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UN-Ozeankonferenz: Mehr Meeresschutz, aber kein Durchbruch
Die Verhandlungen in Nizza führten zu wichtigen Fortschritten beim Schutz der Hochsee und im Kampf gegen Plastikmüll. Der Tiefseebergbau wurde vorerst ausgesetzt. Trotz dieser Impulse bleibt viel zu tun, um die Ozeane dauerhaft zu schützen.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.06.2030
NANO vom 16. Juni 2025
Abschlussbericht UN Ozean-Konferenz in Nizza
Die junge Seglerin Rahel Engers erlebte auf der UN Ozeankonferenz in Nizza die Probleme der Meere wie Plastikmüll und Klimawandel. Trotz Fortschritten – etwa einer Pause beim Tiefseebergbau – wurde ein wichtiges Schutzabkommen noch nicht genug ratifiziert. Fast 100 Länder fordern weniger Plastik, neue Meeresschutzgebiete reichen aber nicht aus. Die Konferenz setzt ein Zeichen für Ozeanschutz, doch viel Arbeit bleibt.
Vorbericht UN-Zwischenkonferenz
Aktivisten fordern anlässlich der UN-Zwischenkonferenz, die 2015 in Paris vereinbarten Klimaziele umzusetzen, insbesondere die Emissionen zu senken und Entwaldung zu stoppen. Über 190 Länder beraten 10 Tage lang über Fortschritte, doch politische Konflikte und der Rückzug der USA erschweren den Prozess. Für Deutschland betont Verhandlerin Heike Henn die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Ambition bei der Emissionsreduktion. Bis zur Klimakonferenz im November müssen die Länder neue Klimaziele für 2035 vorlegen und Industrieländer mehr Finanzhilfen für den globalen Süden bereitstellen. Brasilien plant, die Entwaldung bald zu stoppen.
Grüner Wasserstoff aus Afrika?
Grüner Wasserstoff gilt als Schlüssel zur Energiewende, doch eine neue Studie u.a. der TU München zeigt: Nur 2 % von 10.000 untersuchten afrikanischen Standorten sind für den Export nach Europa wettbewerbsfähig. Gründe sind unterschätzte Finanzierungskosten und ignorierte geopolitische Risiken. Selbst diese wenigen Standorte lohnen sich nur mit langfristigen Abnahme- und Preisgarantien. Die Forscher:innen warnen vor einem übertriebenen Hype.
Moore machen Klima
Moore sind Klimaschützer – wenn man sie lässt. Im nordöstlichen Brandenburg startet mit dem „Sernitz-Moor“-Projekt bei Angermünde eines der ambitioniertesten Moorschutz- und Renaturierungsprojekte Deutschlands. Unter dem Dach der bun-desweiten Initiative toMOORow sollen 80 Hektar Torfwiesen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wiedervernässt und zugleich für eine nachhaltige Nutzung durch die Landwirtschaft vorbereitet werden – mithilfe sogenannter Paludikultur.
Portrait Tanneberger
Moore speichern klimarelevanten Kohlenstoff, sind aber in Deutschland zu 95 % tro-ckengelegt und verursachen so Treibhausgase. Franziska Tanneberger, Moor-Expertin aus Greifswald, erforscht seit Jahren Moore und setzt sich für ihre Wiedervernäs-sung und den Schutz ein. Das gelingt nur im Dialog mit Landwirten, da wiedervernässte Flächen oft weniger ertragreich sind. Gemeinsam sucht sie Lösungen und bessere Förderung für einen nachhaltigen Moorschutz.