Kultur

"Kulturzeit" vom 31.05.2024: Mögliche Schritte zu einem Palästinenserstaat

Die Themen der Sendung: Muriel Asseburg über mögliche Schritte zu einem Palästinenserstaat, Green Visions Festival, Fußball als Tanz, Secession, Gisela May und Thomas Heise.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 31.05.2025

Die Themen der Sendung:

Mögliche Schritte zu einem Palästinenserstaat - Gespräch mit Muriel Asseburg

Diese Woche haben drei europäische Staaten Palästina als Staat anerkannt – ein eher symbolischer Akt, denn: Mit wem soll man eigentlich darüber verhandeln? Mit der Hamas, die das Massaker vom 7. Oktober 2023 verübt hat? Mit der Autonomiebehörde, die nur Teile des Territoriums kontrolliert, die sich viele Jahre keinen Wahlen mehr gestellt hat, als schwach und korrupt gilt? Heute ist der 60. Jahrestag der Gründung der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation). Die Zeiten als mit ihr und später mit der palästinensischen Autonomiebehörde international akzeptierte Gesprächspartner existierten, scheinen vorbei. Wir sprechen mit der Palästina-Expertin Muriel Asseburg darüber, welche Schritte auf palästinensischer Seite politisch nötig und vorstellbar wären, um überhaupt einen legitimierten und international akzeptierten Verhandlungspartner zu bekommen, und damit eine ernsthafte Voraussetzung für eine Zweistaatenlösung. Ein Blick nach vorne in einer katastrophal verfahrenen Lage.

Das neue Green Visions Filmfestival in Potsdam

Das neue Filmfestival "Green Visions Potsdam" hat am 30. Mai Eröffnung gefeiert. Das Festival, an dem Ex-Berlinale-Chef Dieter Kosslick mitwirkt, möchte Wissenschaft und Filmkunst vereinen und neue Perspektiven auf den Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit aufzeigen. Angekündigt sind prominente Gäste wie Maja Göpel, Antje Boetius, Pheline Roggan, Frank Schätzing, Hannes Jaenicke und Lars Jessen. Neben Beiträgen wie "Food Inc. 2" – der Fortsetzung des weltweit preisgekrönten Dokumentarfilms "Food, Inc." – ist auch der Potsdamer Filmemacher Felix Maria Bühler mit einem intimen Porträt über Klimaaktivisten dabei. Während des Festivals, das noch bis zum 2. Juni läuft, ist vor dem Filmmuseum in Potsdam ein "Markt für nachhaltiges Leben" aufgebaut.

Fußball als Tanz

Ob Cristiano Ronaldo, Harry Kane oder Jude Bellingham. Jedes Kind kennt die Signatur-Torjubel seiner Fußballhelden. Ex-Fußballprofi und Choreograf Ahilan Ratnamohan verwandelt Fußball in Tanz. Dribbeln, hüpfen, kicken: Jubel und andere Bewegungen aus dem Fußball verschmelzen mit Hip Hop und werden zu einem neuen Stil: "Klapping". Mit Hamburger Fußballern erarbeitet Ratnamohan zur EM ein neues Stück - "Football Echoes" feiert Premiere in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel.

Zum Tod des Autors und Regisseurs Thomas Heise

Der Autor und Regisseur Thomas Heise ist am 29. Mai nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Berlin gestorben. Das teilte die Akademie der Künste unter Berufung auf das persönliche Umfeld mit. Der in Ost-Berlin geborene Heise war in den 1970er Jahren zunächst Assistent von Regisseur Heiner Carow (1929-1997, "Die Legende von Paul und Paula"). Nach dem Abitur studierte er an der Filmhochschule in Babelsberg, wo er 1983 aus politischen Gründen exmatrikuliert wurde. Heise arbeitete als freischaffender Autor und Regisseur und war von 1987 bis 1990 Meisterschüler der Berliner Akademie der Künste.

Von 1990 bis 1997 arbeitete Heise mit Regisseur Fritz Marquardt (1928-2014) am Berliner Ensemble. Während der Intendanz von Autor Heiner Müller (1929-1995) führte Heise auch selbst Regie dort. So inszenierte er unter anderem Bertolt Brechts "Der Brotladen" und nach Müllers Tod dessen Werk "Der Bau". In der DDR-Zeit und nach der Wiedervereinigung drehte Heise zahlreiche Dokumentarfilme, bei denen er auch als Autor fungierte. Als Regisseur steuerte er einen Teil bei zu der 2009 entstandenen Dokumentation "24 h Berlin – Ein Tag im Leben". In die Berliner Akademie der Künste wurde Heise 2001 aufgenommen. Seit 2018 war er dort Direktor der Sektion Film- und Medienkunst. Als Professor wirkte Heise zunächst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, später an der Wiener Akademie der bildenden Künste.

"Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann" im Wien Museum

Sie verweigerten sich als Erste dem prüden, traditionsverhafteten Kunstgeschmack des wilhelminischen und habsburgischen Kaiserreichs. Franz von Stuck, Max Liebermann und Gustav Klimt hing der Mief des Fin de siècle zum Halse heraus. Denn mit dem Aufbruch der Moderne drängten die Avantgarden, zu denen der Symbolist, der Impressionist und der Jugendstilmaler zählten, nach inhaltlicher wie institutioneller Freiheit. Bisher hatten ständisch organisierte Künstlervereinigungen den akademischen Ton und auch die tradierte Stilistik vorgegeben. Die Folge: es kam zu Abspaltungen, den so genannten Secessionen. Stuck, Klimt und Liebermann standen an der Spitze der drei Secessionen, die 1892 in München, 1897 in Wien und 1899 in Berlin als Gegenentwurf, als Protestbewegung gegründet wurden. Der designierte Albertina-Chef Ralph Gleis hat für das Wien Museum einen Blockbuster mit Tiefgang auf die Beine gestellt. Als Noch-Chef der Berliner Nationalgalerie wandert seine Ausstellung "Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann", die 2023 in Berlin zu sehen war, jetzt auf den Karlsplatz, in das Haus, an dem er jahrelang als Kurator agierte.

Gisela May zum 100. Geburtstag

Wer an Gisela May denkt, denkt wahrscheinlich zuerst an berauschendes Theater, ans Berliner Ensemble, "Mutter Courage" oder die Brecht-Lieder, die sie, wie ein Kritiker einmal sagte, "nicht schön sang, aber einfach richtig!". Gisela May war eine Frau, die etwas zu sagen hatte. Auch wenn mancher sie für eine "Staatskünstlerin" hielt, der Macht in ihrer Heimat DDR etwas zu nahe. Nach der Wende wurde May am Berliner Ensemble dafür als eine der Ersten gefeuert, hat sich darüber aber nie beklagt, sondern einfach weiter gemacht. Am 31. Mai 2024 wäre Gisela May 100 geworden.

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