Kultur
Marius Müller-Westernhagen: Live 1989
Marius Müller-Westernhagen live 1989 in Hamburg: 50 ausverkaufte Shows, 500.000 Fans und "Freiheit" als Hymne der Wiedervereinigung. Ein legendäres Rock-Highlight!
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 1989
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 14.12.2026
1989 wird Musikgeschichte geschrieben: Marius Müller-Westernhagen geht mit dem Album "Halleluja" auf Tour. 50 ausverkaufte Konzerte mit 500.000 Fans sorgen für Gänsehaut-Stimmung.
Die Single "Freiheit" wird zur Hymne der Wiedervereinigung. Für sein gesellschaftspolitisches Engagement wird er 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Die Kritiker sind sich einig: "Rock ohne Schnörkel und Texte, die aus dem Bauch kommen."
Songliste
- Fertig
- Keine Zeit
- Ladykiller
- Weil ich dich liebe
- Halleluja
- Nur ein Traum
- Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz
- Nimm mich mit
- Sexy
- Ganz und gar
- Dicke
- Lieben werd' ich dich nie (Intro)
- Geiler is' schon
- Lass' uns leben
- Johnny W.
- Freiheit
- Mit 18
Info
- Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg, 1989
- Regie: Rudi Dolezal/Hannes Rossacher
- Erstausstrahlung
Marius Müller-Westernhagen zum Song "Dicke"
Am 30. Oktober 1978 erscheint der Song "Dicke" des deutschen Rockmusikers und Schauspielers Marius Müller-Westernhagen auf dem Album "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz". 1981 erscheint die Reggae-Version des Songs.
Der Text des Songs war umstritten und wurde in Teilen als diskriminierend empfunden. Einige Radiostationen boykottierten das Lied. Westernhagen selbst sah den Song als Satire und Gesellschaftskritik.
Im Oktober 2019 äußert sich Marius Müller Westernhagen im Rahmen der Radio Bremen-Talkshow 3nach9 zum Song "Dicke":
"Ich hab das Lied geschrieben aus folgendem Grund: Ich hatte in meiner Band einen Bassisten, der sehr dick war. Ich hatte viele Freunde, die beleibt waren, um die ich mir Sorgen gemacht habe, nicht aufgrund dessen dass sie dick waren, sondern weil es einfach schlecht für ihre Gesundheit war, und hab halt immer gehört, was so hinter vorgehaltener Hand gesagt wird.
Das geht genau wie mit Frauen. Männer denken immer ich kann einen dicken Bauch haben, ich kann stinken, alles in Ordnung. Über Frauen reden die: Guck mal, was die für einen dicken Arsch hat oder was für dicke Beine. Es ging mir im Grunde genommen darum auszusprechen, was für Gemeinheiten Leute hinter vorgehaltener Hand sagen, und ich versuchte halt, ich hab das immer Eulenspiegeleffekt genannt, dass aufzuschreiben und dass den Leuten ins Gesicht zu halten. Es gab sehr, sehr viele Dicke, die diesen Song auch als Befreiung gesehen haben. Wir haben immer in Konzerten gehabt, dass Leute, die sehr beleibt waren, auf die Bühne kamen und das wie eine Hymne gesungen haben und getanzt haben dazu.
Es ist grundsätzlich schwer, dass man es mit Ironie und mit Satire in Deutschland sehr, sehr schwer hat".
In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung äußert sich Marius Müller-Westernhagen im Juni 2015 zur Diskussion um den Song "Dicke" und die Frage, ob er "Dicke" weiter live spielt.
Frage NOZ: Wenn man Ihren Namen bei Google eingibt, ist der erste Vorschlag "Dicke". Offenbar ein Song für die Ewigkeit.
Antwort MMW: (lacht) Erstaunlich, denn ich hab ja einige Songs geschrieben, die nicht gerade ein kurzes Verfallsdatum haben. "Dicke" habe ich ewig nicht gespielt, und es wird auch nicht mehr danach gerufen. Das haben wir so oft in allen möglichen musikalischen Formen gebracht – das geht heute wirklich nicht mehr.
Frage NOZ: Was haben eigentlich die Dicken zu "Dicke" gesagt?
Antwort MMW: Das war eine Hymne für sie.
Frage NOZ: Wie bitte? Eine Hymne, in der es heißt "Dicke schwitzen wie die Schweine ...?"
Antwort MMW: Ich habe den Leuten den Spiegel vorgehalten. Viele sprechen hinter vorgehaltener Hand darüber, deshalb wollte ich es einfach mal klar und deutlich aussprechen. Es hätte genauso gut ein Song über eine andere Bevölkerungsgruppe sein können, die ständig diskriminiert wird. Die Dicken haben das verstanden. Als die Platte damals herauskam, kamen bei dem Song immer ein paar Dicke auf die Bühne, haben dazu getanzt und voller Inbrunst gesungen. Sauer war keiner von denen.