Kultur
"Kulturzeit" vom 23.06.2025: Trumps Bombe - Wie geht es weiter in Nahost?
Die Themen der Sendung: Wie geht es weiter in Nahost? - Gespräch mit Kristin Helberg, die Kultur und der Krieg, Blatten und die Folgen, Art Basel, Kissa-Jazzbars.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 23.06.2026
Die Themen der Sendung:
US-Angriff in Iran und die Folgen - Gespräch mit Kristin Helberg
Einen Tag nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen melden iranische Medien eine erneute Attacke von Israel auf die Uran-Anreicherungsanlage Fordo. Iran beschoss weiterhin Israel mit Drohnen und Raketen. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten steigt. Wir sprechen mit der Journalistin und Nahost-Expertin Kristin Helberg über die Folgen für die Region.
Mehr zum Nahost-Konflikt
Die Kultur und der Krieg: Blickpunkt Iran
Der Krieg im Nahen Osten hat eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Welchen Preis zahlen die Menschen? Werden die Angriffe auf das Mullah-Regime Iran ins Wanken bringen? Das Hebbel am Ufer gibt gerade einen Einblick in das perfide System der Mullahs mit einem Dokumentarfilm des Exil-Iraners Nima Sarvestani. Wie blickt er auf die aktuelle Entwicklung?
Blatten und die Folgen
Am 28. Mai donnerten 9 Millionen Kubikmeter Geröll und Eis den Hang herunter und löschten das Dorf Blatten aus. Die 300 Bewohnerinnen und Bewohner von Blatten im Kanton Wallis konnten rechtzeitig evakuiert werden, eine Person gilt noch heute als vermisst. Zurück bleibt ein 600 Jahre altes Dorf, begraben unter einem riesigen Schuttkegel. Eine ganze Dorfbevölkerung steht vor dem Nichts. Trauer, Heimatverlust, eine ungewisse Zukunft. Damit müssen sich jetzt die Blattenerinnen und Blattener auseinandersetzen. Aber auch der Rest des Landes stellt sich die Frage: Was passiert da gerade mit der Bergwelt wie wir sie kennen? Der Granit der Alpen galt lange als Symbol einer wehrhaften Schweiz. In die Alpen konnten sich die Schweizer und Schweizerinnen vor den Kriegen und Krisen in Europa zurückziehen. Doch dieses Sicherheitsgefühl wird gerade erschüttert. Der massive Granit gerät ins Wanken, lose Gesteinsmassen brechen ab, Hänge beginnen zu rutschen, Gletscher schmelzen. Wie soll man sich künftig in diesem Lebensraum verhalten, der sich nicht zuletzt durch den Klimawandel massiv verändert?
Die Art Basel 2025
Die Art Basel 2025 eröffnete mit einem pinkfarbenen Paukenschlag: Kunststar Katharina Grosse verwandelt den Messeplatz in Basel und die angrenzenden Gebäude mithilfe ihrer Spraypistole in ein monumentales Werk. Lebensdauer: sieben Tage, nahezu so lang, wie die größte Kunstmesse der Welt dauert. Ihre Auftragsarbeit mit dem Titel "CHOIR" ist eine begehbare Farblandschaft im öffentlichen Raum: leuchtend, vergänglich, frei. Und damit der perfekte Auftakt für eine Reflexion über Kunst im Spannungsfeld zwischen Bedeutung und Markt. Denn drinnen in den Hallen wird spekuliert, gesammelt, verkauft. Preise sinken, neue Namen steigen. Der internationale Kunstmarkt befindet sich in Bewegung. Für manche ist es ein Umbruch, für andere der Anfang vom Ende eines Booms. Worum geht es heute noch, wenn wir über Kunst sprechen? Um Schönheit, Botschaft – oder Marktwert? Und: Warum ist gerade die Illusion, dass Kunst "mehr als Ware" sei, vielleicht der stärkste Motor für ihre Kommerzialisierung?
Kissa - Japans Schatzkammern des Jazz
Japan gilt als eine der leidenschaftlichsten Jazz-Nationen außerhalb der USA. Neben großen Festivals und renommierten Clubs gibt es eine besondere Form der Jazzkultur, die weltweit einzigartig ist: die Kissa. Diese kleinen, oft unscheinbaren Lokale sind keine typischen Jazzbars – sie sind akustische Zeitkapseln, in denen das Hören zelebriert wird. Hier stehen nicht Live-Auftritte, sondern das intensive Erleben von Jazz-Aufnahmen im Mittelpunkt. Mit riesigen Plattensammlungen, perfekt abgestimmten Hi-Fi-Anlagen und einer fast sakralen Atmosphäre bieten sie einen Rückzugsort für Jazzliebhaber. Gut 700 solcher Orte der Entschleunigung soll es noch geben, inzwischen werden sie auf der ganzen Welt kopiert. Auch in Berlin, Paris und Brooklyn haben ähnliche Lokale eröffnet, mit Regalwänden voller Vinylplatten und mächtigen Stereoanlagen möbliert.