Kultur

"Kulturzeit" vom 16.09.2025: Zum Tod von Robert Redford

Die Themen der Sendung: Robert Redford gestorben, Roman "Die Ausweichschule", Waffenrecht in Österreich, Waffenland Schweiz, Rachel Salamander, Münchner Philharmoniker.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 16.09.2026

Die Themen der Sendung:

Hollywood-Star Robert Redford gestorben

Filmstar RobertRedford ist tot. Der Oscar-Preisträger starb am 16.September zu Hause im US-Staat Utah im Alter von 89 Jahren, wie Pressesprecherin Cindi Berger mitteilte. Redford sei "umgeben von seinen Lieben" verstorben. Robert Redford war nicht nur Schauspieler, sondern auch Regisseur, Aktivist und eine Art Pate für Independent-Filme - im Rahmen seines Filmfestivals Sundance, das nach einer seiner berühmtesten Filmfiguren benannt ist. Redford wurde in den 1960er Jahren zum Filmstar, er war unter anderem als "Washington Post"-Journalist Bob Woodward zu sehen. Zu den Schauspielern, mit denen er Filme machte, gehörten Jane Fonda, Meryl Streep und Tom Cruise. Doch sein berühmtester Filmpartner war ein langjähriger Freund und Aktivist: Paul Newman. Beide traten gemeinsam in "Butch Cassidy and the Sundance Kid" aus dem Jahr 1969 auf. Mit Newman war Redford auch im Film "The Sting" zu sehen. Für "Ordinary People" aus dem Jahr 1980 bekam er einen Oscar als bester Regisseur. "The Old Man and the Gun" aus dem Jahr 2018 bezeichnete Redford als seinen Abschiedsfilm. "Ich denke einfach, dass ich eine lange Karriere hatte, mit der ich sehr zufrieden bin", sagte er der Nachrichtenagentur AP kurz vor dem Erscheinen des Films.

Kaleb Erdmanns "Die Ausweichschule"

Kaleb Erdmann, der als Kind den Amoklauf an einem Erfurter Gymnasium miterlebte, nähert sich diesem in seinem Buch. "Die Ausweichschule" ist auch eine Geschichte über das Schreiben und die Frage, wie man von der Wirklichkeit erzählen kann. Erdmanns Buch steht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025. Ihm gelinge, "ohne politische Mission, ohne Sensationslust mit den Ereignissen literarisch umzugehen: suchend, tastend, selbstironisch", erklärt die Jury. Die Balance zwischen Distanz und Annäherung an den Amoklauf überzeuge sprachlich ebenso wie die Beschreibung der Suche nach der Verlässlichkeit von Erinnerung.

Reform des Waffenrechts in Österreich - Gespräch mit Barbara Jauk

Knapp drei Monate nach dem Amoklauf in Graz zieht die österreichische Regierung Konsequenzen und leitet die größte Reform des Waffenrechts seit 30 Jahren ein. Künftig sollen für einen Waffenerwerb ein höheres Mindestalter, strengere psychologische Gutachten und längere Wartefristen gelten. Wir sprechen mit Barbara Jauk, juristische Vertreterin des "Bundesverbands der Gewaltschutzzentren Österreichs".

Waffenland Schweiz: Private rüsten auf

Waffen sind in der Schweiz beliebt: Die Zahl der jährlich erteilten Waffenbewilligungen ist in den letzten zehn Jahren klar gestiegen. Warum wollen mehr Private eine Waffe? Eine Reportage aus der Welt der Waffenfans, besucht das Feldschießen und trifft im Schießkeller auf Menschen, die sich mit der Waffe sicherer fühlen.

Mit Rachel Salamander bei der Wiedereröffnung der Münchner Synagoge

In Anwesenheit von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am 15. September die restaurierte Synagoge an der Münchner Reichenbachstraße wiedereröffnet worden. Das ursprünglich 1931 eröffnete jüdische Gotteshaus im Stadtteil Isarvorstadt war 1938 von den Nazis verwüstet und nach dem Zweiten Weltkrieg nur notdürftig instand gesetzt worden. Seit 2006 war die Synagoge außer Betrieb und verfiel. Die Publizistin Rachel Salamander und der Rechtsanwalt Ron Jakubowicz gründeten später den Verein Synagoge Reichenbachstraße, um den Bau denkmalgerecht wiederherzustellen, der als weltweit einmaliges kunstgeschichtliches Zeugnis jüdischer Moderne gilt. Die Restaurierung kostete rund 14 Millionen Euro; je 30 Prozent kamen von der Stadt München, dem Land und dem Bund, zehn Prozent übernahm der Verein.

Salamander sagte, es gelte jetzt, "das vom Münchner Vorkriegsjudentum verbliebene Erbe wieder seiner vollen Würde zuzuführen. Es ist hohe Zeit, die bedrückte und von Traumata beladene Atmosphäre der Nachkriegszeit hinter uns zu lassen, den Damaligen, den aus der Geschichte Herausgestoßenen, mit ihrer von Gustav Meyerstein erbauten Synagoge eine Stimme zurückzugeben, sie wieder zu beheimaten. Das heißt ein Stück Geschichte zu heilen."

Münchner Philharmoniker in Berlin

Nach dem Eklat um die Ausladung der Münchner Philharmoniker durch das Flanders Festival in Gent erklang nun in Berlin ein musikalisches Statement: Am 15. September traten das Orchester und sein designierter Chefdirigent Lahav Shani gemeinsam mit der Geigerin Lisa Batiashvili beim Musikfest Berlin auf. Die Berliner Festspiele und die Stiftung Berliner Philharmoniker wollen damit ein Zeichen für die verbindende Kraft der Kunst setzen.

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