Dokumentation
Durch Gobi und Taklamakan - aus der Reihe "Söhne der Wüste"
Die zentralasiatischen Wüsten Gobi und Taklamakan - endlose Steinfelder, gewaltige Sanddünen, rare Oasen.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 03.01.2024
An ihren Rändern zogen durch Jahrhunderte die legendären Karawanen der Seidenstraße. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durchquerte ein schwedischer Abenteurer mit 60 Mann Begleitung, 300 Kamelen und 40 Tonnen Last die Wüstenlandschaften. Sein Name: Sven Hedin.
"Wenn du hineingehst, kommst du nie wieder heraus."
Für die deutsche Lufthansa sollte er die Möglichkeit einer Flugroute zwischen dem fernen China und Europa erkunden. Höhepunkt dieser Expedition: Hedin löst das Rätsel der "Schwimmenden Seen von Lop Nor" inmitten der Taklamkan. Das Filmteam folgt den Spuren des Abenteuers, trifft auf versunkene Mongolenstädte, kämpft sich durch Sandstürme und kreuzt die Pfade der Seidenstraße. Und bald kann das Team nachvollziehen, was Taklamakan in der Übersetzung heißt: "Wenn du hineingehst, kommst du nie wieder heraus."
Der "wandernde See" in der Wüste
Das Problem dieses "wandernden Sees" in der Wüste hatte für die Geografen in Hedins Zeit dieselbe Bedeutung wie die Erreichung des Nordpols oder Timbuktus, die Entdeckung der Nilquellen und die Verfolgung des Kongo. Mit einer "Karawane" von 16 Jeeps und einem motorisierten Gleitschirm ausgerüstet ist das Kamerateam den Spuren Sven Hedins gefolgt und hat die Gobi und die Taklamakan durchquert.
Die erste große Herausforderung für Hedins Expedition war die Durchquerung der Gobi von Baotou zum Edsin Gol auf einer längst vergessenen Variante der alten Seidenstraße. Nach monatelanger Reise auf dem "Leidensweg der Kamele" erreichten sie zunächst die im Sand versunkenen Ruinen der "schwarzen Stadt" Kharakhoto, die noch zu Zeiten Marco Polos ein reiches Handelszentrum war.
Nach acht Jahren endlich am Ziel
Quelle: ORF/SATEL
Wenig später konnten sie sich in einer Oase am Fluss Edsin Gol von den Strapazen erholen und eine meteorologische Station einrichten. Viel zu spät traten sie den schwierigsten Teil ihrer Reise an. Auf einem gefährlichen Wintermarsch mussten sie eine "Mondlandschaft" durchqueren, in der sie weder Wasser und Heizmaterial noch Futter für die Kamele fanden. Wochenlang irrten sie als Gefangene der Einöde durch Sand- und Schneestürme und verloren einen großen Teil ihrer Kamele.
Hedin wurde schwer krank und musste von seinen Männern auf einem Eisenbett durch die Wüste getragen werden. Nur mit Mühe und Not erreichte ein armseliger Rest der Karawane die Oasenstadt Hami. Dort gerieten sie in die Wirren des chinesischen Bürgerkriegs und wurden unter militärischer Bewachung nach Urumqi gebracht, zum Generalgouverneur Xinjiangs. Der wollte keine Flugzeuge über seiner Provinz dulden. Hedin sah sich deshalb gezwungen, die Mitarbeiter der Lufthansa nach Deutschland zurückzuschicken. Doch er gab nicht auf und fand später neue Geldgeber. Er träumte von einer neuen Seidenstraße, die er mit Hilfe von Autos erschließen wollte.
Trotz größter Schwierigkeiten gelang es seiner "wandernden Universität", die beiden großen Wüsten Gobi und Taklamakan zu kartografieren, ihre Klimaverhältnisse und Lebensbedingungen zu erforschen und sensationelle Funde zu machen. Hedin selbst entdeckte Mumien, die den Forschern noch heute Rätsel aufgeben. Nach acht Jahren endete seine Odyssee endlich am ersehnten Ziel dem Lop Nor: "Mein Traum, dass es mir einmal im Leben vergönnt sein möge, den "wandernden See" in seinem neuen nördlichen Becken mit Kanus zu befahren, war in Erfüllung gegangen."