Kultur
"Kulturzeit" vom 29.04.2025: Trump und der Rückgang der Menschenrechte
Die Themen der Sendung: Trump und die Menschenrechte - Gespräch mit Jan Werner Müller, Michael Barenboim für Gaza, taiwanischer Autor Kevin Chen, Schwetzinger Festspiele,
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 29.04.2026
Die Themen der Sendung:
Die Erosion der Menschenrechte und Trump als Brandbeschleuniger - Gespräch mit Jan Werner Müller
Amnesty International hat eine Schwächung internationaler Organisationen und zunehmende Angriffe mächtiger Staaten auf die regelbasierte Ordnung angeprangert. So habe insbesondere US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt im Januar "zahlreiche Attacken" auf die "hart erkämpften Errungenschaften der vergangenen 80 Jahre in Sachen Gleichheit, Gerechtigkeit und Würde" verübt, erklärte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard angesichts des jetzt veröffentlichten Jahresberichts für 2024. Trumps "Kooperation mit großen Konzernen" katapultiere die Welt "mit hoher Geschwindigkeit in ein brutales Zeitalter", in dem "Menschenrechte und Diplomatie von militärischer und wirtschaftlicher Macht übertrumpft" würden. Wir sprechen mit dem Politologen Jan Werner Müller, der Politische Lehre und Ideengeschichte an der Princeton University lehrt.
Benefizkonzert für Gaza - "Make Freedom Ring"
Die Organisation "Make Freedom Ring" hat ein Benefizkonzert für Gaza in der Frankfurter Katharinenkirche gegeben. Die Gruppe klassischer Musiker hat sich "Palestinian Freedom" auf die Fahne geschrieben und sieht eine Zensur pro-palästinesischer Stimmen in der Kultur, der sie entgegenwirken möchte. Star der Veranstaltung ist der Violonist Michael Barenboim, die Erlöse gehen an Hilfsprojekte von "medico" in Gaza. Das Plakat zur Veranstaltung, das rote Hände zeigt, hat die jüdische Gemeinde Frankfurt als gewaltverherrlichend und antisemitisch bezeichnet - dem widersprechen die Veranstalter. Wir berichten von dem Solidaritätskonzert.
Autor Kevin Chen - Taiwan und die Geister der Identität
Taiwan erscheint in deutschen Medien meist nur als geopolischer Brennpunkt. Doch was wissen wir eigentlich über das Leben dort? Wir haben den in Berlin lebenden taiwanischen Autor Kevin Chen auf einer Reise in seine Heimat begleitet – an den Schauplatz seines Romans "Geisterdämmerung", der nun auf Deutsch erschienen ist. Chens Buch erzählt von der Rückkehr eines Taiwaners in sein Heimatdorf Yongjing, einen Ort voller Erinnerungen, Verluste und Geister. Wie ganz Taiwan ringt auch Yongjing mit seiner Vergangenheit – ein zentrales Thema in Chens Werk, das Fragen von Identität, Migration und dem Leben zwischen zwei Kulturen behandelt. In seinem Roman verarbeitet Chen das Aufwachsen im noch als Diktatur regierten Taiwan, seine Homosexualität und sein Leben in Deutschland. Das Buch eröffnet eine tiefere Perspektive: Es zeigt Taiwan aus der Innenansicht, durch die Geschichten seiner Menschen.
Die Schwetzinger Festspiele 2025
Ein Schloss, ein Park, dazu Musik, Tanz, Literatur und Kulinarik: Was braucht es mehr für ein Festival, das mit hoher Qualität begeistern und außerdem lebendig, offen und relevant sein will? "Verführung" ist 2025 das Motto der Schwetzinger SWR Festspiele, und verführen wollen die neue künstlerische Leiterin Cornelia Bend und ihr Team vom 1. bis zum 31. Mai 2025 mit Klängen von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit künstlerischer Exzellenz, neuen Konzertformaten, nahbaren Interpret:innen und einem erweiterten Vermittlungsangebot.