Kultur

"Kulturzeit" vom 05.09.2025: Serie "South Park" macht Satire gegen Trump

Die Themen der Sendung: Donald Trump in "South Park", Medienkrise in den USA - Gespräch mit aul Farhi, Filmfestspiele von Venedig, Big Thief.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 05.12.2025

Die Themen der Sendung:

Neue "South Park"-Staffel macht Satire gegen Trump

Eigentlich hatten die Macher von "South Park", Trey Parker und Matt Stone, angekündigt, Donald Trump nicht mehr thematisieren zu wollen. Doch die neue Staffel belehrt das Publikum eines Besseren: Gleich in der ersten Folge wird Trump in einer bizarren Beziehung mit dem Teufel gezeigt und während sich die Bewohner von South Park eigentlich erhofft hatten, dass Trump ihnen die ersehnte Freiheit vom Staat bringt, eskaliert die Situation: Als sie gegen ihn protestieren wollen, verklagt Trump den fiktiven Ort kurzerhand selbst. Die Animations-Serie greift reale politische Entwicklungen auf – etwa Trumps autoritäre Rhetorik und seine juristischen Strategien gegen Kritiker.

In der aktuellen Folge "Sickofancy" marschiert das Militär durch Washington, die Hauptstadt wirkt wie unter Belagerung. Apple-Chef Tim Cook, Meta-Gründer Mark Zuckerberg und andere Tech-Giganten treten als unterwürfige Geschenkebringer im Oval Office auf. Die Episode karikiert die Nähe zwischen Politik und Wirtschaft, Trumps Krypto-Ambitionen und die zunehmende Militarisierung öffentlicher Räume. Mit schwarzem Humor und treffsicherer Ironie nimmt "South Park" alles ins Visier, was sich derzeit an Wahnsinn in der US-amerikanischen Gesellschaft ausbreitet – von Trumps Machtspielen über Tech-Eliten, Microdosing bis hin zu dystopischen Zukunftsvisionen.

Das Weiße Haus reagierte gereizt und erklärte, "South Park" habe "seit 20 Jahren keine Relevanz mehr". Doch die hohen Zuschauerzahlen sprechen eine andere Sprache. Die Serie ist längst mehr als Unterhaltung: Sie ist ein Seismograph für gesellschaftliche und politische Brüche, sie ist schneller und treffsicherer als andere Satire-Formate. Mit einem 1,25-Milliarden-US-Dollar-Deal von Paramount ausgestattet, dürfen Parker und Stone ihren bösen Humor bis mindestens 2027 weiter ausleben. Wir sprechen mit James Poniewozik, TV-Kritiker bei der "New York Times".

Filmfestspiele von Venedig - eine Bilanz

Die Filmfestspiele Venedig neigen sich ihrem Ende zu und es wird bereits heftig über die aussichtsreichsten Anwärter auf Auszeichnungen spekuliert. Geht man nach dem Urteil vieler Kritiker, dürfte vor allem "The Voice of Hind Rajab" gute Chancen auf den Goldenen Löwen haben. Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania hat sich für eine emotionale, drastische Erzählweise entschieden. Sie erzählt in ihrem Film von den letzten Momenten im Leben des palästinensischen Mädchens Hind Rajab im Gazastreifen, das im Alter von fünf Jahren starb.

Filme, die unter Kritikern beliebt sind, sind aber nicht zwangsläufig ein Anhaltspunkt dafür, wie die Jury sich entscheidet. Zudem sind am 5. September noch drei Premieren geplant. Darunter das neue Werk der Berlinale-Gewinnerin Ildikó Enyedi, "Silent Friend": die einzige deutsche Produktion im Wettbewerb. Die ungarische Filmemacherin ist bekannt für ungewöhnliche, poetische Erzählweisen. Ihr neuer Film spielt in Marburg, unter anderem Martin Wuttke und Luna Wedler sind dabei.

Gute Chancen hat auch Yorgos Lanthimos' Science-Fiction-Groteske "Bugonia". Sie beginnt scheinbar idyllisch irgendwo in der US-Provinz, wo Imker Teddy (Jesse Plemons) sich um seine Bienenstöcke kümmert. Tatsächlich ist die Apokalypse, der ökologische und gesellschaftliche Kollaps, aber bereits nah, ist Teddy überzeugt. Und er glaubt auch zu wissen, wer schuld daran ist: Wesen wie Michelle Fuller (Emma Stone), CEO eines mächtigen Chemiekonzerns, die aussehen, als wären sie Menschen, tatsächlich aber Aliens sind, die die Vernichtung der Menschheit planen. Um das zu verhindern entführt Teddy die Konzernchefin. Dass Lanthimos in die Menschen und ihre Fähigkeit, vernünftig miteinander umzugehen, nicht gerade viel Vertrauen hat, hat schon sein letzter Film "Kinds of Kindness" gezeigt. In "Bugonia" ist sein Blick aufs Menschlich-Allzumenschliche ähnlich pessimistisch und teilt obendrein kräftig aus gegen rechte Verschwörungstheorien.

"Double Infinity": Neues Album der Indie-Rockband Big Thief

Sie sind eine wichtige Stimme der US-amerikanischen Gegenkultur: Die 2014 in Brooklyn gegründete Indie-Rockband Big Thief um Leadsängerin und Songwriterin Adrianne Lenker. Jetzt erscheint ihr neues Album "Double Infinitiy".

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