Kultur

"Kulturzeit" vom 04.05.2022

Die Themen der Sendung: Dokumentarfilm über Alexej Nawalny, Ukraine-Politik - Gespräch mit Evgenia Lopata, Eröffnung Ruhrfestspiele 2022 und das Wajukuu Art Project bei der Documenta 15.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2022
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 04.05.2024

Die Themen der Sendung:

Kino-Dokumentation über Putin-Gegner Alexej Nawalny

Filmstill aus der Doku "Nawalny"
Filmstill aus der Doku "Nawalny"
Quelle: DCM

Er galt als unbestrittener Führer der Anti-Putin-Opposition. Einer, den der Kreml durch mehrere Verhaftungen und schließlich mit einem Giftanschlag mit dem Nowitschok-Nervenkampfstoff loswerden wollte. Aber Alexej Nawalny überlebt, wird in der Berliner Charité schließlich gerettet. Der Dokumentarfilm "Nawalny" ist hautnah dabei, wie sich der Politiker im Schwarzwald erholt und dabei mit Hilfe seines Teams und eines Journalisten versucht herauszufinden, wer genau hinter dem Anschlag steckt. Spannend wie ein Thriller zeigt der Film diese Recherche und schließlich Nawalnys Rückkehr nach Moskau, wo er direkt auf dem Flughafen festgenommen und Ende März zu neun Jahren Straflager verurteilt wird. Gespräche mit dem Regisseur und einem Vertrauten Nawalnys über die jetzige Situation. Der Film ist ab dem 5. Mai 2022 in den Kinos zu sehen.

Ukraine-Politik - Gespräch mit Evgenia Lopata

Nicht nur im Bundestag wird kontrovers über die Lieferung von Waffen an die Ukraine diskutiert, auch deutsche Intellektuelle nehmen unterschiedliche Positionen ein. Nachdem ein unter anderem von Alice Schwarzer initiierter offener Brief gegen eine Waffenlieferung plädierte, spricht sich ein weiterer offener Brief nun für die Lieferung aller Waffen aus. Eine Sorge vieler Menschen sei der Ausbruch eines dritten Weltkrieges, wenn die Nato-Staaten aktiv mit Waffen in den Krieg eingriffen. Die Gegenseite argumentiert, dass es keinen Verhandlungsfrieden geben könne, wenn die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine nicht gestärkt und die Kriegsfähigkeit Russlands geschwächt werde. Wir sprechen darüber mit der ukrainischen Kulturmanagerin und Übersetzerin Evgenia Lopata, die in Czernowitz im Westen der Ukraine lebt und arbeitet. Bereits Ende Januar 2022 - noch vor Ausbruch des Krieges - hat sie sich schon einmal in einem Gespräch mit der Kulturzeit zur Konflikt-Situation geäußert: "Für einen großen Krieg hat Putin nicht genug. […] Für den großen Krieg ist Russland nicht bereit", sagte sie damals. Was hat Lopata seitdem erlebt und wie ist die Situation vor Ort?

Eröffnung der Ruhrfestspiele 2022

"Haltung und Hoffnung" lautet das Motto der diesjährigen Ruhrfestspiele in Recklinghausen: Ursprünglich auf das Ende der Corona-Pandemie bezogen, erfährt das Motto mit dem Ukraine-Krieg zusätzliche Aktualität. Einen Boykott russischer Künstler*innen wird es bei den Ruhrfestspielen jedoch nicht geben. Eröffnet wurde das Festival mit dem Musikstück "Sibyl" des südafrikanischen Künstlers William Kentridge: Ein Stück, in dem es um die schöpferische und politische Kraft der Kunst und die Schönheit der Natur geht. Es folgen über weitere 200 Veranstaltungen mit mehr als 650 Künstler*innen aus rund 20 Ländern.

Wajukuu Art Project bei der documenta 15

Mukuru heißt ein Ort am Rande von Nairobis Industriegebiet, an dem Jugendliche Abfall nach verkäuflichen Gegenständen durchkämmen müssen, um ihr Überleben zu sichern. Viele treibt die Armut in Kriminalität und Drogenhandel. Auch Gewalt und sexueller Missbrauch sind allgegenwärtig und gefährden die Gesundheit und häufig auch das Leben ihrer jungen Opfer. Vor diesem Hintergrund hat eine Gruppe von Künstler*innen 2004 ein Projekt initiiert, mit dem Ziel, Mukuru zu einem Ort zu machen, an dem Kinder sich frei entfalten können und Arbeitsplätze durch die Produktion und den Verkauf qualitativ hochwertiger Kunst geschaffen werden. Das entstandene "Wajukuu Art Project" ist heute Teil der documenta 15 und empowert Kinder und Jugendliche vor Ort mithilfe von Kunstunterricht alltägliche Herausforderungen zu bewältigen. Eine öffentliche Bibliothek, bietet Schüler*innen und Erwachsenen einen Safe Space zum Lernen. Filmvorführungen und Wandmalerei sprechen verschiedenste Themen an, unter anderem Konfliktlösung, Verbrechensprävention und Gleichberechtigung. So schafft Wajukuu eine Plattform, die es der Community erlaubt, über Dinge mitzubestimmen, die sie betreffen.

Das Rapper-Duo Eli Preiss und Bibiza

Sie machen eine Mischung aus Rap, R'n'B und Techno: Eli Preiss und Bibiza mischen die Wiener Deutschrap-Szene auf. Mit dieser Genrebezeichnung fühlen sich die beiden zwar nicht sehr wohl, ihre Songs landen trotzdem in den wichtigsten Deutschrap-Playlists. Frauenfeindlichkeit in Songtexten und übertriebenes Macho-Gehabe sind in der Deutschrap-Szene aktuell die Norm. Doch Künstler*Innen wie Eli Preiss und Bibiza stellen sich aktiv gegen Diskriminierung. Bisher hat sich die Deutschrap-Szene eher gegenseitig befeindet als befreundet - jeder fürchtete gute Musikerinnen und Musiker als starke Konkurrenz. Der Wiener Swift Circle rund um Eli Preiss und Bibiza geht neue Wege. Ihren Freundeskreis haben Eli Preiss und Bibiza auch nach Berlin ausgeweitet: dort arbeiten die szenebekannten "Boloboys" an der neuen Welle des Deutschrap. Star-Allüren gibt es in der Zusammenarbeit keine. Bei den kommerziell erfolgreichsten Deutsch-Rappern ist diese Einstellung zwar noch nicht angekommen, aber Eli Preiss, Bibiza und ihre Bubble arbeiten daran, dass deutschsprachiger Rap einen neuen Anstrich bekommt.

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