Ende Juni 2023 hat die AfD hat im thüringischen Sonneberg erstmals ein kommunales Spitzenamt erobert. Ihr Bewerber Robert Sesselmann setzte sich bei der Stichwahl im Kreis Sonneberg als Landrat durch. Rund zwei Monate später haben wir uns in der Kulturszene umgehört. Steffen Mensching, Intendant des Theaters in Rudolfstadt, 60 Kilometer nördlich von Sonneberg, befürchtet, wenn sich die 'Blaue Welle' der AfD stärker durchsetze, "werden nicht nur Künstler, Schauspieler und Musiker, ich glaube auch die junge Intelligenz, Leute die ein anderes Verständnis von einer liberalen, weltoffenen Gesellschaft haben, Thüringen verlassen". Die Punkrock-Band "Feine Sahne Fischfilet" spielte spontan ein kleines Garagenkonzert, um den Gegnern der AfD in Sonneberg den Rücken zu stärken. Nimmt die kulturelle Gegenwehr einer weltoffenen, pluralistischen Gesellschaft an Fahrt auf?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält trotz der Vorwürfe rund um das antisemitische Flugblatt aus der Schulzeit seines Stellvertreters Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an diesem fest. Eine Entlassung wäre aus seiner Sicht nicht verhältnismäßig, sagte Söder am 3. September in München. Der CSU-Chef übte allerdings Kritik an Aiwangers Krisenmanagement. Söder beteuerte zugleich, an der Koalition mit den Freien Wählern festhalten zu wollen. Die bayerische Staatsregierung veröffentlichte unmittelbar nach der Pressekonferenz die von Söder gestellten 25 Fragen an Aiwanger sowie dessen Antworten. Söder sagte, er habe zudem ein langes Gespräch mit seinem Vize geführt. Aiwangers Krisenmanagement sei "nicht sehr glücklich" gewesen. Dieser hätte die Vorwürfe früher, entschlossener und umfassender aufklären müssen, so Söder. Die Entschuldigung und Distanzierung Aiwangers sei zwar spät, aber nicht zu spät gekommen. Nun müsse Aiwanger verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen und etwa Gespräche mit jüdischen Gemeinden suchen, forderte Söder.

Politikerinnen und Politiker der Ampel-Parteien und der Linken auf Bundesebene kritisierten dagegen das Festhalten von Bayerns Ministerpräsident an Aiwanger. Und die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte, sie habe eine Entschuldigung von Hubert Aiwanger nicht angenommen. Was offenbart diese Debatte über den Umgang mit Antisemitismus in Deutschland? Das fragen wir die Publizistin Marina Weisband.

Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Orte wie das Berghain, der Tresor oder der KitKat-Club sind weltweit bekannt. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver, freier gefeiert als hier. Die dreiteilige Doku-Serie "Exzess Berlin – Hauptstadt der Clubs" ist ab dem 7. September 2023 in der ARD-Mediathek zu sehen. Die Serie erkundet das sagenumwitterte Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur. Denn die Freiheit der Berliner Nacht ist ein Mythos mit Tradition.

"Finale. In Hamburg. Klaro." So kündigen "König Boris", "Dokter Renz" und "Björn Beton" ihren finalen Abgang an. 30 Jahre nach ihrem ersten Konzert im Haus der Jugend in Elmshorn, feiert Fettes Brot das letztes Konzert in der Hamburger Heimat. Ende August 2022 verkündete die Band ihre Auflösung sowie eine letzte Abschiedstournee. Diese endet nun mit zwei Konzerten auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld. Davor spielte die Band überraschend nochmal zwei kleine Club-Konzerte am 28. und 29. August in der Markthalle in Hamburg, für alle Fans, die "Fettes Brot" nochmal "ganz nah" sehen wollen, wie sie auf ihrem Instagram-Account schreiben. Darüber hinaus wurde in der "Affenfaust Galerie" die Sonderausstellung zur Bandgeschichte ausgestellt. Wir haben sie uns angesehen und waren beim letzten Konzert der Band dabei.