Gesellschaft

Die Schweizer Alpen – Bräuche, Käuze, Aberglauben, Staffel 2: Carnaval d'Evolène

Carnaval, Chalandamarz, Woldmanndli, Silvesterklausen – Die Bräuche im Alpenbogen sind sagenumwoben. Das Leben in den Höhen und Tälern ist geprägt von Geschichten, Mythen und mitunter seltsamen Bräuchen. Die vierteilige Doku-Serie «Die Schweizer Alpen – Bräuche, Käuze, Aberglaube» geht diesen eigentümlichen Riten in traumhafter Kulisse nach.

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Es ist ein Karneval der anderen Art, der Carnaval d'Evolène im französischsprechenden Teil des Kanton Wallis. Seit Urzeiten vibriert die Region um Evolène jedes Jahr im Rhythmus von seltsamen Gestalten wie den "Plüschtieren" oder den "Ausgestopften". Sie ziehen gemeinsam um die Häuser und verscheuchen die bösen Geister des Winters. Der Grund: Das Leben in diesem Walliser Bergtal ist hart und unbarmherzig. Das Klima ist rau und kalt, die Böden wenig fruchtbar und die Bergwelt birgt viele Gefahren.

Am frühen Morgen des Karnevalssonntags trifft sich eine Gruppe junger Männer, um die "Ausgestopften" zum Leben zu erwecken. Diese Monster sind in Jutesäcke gekleidet, die mit mehr als 30 Kilogramm Stroh gefüllt sind. Sie kommen nur an diesem Tag heraus. Sie repräsentieren den Geist der Vorfahren, der Toten, die seit jeher in der Region spuken. Seit 31 Jahren ist Frédéric Fauchère (52) einer dieser Ausgestopften. Er hat von seinem Vater gelernt, Larven zu schnitzen und gibt das Handwerk heute an seine Söhne weiter.

Die letzten beiden Karnevalstage werden schliesslich zu einem inszenierten Spektakel, das es so nur in Evolène gibt. Ein Schauspiel mit pensionierten Soldaten, einem Scheiterhaufen und dem ganzen Dorf, welche die Poutratze jagen und einfangen. Sie verkörpert das Wintermännchen, das alle Ängste, Gefahren, Exzesse und bösen Gedanken in sich vereint.

Bergführer, Antoine Brenzikofer (48), hat als Protestant wenig am Hut mit dem Karneval. Statt die bösen Geister und Gefahren zu vertreiben, verbündet er sich mit ihnen. Er kennt die Bergwelt wie seine Hosentasche und zeigt auf, von wem die Gefahren wirklich ausgehen. Mit Aberglaube hat das in seinen Augen wenig zu tun, vielmehr mit der Ausbeutung der Natur durch den Menschen.

Gisèle Pannatier (59) ordnet als Brauchtumsexpertin ein. Sie kennt die Hintergründe des Brauches und leitet die Ursprünge der Ängste und Sorgen der Bewohnerinnen und Bewohner des Val d'Herèns zeitgeschichtlich her.

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