wer sollen "Die da oben" sein? Wie prägen sie die aktuelle politische Lage wirklich? Der Soziologe Michael Hartmann gilt als der renommierteste Elitenforscher in Deutschland und unterscheidet mehrere Phasen des Diskurses. Während bis zur Finanzkrise der Elitebegriff größtenteils positiv besetzt worden war, sei er heute vor allem zu einem rechten Kampfbegriff mutiert. Wie konnte es so weit kommen? Neben dem Elitenforscher Michael Hartmann sprechen wir mit der Publizistin Jagoda Marinić und bekommen einen Einblick in das Eliten-Internat Neubeuern.

Wirbel um neuen Song der Antilopengang

Die freie Meinungsäußerung und Kunstfreiheit hat Danger Dan von der Antilopen Gang schon einmal provokant besungen. Im neuen Song der Band, "Oktober in Europa", geht es um den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 und den Antisemitismus - auch in Deutschland und gerade in der Musik und in der linken Szene. Das finden einige, wie der Pianist Igor Levit sehr gut, weil auch ihm zu viele Künstler*innen zu leise waren. Anderen ist der Song eine zu grobe Schwarz-Weiss-Abrechnung, manche sehen sogar eine Relativierung des Holocaust darin.

Bundestags-Kulturausschuss berät zu Antisemitismusdebatte um Berlinale Berlin

Der Kulturausschuss des Bundestages befasst sich amit der Antisemitismusdebatte um die Berlinale. Während der Abschlussgala der Filmfestspiele Berlin im Februar war der Nahostkonflikt mehrfach angesprochen worden. Zahlreiche Mitglieder aus Jurys sowie Preisträgerinnen und Preisträger forderten verbal oder mit Ansteckern einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. In Statements war auch die Rede von Apartheid im Zusammenhang mit der Situation in den von Israel besetzten Gebieten und von Genozid (Völkermord) mit Blick auf das Vorgehen der Armee in Gaza. Im Anschluss gab es zahlreiche Kritik bis hin zu Vorwürfen von Israelhass und Antisemitismus. Im Ausschuss werden dazu die damalige Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und die neue Intendantin der Internationalen Filmfestspiele, Tricia Tuttle, erwartet. Für die Bundesregierung ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth angekündigt.

"House of Karls": Rap-Oper über Karl den Großen

Er gilt als der berühmteste Aachener und Vater Europas. Doch was wissen wir wirklich über Karl den Großen, den Frauenhelden und christlichen Kaiser, den Bildungsreformer und Analphabeten? Die Quellenlage ist dürftig und voller Widersprüche. Genau das hat sich das Trio Dlé zunutze gemacht und aus Legenden, Mythen und historischen Texten einen außergewöhnlichen Theaterabend gestrickt. "Ein Rap-Spectaculum über Karl den Großen" nennen die drei ihre Rap-Oper, in der sie Karls Aufstieg aus einer Hausmeister-Dynastie zum Frankenkönig und Kaiser im Theater Aachen nachzeichnen – als Singspiel mit gereimten Dialogen und eigens komponierter Musik.

Woody Allens neuer Film "Ein Glücksfall"

Kultregisseur Woody Allen begibt sich zwölf Jahre nach "Midnight in Paris" erneut in die französische Hauptstadt, um mit einem französischen Ensemble zu drehen: In "Ein Glücksfall" trifft Fanny, die in einem Auktionshaus arbeitet und eine Bilderbuch-Ehe mit einem Finanzexperten führt, zufällig auf den Romanautor Alain, einen ehemaligen Klassenkameraden, der schon als Gymnasiast in sie verliebt war. Bald darauf beginnt eine verhängnisvolle Affäre. Woody Allen hat seinen 50. Film erstmals komplett in französischer Sprache mit französischem Cast gedreht. Das Ergebnis ist eine sehr unterhaltsame Gesellschaftskomödie mit Thriller-Momenten: Liebe, Betrug, Verbrechen – alles dabei und launig-leicht erzählt. Für viele Kritiker Allens bester Film seit seinem Oscar gekrönten "Blue Jasmin" von 2013.

Marco Polo-Ausstellung in Venedig

Mit einer großen Ausstellung erinnert Venedig zum 700. Todestag an seinen berühmtesten Bürger Marco Polo (vermutlich 1254-1324). Die Schau mit Ausgrabungsfunden, Karten und Büchern ist bis zum 29. September im Dogenpalast zu sehen. Dabei sind Leihgaben aus vielen Ländern, die der Kaufmann aus der italienischen Lagunenstadt bereist hatte: von Armenien über die Mongolei bis nach China. Die Ausstellung "I Mondi di Marco Polo" ("Die Welten des Marco Polo") gehört zu den Höhepunkten eines ganzen Marco-Polo-Jahres in Venedig. Die Stadt mit inzwischen weniger als 50.000 dauerhaften Einwohnern versucht damit, trotz aller Probleme mit dem Massentourismus noch mehr Besucher nach Venedig zu locken. Auch der dortige Karneval stand 2024 schon unter dem Motto: "In den Osten - Die erstaunliche Reise von Marco Polo".

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