Kultur
"Kulturzeit" vom 01.07.2025: Exil-Iraner und der Traum von der Freiheit
Die Themen der Sendung: Iraner*innen im Exil, Boualem Sansal, Ausstellung "Stadt für alle", Iran: Tod von Schweizer Diplomaten, Carl Hegemann.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 01.07.2027
Die Themen der Sendung:
Die iranische Diaspora und der Krieg
"Destination: Origin" heißt das erste Theaterstück des iranischen Filmemachers Mohammad Rasoulof, das gerade bei den Berliner Festspielen zu sehen war. Darin verwebt er die Themen Exil, Identität und künstlerische Freiheit zu einer Performance, die das Publikum dazu einlädt, über die Bedeutung von Heimat und die Kraft der Selbstbestimmung nachzudenken. Es ist auch Rasoulofs Geschichte, denn vor einem Jahr ist er vor Peitschenhieben und Haft aus dem Iran nach Deutschland geflohen. Rasoulof und sein Team sind bedrückt und in großer Sorge, denn die Liebsten, die sie im Iran zurücklassen mussten, sind in Gefahr – Probe und Uraufführung des Stücks fallen in die Zeiten des Krieges. Rasoulof hat Angst um seine Angehörigen im Iran, deshalb will er sich vor der Kamera nicht äußern. Wir haben mit anderen iranischen Künstler*innen im Exil über die iranische Diaspora und die Lage in ihrer Heimat gesprochen.
Iran 2021: Zweifel an der Todesursache der Schweizer Diplomatin
Als 2021 die Nummer zwei der Schweizer Botschaft in Teheran überraschend verstarb, ging man von Suizid aus. Auch wenn nicht alle Fakten klar dafür sprachen. Ein von der Bundesanwaltschaft eingeleitetes Verfahren wegen eines Tötungsdeliktes wurde letzten November eingestellt. Doch nun werden neue Stimmen laut, welche die offiziellen Darstellungen bezweifeln.
Algerien bestätigt Haftstrafe für französisch-algerischen Autoren
Vor dem Hintergrund anhaltender diplomatischer Spannungen zwischen Frankreich und Algerien hat ein algerisches Gericht die Verurteilung des französisch-algerischen Schriftstellers Boualem Sansal zu fünf Jahren Gefängnis bestätigt. Das Berufungsgericht hielt die Verurteilung des 80-Jährigen wegen "Gefährdung der nationalen Einheit" mit seiner Entscheidung aufrecht. Die französische Regierung äußerte ihr "Bedauern" über die Verurteilung und nannte sie "unverständlich und ungerecht". "Frankreich fordert die algerischen Behörden auf, einen Akt der Gnade zu zeigen und eine schnelle, menschenwürdige Lösung zu finden", erklärte das Außenministerium in Paris. Auch Sansals Angehörige dringen darauf, dass der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune ihn begnadigt. Dies könnte am algerischen Unabhängigkeitstag am 5. Juli geschehen. Der Schriftsteller, der 2011 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, war im November verhaftet worden. Die algerische Justiz wirft ihm vor, in einem Interview gesagt zu haben, dass Algerien während der französischen Kolonialzeit Gebiete zugesprochen bekommen habe, die zu Marokko gehörten. Sansal berief sich auf die Meinungsfreiheit..
Ausstellung im neuen DAM über die Zukunft der Stadt
Am 1. Juni hat das Deutsche Architektur Museum DAM nicht nur seinen 41. Geburtstag, sondern nach langer Sanierung auch die Rückkehr ins Stammhaus am Frankfurter Museumsufer gefeiert. Zu diesem Anlass zeigt das Museum eine neue, grundsätzliche Ausstellung zum Thema "Stadt für alle." Wie funktioniert heute Stadtplanung? Welche Player gestalten sie künftig? Und wie können die Bewohner mitreden? Die Ausstellung "Stadt für alle" soll Stadtplanung nachvollziehbar und unterhaltsam erlebbar machen. Das in einer Zeit, in der Überregulierung, Planungsdesaster, Behördenversagen, Klimakrise und Preisinflation die deutsche Bauwirtschaft bestimmen: Bauen ist ein Reizthema. Wie gelingt eine Stadt für alle?
Abschied von Carl Hegemann
Die Berliner Volksbühne hat Abschied von ihrem langjährigen Dramaturgen Carl Hegemann genommen, der am 9. Mai im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Wegbegleiter. Schauspieler und der Chor des FC Union Berlin kamen zusammen, um einen bedeutenden Intellektuellen Deutschlands zu würdigen.