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Alfred Nobel - Der Kaufmann des Todes

Dass es den Nobelpreis überhaupt gibt, ist dem schlechten Gewissen des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel zuzuschreiben. Er starb am 10. Dezember 1896 im Alter von 63 Jahren.

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Schon sein Vater Immanuel Nobel hatte als Rüstungsunternehmer viel Geld verdient. Doch Alfred Nobel übertraf ihn noch: Der schwedische Chemiker erfand das Dynamit, auf das er 1867 das Patent erhielt. Damit wurde er steinreich. Sein Vermögen soll nach heutiger Währung umgerechnet etwa 300 Millionen Euro betragen haben.

Der Reichtum war teuer erkauft

Nobel hatte ein Mittel entdeckt, um "mehr Menschen schneller als jemals zuvor zu töten", wie eine französische Zeitung 1888 schrieb. Als "Kaufmann des Todes" aber wollte Alfred Nobel nicht in die Geschichte eingehen. Kinderlos geblieben, verfügte er am 27. November 1895, ein Jahr vor seinem Tod, in einem Testament, dass eine Stiftung gegründet würde. Dieser führte er schließlich fast sein gesamtes Millionenvermögen zu. Die Zinsen aus dem Kapital-Fonds sollten jedes Jahr als Preis an diejenigen gehen, "die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben". Nobel starb am 10. Dezember 1896.

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Ist das Nobel-Testament noch zeitgemäß?

Mit den Nobelpreisen für Medizin, Physik und Chemie werden - wie von Alfred Nobel vor 125 Jahren verfügt - Einzelpersonen ausgezeichnet.

Aus gutem Hause

Alfred Nobel wurde am 21. Oktober 1833 in Stockholm geboren. Dank seines vermögenden Vaters wurde er von einem Privatlehrer unterrichtet. Mit 17 Jahren soll er Schwedisch, Russisch, Deutsch, Englisch und Französisch beherrscht haben.

Fasznation für Nitroglycerin

Zugleich wurde er in naturwissenschaftlichen Fächern ausgebildet. Als er im Zuge verschiedener Auslandsaufenthalte in Paris den Entdecker des Nitroglycerins, Ascanio Sobrero, traf, hatte Alfred Nobel sein Lebensthema gefunden. Ab dem Jahr 1859 strebte er danach, es als Sprengstoff nutzbar zu machen, auch wenn der Umgang damit hochgefährlich war.

Bei seinen Experimenten gab es mehrere unbeabsichtigte Explosionen. Bei einer wurde 1864 sein Laboratorium zerstört, wobei sein Bruder Emil und vier weitere Menschen starben.

Der Zufall hat geholfen

Als 1866 bei einem Nitroglycerin-Transport eines der Gefäße undicht wurde, tropfte pures Nitroglycerin auf die Ladefläche, die mit Kieselgur ausgelegt war, also einem Pulver, das aus Schalen versteinerter Kieselalgen besteht. Arbeiter entdeckten den Brei und berichteten Nobel davon.

Der mischte das Nitroglycerin mit Kieselgur im richtigen 3:1-Verhältnis und konnte die Sprengstoffmasse damit gut portionieren. Sein Produkt nannte er Dynamit, abgeleitet vom griechischen Wort "dynamis" (Kraft).

Dynamit wurde eine lebensvernichtende Waffe

Nobel hatte damit einen Sprengstoff erfunden, der Schwarzpulver bei weitem übertraf und vergleichsweise gut handhabbar war - auch wenn es immer wieder schlimme Unfälle damit gab. Doch das Dynamit tat seinen Dienst im Bergbau, in Steinbrüchen, auch beim Bau von Bahntrassen und Tunneln.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde Dynamit zu einer lebensvernichtenden Waffe, auf beiden Seiten. Ende des 19. Jahrhunderts gab es zudem in Europa zahlreiche Terroranschläge. Ziel waren, fast wie in RAF-Zeiten, Repräsentanten des öffentlichen Lebens. Attentäter wollten damit gegen die Staatsordnung protestieren.

Man nannte sie "Dynamitarden" - ein Begriff, den heute kaum mehr jemand kennt. Der Name Alfred Nobel aber hat inzwischen einen guten Klang.

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