Kultur

"Kulturzeit" vom 07.03.2024: Wer war Maria Montessori?

Die Themen der Sendung: Film "Maria Montessori", Judith Butlers Hamas-Äußerung - Gespräch mit Herfried Münkler, "Kunst und Fälschung", Valerie Fritsch "Zitronen" - Gespräch mit Katrin Schumacher, "Matthew Wong/Vincent van Gogh".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 07.06.2024

Die Themen der Sendung:

Wer war Maria Montessori? Film-Porträt über die Reform-Pädagogin

Die Italienerin Maria Montessori war eine der ersten Frauen, die an einer Universität studierte, und vor allem eine visionäre Reformpädagogin: Im Zentrum ihrer Arbeit mit Kindern stand die Selbstbestimmung des Individuums. Maria Montessori entwickelte eine neue Unterrichtsform für Kinder: Mit besonderen didaktischen Arbeitsmethoden und -mitteln sollte dem kindlichen Drang, selbst die Welt zu entdecken, Raum gegeben werden. Ihre Methode erfuhr weltweit Anerkennung und hat bis heute Bestand. Rund 40.000 Montessori-Schulen gibt es heute weltweit. Den eigenen Sohn, ein außereheliches Kind, musste Maria Montessori allerdings weggeben, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Der Kinofilm "Maria Montessori" porträtiert den Abschnitt ihres Lebens, in dem Maria Montessori ihre revolutionäre Methode entdeckte und entwickelte. Am 7. März, einen Tag vor dem Weltfrauentag, kommt er in die Kinos.

Aber es gibt auch dunkle Schatten über dem Leben und der Arbeit der Maria Montessori: In ihren Schriften zeigt sich ihre deutliche, gutheißende Haltung zu Eugenik und Rassentheorie. Unterstützung ihrer eugenischen Theorien suchte sie bei Benito Mussolini und auch bei Adolf Hitler. In dem neuen Sachbuch "Der lange Schatten Maria Montessoris. Der Traum vom perfekten Kind" geht die österreichische Pädagogikprofessorin Sabine Seichter dieser dunklen Seite auf den Grund. Sabine Seichter widerlegt den Mythos von Maria Montessori als Vorreiterin der Inklusion. Denn gerade Montessoris Rassenwahn könne nicht mit dem Inklusionsgedanken in Einklang gebracht werden, sagt sie.

Judith Butler äußert sich zu Hamas-Angriff - Gespräch mit Herfried Münkler

Die Feministin und Philosophin Judith Butler wollte schon in ihren Gender-Studies hergebrachte Konzepte wie die Geschlechterbinarität von Mann und Frau verwirren und aufbrechen und hat den Begriff vom sozialen Geschlecht geprägt. In der Debatte um den Nahostkonflikt mischt sie sich auch schon seit Jahrzehnten ein. Und auch da bietet sie mindestens eigenwillige Interpretationen und Kontexualisierungen. So gerade auf einer Podiumsdiskussion am 3. März, aus der ein Videoausschnitt in den sozialen und jetzt auch klassischen Medien kursiert. Man könne, so Butler in dem Ausschnitt, "unterschiedliche Ansichten über die Hamas als politische Partei haben und darüber, was bewaffneter Widerstand ist". "Ehrlicher und historisch korrekt" sei es jedoch, "zu sagen, dass der Aufstand vom 7. Oktober ein Akt des bewaffneten Widerstands" gewesen sei: "Es war kein terroristischer Angriff und es war kein antisemitischer Angriff. Es war ein Angriff auf die Israelis." Wir sprechen mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler über Butlers Äußerungen.

Heidelberg: Ausstellung "Kunst und Fälschung"

Täuschend echt und gut getarnt gelangen Fälschungen immer wieder in den Kunsthandel. Das, was sonst im Keller oder bei der Polizei landet, wird nun in Heidelberg ausgestellt.

Valerie Fritsch "Zitronen" - Literaturgespräch mit Katrin Schumacher

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, schlägt und demütigt seinen Sohn immer wieder. Die Mutter lässt es zu, gefällt sich aber in der Rolle der Tröstenden, die das am Boden zerstörte Kind rührend umsorgt. In dem neuen Roman "Zitronen" von Valerie Fritsch geht es um August, seine Kindheit und sein Leben als Erwachsener. Irgendwann ist der Vater weg. Er hat die Familie verlassen, genaueres erfährt man nicht. Jetzt könnte alles gut werden. Doch der kleine August kommt vom Regen in die Traufe. Denn jetzt übernimmt die Mutter den Part der Gewalt, wenn auch subtiler. Sie verabreicht ihrem Sohn heimlich Medikamente, die das Kind krank machen. Die ganze Zeit über ist der Junge schwach und müde, kann nicht vor die Tür. Er braucht die Mutter, die ihn hingebungsvoll versorgt. Die Mutter wird von den Dorfbewohnern und dem Arzt bewundert für ihre Aufopferung gegenüber dem kranken Kind. "Zitronen" ist ein Roman über eine kranke Liebe, der durch die Art des Erzählens manchmal an ein böses Märchen erinnert, mit der Mutter als herzlosen Hexe. Der Text ist sprachlich sehr dicht und kommt ohne direkte Rede aus. Sehr detailverliebt beschreibt Valerie Frisch zunächst die gestohlene Kindheit des Jungen. Im zweiten Teil schildert sie gnadenlos das Scheitern des erwachsenen August auf der Suche nach Liebe. Wir sprechen mit der Literaturkritikerin Katrin Schumacher über den vierten Roman der Österreicherin Valerie Fritsch, die 1989 in Graz geboren wurde, wo sie auch heute lebt.

Ausstellung "Matthew Wong - Vincent van Gogh"

Mit einer Matthew Wong-Schau bringt das Van-Gogh-Museum am 1. März den Frühling nach Amsterdam und den gefeierten kanadisch-chinesischen Künstler zum ersten Mal in diesem Umfang nach Europa.

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