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Die Hannibal-Expedition

Hannibals Alpenüberquerung ist legendär, über welchen Pass er sein gigantisches Heer führte, ein Rätsel. Jetzt glauben Forscher, die Route anhand von Pferdemist beweisen zu können.

Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 07.07.2028
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Der Geomorphologe William Mahaney von der Universität Toronto und sein Team sind davon überzeugt, dass der Karthager sein Heer über den 3000 Meter hohen Col de la Traversette geführt hat. Bodenanalysen weisen darauf hin.

Die Leistung Hannibals war schon zu seinen Lebzeiten Legende. Immerhin marschierten 218 vor Christus laut Überlieferung Zigtausende Soldaten, mehrere Tausend Pferde und Maultiere sowie 37 Elefanten in fünf Monaten rund 1500 Kilometer zu Fuß von der Iberischen Halbinsel über die Alpen bis nach Italien, um die Weltmacht Rom anzugreifen. Aufsehen erregten vor allem die Kriegselefanten - solche Tiere hatte man in dieser Gegend noch nicht gesehen. Die Karthager - damals eine der Supermächte am Mittelmeer - nutzten die Tiere allerdings schon länger für den Kriegseinsatz.

In einem aufwendigen Experiment wird im Film mithilfe von Flößen nachgestellt, wie Hannibal seine Elefanten auf dem Weg ins Gebirge über die Rhone schaffen konnte. Experten erklären, wie gelenkig Elefanten sind und wie sie mit unwegsamem Gelände und Kälte umgehen. Die Frage, welche Route Hannibal durch die Alpen nahm, fasziniert Abenteurer und Wissenschaftler seit Jahrhunderten.

Eine Forschergruppe glaubt, jetzt beweisen zu können, dass Hannibal den Weg über den fast 3000 Meter hohen Col de la Traversette nahm. "Nur von hier aus konnte Hannibal in die Po-Ebene blicken", sagt der Geomorphologe William Mahaney, und in den Quellen sei dieser Blick beschrieben. Der Kanadier und sein Team, darunter der Mikrobiologe Chris Allen von der Universität Belfast, haben Bodenproben von der französischen Seite des Passes ausgewertet. Die darin gefundenen Darmbakterien haben ergeben, dass zahlreiche Pferde zu Hannibals Zeiten hier durchgezogen sein müssen. Auf einer Expedition im Sommer 2017 haben sie nun auch Proben von der italienischen Seite des Passes genommen. Sie hoffen, dass die Ergebnisse ihre These untermauern. Welchen Weg der Karthager auch genommen hat - der Marsch auf Rom war eine taktische und logistische Meisterleistung.

Um die kühnste militärische Operation der Weltgeschichte ins Bild zu setzen, wurden die dokumentarischen Sequenzen unter anderem in den Alpen, an der Donau und in Mecklenburg-Vorpommern gedreht, während die Spielszenen von Regisseur Carsten Gutschmidt in Bulgarien in Szene gesetzt wurden.

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