Kultur

"Kulturzeit" vom 14.12.2022: Udo Jürgens - neues Album mit unveröffentlichten Songs

Die Themen der Sendung: Udo Jürgens, Green Deal für Museen, Sacharow-Preis für ukrainisches Volk, Ukraine-Hilfe, Zeitenwende - Frieden schaffen mit Waffen?, Cormac McCarthys neue Romane im Literaturgespräch mit Andreas Isenschmid und Wien, die unfreundlichste Stadt.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2022
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 14.12.2024

Die Themen der Sendung:

Neues Album von Udo Jürgens mit unveröffentlichten Songs

Die erwachsenen Kinder von Udo Jürgens Jenny und John.
John und Jenny Jürgens
Quelle: Imago

Acht Jahre nach dem Tod von Udo Jürgens erscheinen bisher nie gehörte Varianten von 61 seiner Songs. "Da Capo, Udo Jürgens - Stationen einer Weltkarriere" heißt das Album, das unter anderem von seinen Kindern John und Jenny Jürgens wurde, und das am 16. Dezember veröffentlicht wird. "Man kommt unserem Vater im Hören sehr nah", so John Jürgens. Das neue Album ist eine Reise durch Udo Jürgens' Karriere und zeigt, wie aus dem österreichischen Jürgen Udo Bockelmann der gefeierte Musikstar wurde. Denn Udo Jürgens hat sich nicht von Beginn an dem Schlager und Chanson verschrieben. "Mein Vater hat ein wahnsinniges Werk hinterlassen mit über 1000 Songs, da liegt noch viel Potenzial drin", so Jenny Jürgens gegenüberm dem Musik-Onlinemagazin "smago". Das Album beinhaltet auch Live-Aufnahmen von drei Duetten, die Jenny mit ihrem Vater aufgenommen hat. Außerdem können Fans nun erstmals dem jungen "Jazzer" Udo Jürgens lauschen, denn während eines USA-Aufenthaltes in den 1950er-Jahren entdeckte Udo Jürgens den Jazz für sich.

Green Deal für Museen

Die Energiekrise macht deutlich: Die deutschen Museen stehen im Konflikt zwischen öffentlicher Vorbildfunktion und der Aufgabe, ihre temperaturempfindlichen Exponate zu schützen. Ein Konflikt, der auch die Chance birgt, dem Image als elitäre, lebensferne Einrichtung ohne gesellschaftspolitische Relevanz etwas entgegen zu setzen. Nicht zufällig hat sich die "Letzte Generation" gerade die Museen als Schauplatz ihrer Proteste ausgesucht. Was tun Museen zur Einlösung des Green Deals und wie können sie sich vom "musealen Staub" befreien? Diesen Fragen gehen wir nach und sprechen unter anderem mit der Nachhaltigkeitsexpertin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Kuratorin Nina Schellenberg sowie Vertretern der Protestbewegung "Letzte Generation".

Ukrainische Bevölkerung mit Sacharow-Preis ausgezeichnet

Die Menschen in der Ukraine sind mit dem EU-Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Stellvertretend für das "tapfere Volk der Ukraine" nahmen Julia Pajewska, die Gründerin des medizinischen Evakuierungsdienstes Engel von Taira, die Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwiitschuk und der Bürgermeister der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, den Sacharow-Preis für geistige Freiheit in Straßburg entgegen. "Wir haben den inspirierenden Widerstand einfacher Bürger erlebt, die das höchstmögliche Opfer gebracht haben, um eine Panzerkolonne aufzuhalten; ältere Bürger, die aufgestanden und russischen Truppen mit keiner anderen Waffen entgegengetreten sind als ihrem Stolz; tapfere Frauen, die gezwungen waren, in U-Bahn-Stationen zu entbinden", sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. "Die Botschaft Europas an diese Menschen ist klar: Wir stehen an der Seite der Ukraine. Wir werden nicht wegsehen." Die Auszeichnung ist nach dem 1989 verstorbenen sowjetischen Atomphysiker, Menschenrechtler und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannt und wird seit 1988 an Menschen verliehen, die Menschenrechte und grundlegende Freiheiten verteidigen. Im vergangenen Jahr war der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawanlny mit dem Preis geehrt worden.

Ukraine-Hilfe in der Schweiz

Ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung ist seit Beginn der russischen Invasion geflohen. Knapp 8 Millionen leben inzwischen in einem uropäischen Staat. Rund 50.000 von ihnen in der Schweiz, darunter auch Studenten und Studentinnen. Sie versuchen in der Fremde irgendwie ein einigermaßen normales Leben zu leben, weiter zu studieren. Helfen kann dabei die Musik, das gemeinsame Musizieren, wie ein Beispiel aus Luzern zeigt.

Positionen: Zeitenwende - Frieden schaffen mit Waffen?

2022 steht im Schatten des russischen Angriffs auf die Ukraine. Mit offenen Briefen haben Menschen in Deutschland im Frühjahr über schwere Waffen und Verhandlungen mit Russland gerungen. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin warnte vor einer Eskalation durch deutsche Waffenlieferungen, die Autorin Jagoda Marinić sah darin den Weg, ein freies Europa zu sichern. Kulturzeit hat beide für die Rubrik "Positionen" befragt.

Cormac McCarthys "Der Passagier" und "Stella Maris" - Literaturgespräch mit Andreas Isenschmid

16 Jahre nach seinem Weltbestseller "Die Straße" kehrt Pulitzer-Preisträger Cormac McCarthy zurück mit einem zweibändigen Meisterwerk: "Der Passagier" und "Stella Maris" - zwei Romane ohne Vorbild. Die Wahrheit des einen negiert die des anderen.

In "Der Passagier" taucht der Bergungstaucher mit Tiefenangst Bobby Western 1980 zu einer abgestürzten Jet Star. Im Wrack findet er neun Leichen. Es fehlen der Flugschreiber und der zehnte Passagier. Bald mehren sich die Zeichen, dass Western in etwas Größeres geraten ist, denn er wird von skrupellosen Männern mit Dienstausweisen verfolgt und heimgesucht von der Erinnerung an seinen Vater, der an der Erfindung der Atombombe beteiligt war, und von der Trauer um seine Schwester, seiner großen Liebe und seinem größten Verderben.

"Stella Maris" spielt 1972. Die zwanzigjährige Alicia Western lässt sich mit 40.000 US-Dollar in einer Plastiktüte und einem manifesten Todeswunsch in die Psychiatrie einweisen. Die Diagnose der genialen jungen Mathematikerin und virtuosen Violinistin: paranoide Schizophrenie. Über ihren Bruder Bobby spricht sie nicht. Stattdessen denkt sie über Wahnsinn nach, über das menschliche Beharren auf einer gemeinsamen Welterfahrung, über ihre Kindheit, in der ihre Großmutter um sie fürchtete – oder sie fürchtete? Alicias Denken kreist um die Schnittstellen zwischen Physik, Philosophie, Kunst, um das Wesen der Sprache.

Wir sprechen mit Literaturkritiker Andreas Isenschmid über die beiden Romane.

Wien die unfreundlichste Stadt

Wien ist Welthauptstadt des Grantelns und Raunzens und schneidet in punkto Freundlichkeit in Umfragen stets schlecht ab. Unter Expats, also Personen, die ohne Einbürgerung in einem ihnen fremden Land leben, wurde Wien erneut zur unfreundlichsten Stadt gekürt. Sie sprechen über ihr ambivalentes Verhältnis zu der Stadt der "Wadlbeißer", "Grantscherm" und "Gfraster".

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