Valley of Moon, Atacama Wüste, Chile

Dokumentation

Extrem! Zwischen Dürre und Sintflut

Trockenheit, die das letzte Wasser verdunsten lässt und Feuchtigkeit, bei der nichts mehr trocken bleibt - unsere Erde ist eine Welt der Extreme, und auch gemäßigte Regionen sollen im 21. Jahrhundert extrem werden.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
13.11.2024
16:10 - 17:00 Uhr

Regenfälle mit 60 Liter Niederschlag in der Stunde in Österreich, tödliche Trockenheit dagegen am Horn von Afrika - aktuelle Ereignisse, die drastisch vor Augen führen, welche Klima-Szenarien möglich sind. Unsere Erde ist eine Welt der Extreme, und auch gemäßigte Regionen sollen im 21. Jahrhundert extrem werden. Weite Teile der Welt werden austrocknen, während andere im Regen versinken. Wie geht der Mensch mit solchen Verhältnissen um? Antworten darauf findet man in jenen Gebieten, wo schon jetzt außergewöhnliche Verhältnisse herrschen, wo die Menschen am Limit leben.

Wechselspiel zwischen Dürre und Sintflut

Regenwolken,Foret de Belouve
Regenwolken steigen über den Foret de Belouve auf, Salazie, Réunion
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Udo Maurer

Bei fünfzig Grad im Schatten sind sie in einem kleinen Dorf im Niger zwischen Kamelen durch den Sand gewatet, auf der Insel La Réunion stundenlang über scharfkantige Felsen im Nebel zu einer Wetterstation aufgestiegen, sie haben sich durch den Staub der Atacama-Wüste gekämpft und im Nordwesten von Indien so viel Regen ertragen, dass ihre Geräte knapp am Verschimmeln waren.

Maurers Film ist ein Wechselspiel zwischen Dürre und Sintflut. Am regenreichsten Ort der Welt, der indischen Stadt Cherrapunjee, sind in den vergangenen siebzig Jahren im Schnitt zwölf Meter Regen pro Jahr gefallen. Das ist etwa zehnmal so viel wie in New York City und zwanzigmal so viel wie in Berlin. In Cherrapunjee ist Regen nicht bloß ein Ereignis, sondern ein Spektakel. Das beweisen auch die "Regenmacher". Sie sind äußerst gewitzt: Weil "alles andere gegen die Regeln der Natur" sei, machen sie Regen ausschließlich während der Regenzeit.

Fürchterliche Dürren wirken bis heute nach

Kanurifrauen sammeln Feuerholz
Eine Gruppe von Kanurifrauen nahe Indil, Sahel, Niger auf dem Weg Feuerholz zu sammeln
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Udo Maurer.

In der afrikanischen Republik Niger kämpft man dagegen um jedes einzelne grüne Gewächs. Niger ist beinahe doppelt so groß wie Frankreich und besteht zu 80 Prozent aus Wüste. Von der fürchterlichen Dürre Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts konnte sich das Land bis heute nicht erholen. Der Grundwasserspiegel sinkt. Bäume, Sträucher und Dörfer werden von der Wüste verschluckt.

Die Wüste lebt am Limit

Autopannen in der  Sahara
Einer von vielen Autopannen in der Sahara, nahe N´Guigmi, Niger.
Quelle: ORF/Cosmos Factory/Udo Maurer

Die Dünen wandern nach Süden und überfluten die Dörfer. Die Menschen bauen neue Dörfer. Die Wüste eilt ihnen hinterher. Sie leben im wahrsten Sinne des Wortes am Limit: kaum Wasser, unter glühender Sonne, in Furcht vor Dürre und Hungersnot und immer auf der Flucht vor dem Sand. Heuer ist Niger von einer Katastrophe verschont geblieben, dafür traf es eine Region 5.000 Kilometer östlich: Somalia am Horn von Afrika, wo derzeit Millionen Menschen ums Überleben kämpfen.

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