Kultur

"Kulturzeit" vom 13.11.2023: Ein Jahr Abtreibungsgesetz in den USA

Die Themen der Sendung: Abtreibungsgesetz in den USA, documenta am Ende? Gespräch mit Stefan Koldehoff, Sveamaus, Social-Media-Fotograf Paul Ripke und die israelische Jazzband Shalosh

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 13.11.2024

Die Themen der Sendung:

USA: Ein Jahr ohne Recht auf Selbstbestimmung für Frauen

Mehr als ein Jahr ist es her, seit der US Supreme Court das Recht auf Abtreibung in den USA eingeschränkt hat. Zwei von fünf US-Amerikanerinnen im geburtsfähigen Alter haben das Recht verloren über ihren Körper selbst zu bestimmen. Abtreibung ist für sie seitdem nach der sechsten Woche - wenn viele Frauen noch nicht einmal wissen, dass sie schwanger sind - verboten. Welche Auswirkungen hat das für Frauen und Ärzt*innen? Schwangere, die es sich leisten können suchen in liberaleren Staaten Hilfe. Kliniken dort haben Probleme, Termine zu vergeben. North Dakotas einzige Abtreibungsklinik musste schließen, hat aber jenseits der Staatsgrenze in Minnesota (gleich über die Brücke) wieder aufgemacht. Die neueste Front: Republikaner wollen vor den Supreme Court, um die "Pille danach" zu verbieten. Und auch den Abtreibungs-Tourismus in liberale Staaten versuchen sie zu verbieten. Sie wollen einen USA-weiten "Abortion-Ban" durchsetzen. Ein wichtiges Thema auch für den bevorstehenden Wahlkampf.

documenta am Ende? - Gespräch mit Stefan Koldehoff

Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen ihn ist der indische Schriftsteller und Kurator Ranjit Hoskoté aus der Findungskommission für die künstlerische Leitung der kommenden Ausgabe der Weltkunstausstellung in Kassel zurückgetreten. Zudem legte die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger ihr Amt in dem Gremium nieder - offenbar wegen der aktuellen Situation im Nahen Osten. Das teilte die documenta gGmbh am mit. Hoskoté war in die Kritik geraten, weil er im Jahr 2019 eine Petition mit dem Titel "BDS India" unterzeichnet hatte. BDS steht für "Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen". Die Kampagne ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser auf. Hoskoté habe in intensiven Gesprächen deutlich gemacht, dass er die Ziele des BDS ablehne und die Bewegung nicht unterstütze, teilte die documenta mit. Er sei darüber hinaus um Stellungnahme gebeten worden. Dabei habe "die Erwartung einer unmissverständlichen Distanzierung von seiner Unterschrift beziehungsweise den antisemitischen Inhalten des Statements" bestanden. Hierauf sei am 12. November das Schreiben Hoskotés gefolgt, mit dem er seinen Rücktritt erklärte.

Bracha Lichtenberg Ettinger begründete ihren Rücktritt am 10. November laut der documenta mit der aktuellen Situation im Nahen Osten. Sie habe dabei betont, dass ihr Schritt in keinem Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um Hoskoté stehe, hieß es. "Sie rekurriert dagegen auf die Schwierigkeiten, die es ihr bereitet, nach dem 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Hamas-Terrors in Israel einen Beitrag zu der Arbeit der Findungskommission zu leisten." Zuvor habe sie vor diesem Hintergrund um eine Unterbrechung des Findungsprozesses gebeten, die zum damaligen Zeitpunkt "mit Blick auf den sehr weit fortgeschrittenen Findungsprozess" nicht umgesetzt worden sei, hieß es. Die documenta habe unmittelbar nach dem Rücktritt weitere Gesprächsangebote unterbreitet. Die ursprünglich sechsköpfige Findungskommission soll bis Ende 2023 oder Anfang 2024 einen Kurator, eine Kuratorin oder ein Kollektiv für die kommende Ausgabe der documenta im Jahr 2027 vorschlagen. Was die Rücktritte für den weiteren Prozess des Gremiums bezüglich Zeitplan und Zusammensetzung bedeute, werde derzeit intensiv erörtert, hieß es. Wir sprechen mit dem Kunstmarktexperten Stefan Koldehoff über die Vorgänge und ihre Bedeutung für die nächste documenta.

Meme-Königin Sveamaus

Svea Mausolf aka Sveamaus ist die ungekrönte Meme-Königin Deutschlands. Mehr als 100.000 Menschen folgen ihr auf Instagram. Dort postet sie täglich Memes und kommentiert so den Alltag in Deutschland. Memes sind ein Phänomen der Netzkultur. Bilder oder Video werden mit Text in einen neuen Zusammenhang gebracht – und entfalten dadurch ihren Witz. "Ich mag es, wenn ein Witz vielschichtig ist und mehrere Ebenen hat und auch eine Grenze austestet, nicht die Grenzen des guten Humors, sondern so eine Schmerzgrenze innerhalb unserer Gesellschaft, wenn man nicht genau weiß: Soll ich jetzt lachen oder weinen", sagt Svea Maus. Ihre Memes sind mehr als nur lustige Montagen. Sie nutzt sie gezielt, um Missstände aufzuzeigen, zu benennen, was ihrer Meinung nach falsch läuft.

Leidenschaftliche Fotografie mit Paul Ripke

Der Fotograf und Social Media Creator Paul Ripke nimmt das Publikum mit in die Welt der Fotografie und zeigt verschiedene Genres und Arbeitsweisen namhafter Fotografinnen und Fotografen – zu sehen ist die Doku über ihn ab dem 16. November in der ARD-Mediathek.

Raum für Utopie nach dem Terror der Hamas? Die israelische Band Shalosh

In Israels großer Jazzszene gilt Shalosh als eine der spannendsten Formationen. Mit ihrem aktuellen Album "Tales of Utopia" versuchen sie einen friedlichen Raum zu finden, in der Musik den Sorgen der Welt zu entkommen. Wie ist das möglich nach dem 7. Oktober? Die Bandmitglieder sind Mitte 30, zwei von ihnen sind gerade Väter geworden, leben nach den Anschlägen erstmal in Berlin. Ihre Musik und ihre Haltung sind ganz auf Frieden und Versöhnung ausgerichtet, aber auch sie haben als junge Männer ihren Wehrdienst abgeleistet. Was geht Ihnen durch den Kopf, wie werden sie in Deutschland aufgenommen? Wir haben sie bei ihrem Konzert in Stuttgart getroffen.

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