Kultur
"Kulturzeit" vom 08.05.2025: Habemus Papam Leo XIV.
Die Themen der Sendung: Papst Leo XIV. gewählt - Gespräch mit René Schlott, Krieg gegen die Sowjetunion, Gedenken zum 8. Mai - Gespräch mit Christina Morina, Influencerin Susanne Siegert, Neo Rauch.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 08.05.2026
Die Themen der Sendung:
Neuer Papst Leo XIV. gewählt - Gespräch mit René Schlott
Beim vierten Wahlgang haben die 133 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle in Rom eine Entscheidung getroffen: Der neue Papst ist der US-amerikanische Kardinal Robert Prevost. Er wählte für sich den Namen Leo XIV. Über die Papstwahl haben wir mit dem Historiker René Schlott gesprochen, der sich intensiv mit der Geschichte der Päpste und ihrer medialen Wirkung beschäftigt hat.
Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
Als der Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann, befahlen deutsche Kommandeure, alle Juden und Kommunisten auf sowjetischem Boden zu ermorden. Damit setzten die Deutschen eine Form des Massenmords in Gang, die zunächst der Vernichtung des jüdisch-sowjetischen Gegners galt. Anschließend wurden diese Morde, die vor allem die jüdische Bevölkerung in den besetzten Gebieten im Osten trafen (etwa das Massaker von Babyn Jar), zur Blaupause für den Holocaust in ganz Europa. Das schreibt der Historiker Jochen Hellbeck in seinem Buch "Ein Krieg wie kein anderer. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Eine Revision". Er beschreibt, wie der sowjetische Gegner durch Propaganda systematisch entmenschlicht wurde, was zur Folge hatte, dass in der Sowjetunion eine beispiellose Gewalt entfesselt wurde, die in der NS Ideologie angelegt ist.
Zunächst gab es in der Sowjetunion sehr viele Menschen, die nicht bereit waren für Stalin zu kämpfen, vor allem wegen der Erinnerung an Hungersnöte und politische Kämpfe. Doch die extreme Brutalität der Wehrmachtssoldaten führten zu einem Stimmungsumschwung, schreibt Hellbeck. Ein bitterer Witz kursierte 1942 in der Ukraine: "Was hat Hitler in einem Jahr geschafft, was Stalin in 24 Jahren nicht geschafft hat? Dass wir die Sowjetmacht zu lieben gelernt haben." Dieses Trauma sei es, das die Sowjetstaaten lange zusammengehalten habe, von Beginn an von der Sowjetischen Führung instrumentalisiert. Nach dem Fall der Sowjetunion und dieser Erinnerung stellte sich eine nationale Erinnerung ein, deren Vorreiter die baltischen Staaten waren. So kam es, dass heute diejenigen Litauer und Ukrainer, die an der Seite der Nationalsozialisten gegen die Sowjets kämpften, bis heute teilweise als Freiheitskämpfer gelten. Putin hingegen nutzt die bis heute traumatischen Erinnerungen an den Krieg für seine eigenen aggressiven Ziele und erklärt den Krieg gegen die Ukraine als Kampf gegen Nazis.
Gedenken an den 8. Mai - Gespräch mit Christina Morina
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hat in Berlin das offizielle Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung von der NS-Diktatur am 8. Mai 1945 begonnen. "Trauer bleibt, Fassungslosigkeit und Entsetzen bleiben, auch nach 80 Jahren", sagte die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs. Heute scheine es, als steige der Gewaltpegel überall an, als seien autokratisches Machtgehabe und ökonomischer Egoismus auf dem Vormarsch, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. An dem Gottesdienst nahmen die Spitzen aller fünf Verfassungsorgane teil: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sowie die Präsidentinnen und Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht - Julia Klöckner (CDU), Anke Rehlinger (SPD) und Stephan Harbarth. Sie wollten anschließend an der Neuen Wache in Berlin Kränze niederlegen.Im Mittelpunkt des Erinnerns steht später eine Gedenkstunde im Bundestag. Dabei wird Steinmeier die zentrale Rede halten. Wir sprechen mit der Historikerin Christina Morina über das Gedenken am 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Influencerin Susanne Siegert
Influencerin Susanne Siegert traut sich, Vernichtung und Holocaust in 90-sekündigen TikTok-Videos zu thematisieren. Und hat damit großen Erfolg. Ihr Ziel: Vorbild sein für junge Menschen, sich mehr mit der Geschichte der Orte zu beschäftigen, an denen sie leben. Damit Vergangenheit greifbarer wird.
Neo Rauch feiert Atelierjubiläum in Leipzig
In der Leipziger Baumwollspinnerei sind die Werke des Malers Neo Rauch zu sehen. Anlass ist der 65. Geburtstag, den Rauch am 18. April feierte. In der Baumwollspinnerei befindet sich auch das Atelier des Künstlers. Der Leipziger gilt als einer der erfolgreichsten Maler in Deutschland, für seine Bilder werden Millionen Euro gezahlt.