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Dreck macht aggressiv
Luftverschmutzung macht nicht nur krank - laut einer Studie der Colorado State University führt sie auch zum Anstieg von Gewaltverbrechen.
Für die Studie analysierten die Wissenschaftler aus Colorado sowohl Kriminalitäts-Meldungen des FBI als auch Daten zur Luftverschmutzung - jeweils für einzelne Tage. Die Forscher ließen Daten zur Belastung durch Feinstaub, Ozon und Rauch von Waldbränden in die Analyse einfließen.
Das Ergebnis: Steigt die Feinstaubbelastung um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter, steigt die Gewaltkriminalität am selben Tag um 1,4 Prozent. Ein Anstieg der Ozonkonzentration um 0,01 ppm führte zu einem Anstieg von 0,97 Prozent. Der Effekt war nur speziell bei der Gewaltkriminalität zu erkennen: Bei anderen Verbrechen zeigte sich kein Zusammenhang mit der Luftverschmutzung.
"Wenn man stärkerer Luftverschmutzung ausgesetzt ist, wird man geringfügig aggressiver, so dass Auseinandersetzungen, die sonst vielleicht nicht eskaliert wären, tatsächlich aus dem Ruder laufen", erklärt Jude Bayham, Co-Autor der Studie. Über welche Mechanismen allerdings die Luftverschmutzung die Aggressivität beeinflusst - darüber machen die Forscher keine Aussage.