Kultur
"Kulturzeit" vom 07.03.2025: Der Fall Pelicot aus Sicht der Tochter
Die Themen der Sendung: Pelicot-Tochter Caroline Darian, Theaterstück "Prima Facie", feministische KI, Künstler Bastian Hoffmann, Pergamon-Museum und Kinderbuchtipps.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 07.03.2026
Die Themen der Sendung:
Der Fall Pelicot aus der Perspektive der Tochter Caroline Darian
Seit dem Prozess im französischen Avignon gilt Gisèle Pelicot als Ikone im Kampf gegen sexuellen Missbrauch. Ganz bewusst hatte sie sich entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen mit der Verhandlung gegen ihren früheren Mann, der sie betäubt, vergewaltigt und anderen Männern zugeführt hatte. Doch das Verbrechen hat noch andere Opfer: Die Kinder und Enkelkinder von Gisèle und Dominique Pelicot. In ihrem Buch "Und ich werde Dich nie wieder Papa nennen" erzählt die Tochter Caroline Darian ebenso einfühlsam wie schonungslos aus der Perspektive der Tochter, wie ihr Leben ins Wanken geriet und sie zur Tochter eines Verbrechers wurde, wie systemischer Missbrauch und Vergewaltigung funktionieren und was das in Familien anrichtet.
Hat Frankreich eine Missbrauchskultur?
Die Themen der "Kulturzeit" vom 15.11.2024: Gisèle Pelicot, Bernhard Pörksen zu Trumps Gruselkabinett, Eva Illouz, Faust-Theaterpreis, Comicbuchtipps.
Theaterstück "Prima Facie" über sexuelle Gewalt
Nur 4 von 100: So viele oder besser wenige Sexualverbrecher würden in der Schweiz tatsächlich verurteilt, das behauptet eine Studie der NGO Brava, die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzt. Warum Recht und Gerechtigkeit oft auseinandergehen, wenn es um sexualisierte Gewalt geht, zeigt das Theaterstück "Prima Facie" von Suzie Miller. Der Monolog wird im Frühjahr 2025 gleich an drei Schweizer Theatern gespielt, unter anderem am Schauspielhaus Zürich.
Warum wir eine feministische KI brauchen
Aktuell reproduzieren die meisten KI-Systeme bestehende Machtstrukturen, Vorurteile und Stereotype: Von patriarchalen Strukturen durchdrungen, benachteiligt KI oft Frauen, People of Color und andere marginalisierte Gruppen. Sie sind von Designprozessen ausgeschlossen, in denen entschieden wird, wie Daten gesammelt und verwendet werden sollen. Doch KI lässt sich auch anders entwickeln und einsetzen – mit kritischem, intersektionalem Feminismus. Wie tief die Ungerechtigkeiten in Gesellschaft und KI verwurzelt sind und wie sich diese Machtstrukturen aufbrechen lassen, fragen wir Eva Gengler. Sie ist Feministin, Wirtschaftswissenschaftlerin, Co-Founderin von enableYou und Speakerin des ThinkTanks feministAI. Gengler forscht an der Universität Erlangen-Nürnberg über das Zusammenspiel von KI und Macht aus einer feministischen Perspektive heraus. Ihr Fokus liegt auf der Überlappung von Mehrfachdiskriminierung, z.B. wenn sich Sexismus und Rassismus überlappen. Systeme mit zu entwickeln und zu verändern. Daten diverser zu sammeln und diverser auszuwerten. Wie das gelingt, fragen wir Stefan Kramer, Informatiker an der Uni Mainz und Experte für Datamining und Machine Learning sowie KI-Lotse des Landes Rheinland-Pfalz. Wie können wir uns gegen die Algorithmen wehren und der Macht der Plattformen Widerstand leisten?
Mehr zu KI
Künstler Bastian Hoffmann
Bei seinem Kunstprojekt "How To Turn A Porsche Into A Painting" verarbeitet der Künstler Bastian Hoffmann Autoteile eines Porsches zu feinem Pulver. Bastian Hoffmann ist Konzeptkünstler: Ihn interessieren die Dinge unseres Alltags und ihre Transformation.
Einblicke vor der Schließung des Pergamonmuseums
Das Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel ist derzeit vollständig geschlossen. Nord- und Mittelteil mit dem Pergamonaltar öffnen im Frühjahr 2027. Im Südflügel und Miletsaal beginnen demnächst die Baumaßnahmen. Ein letzter Blick in die ein Jahr lang freigeräumten Ausstellungsräume: Dem Haus verblieben sind nur die großen Architekturen: Ischtar-Tor, Prozessionsstraße von Babylon und Markttor von Milet. Neben leeren Räumen sind die prächtigen Hauptattraktionen für lange Zeit ein letztes Mal ohne Schutzeinhausung zu sehen. Dennoch gibt es laute Kritik, dass wegen der aufwändigen Renovierung des Pergamonmuseums große Kunstschätze Berlins für mindestens 15 Jahre nicht zu sehen sein werden. Warum waren keine Provisorien möglich, wo Meisterwerke in wechselnder Auswahl hätten gezeigt werden können? Wir fragen nach.