Kultur
"Kulturzeit" vom 19.11.2025: Epstein-Akten - Trump unter Druck
Die Themen der Sendung: Die Epstein-Akten - Gespräch mit Rieke Havertz, John Irvings "Königin Esther", Film "Im Schatten des Orangenbaums", Klimt-Gemälde, Natur und deutsche Geschichte.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 19.02.2026
Die Themen der Sendung:
Epstein-Akten - Gespräch mit Rieke Havertz
Im Fall des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zeichnet sich nach langem Ringen jetzt die Veröffentlichung der US-Ermittlungsakten ab. Das US-Repräsentantenhaus hat den dafür notwendigen Gesetzentwurf mit nur einer Gegenstimme gebilligt. Der US-Senat, die zweite Parlamentskammer, leitete daraufhin ein Schnellverfahren ein. Die Gesetzesvorlage kann damit direkt an Präsident Donald Trump weitergeleitet werden. Nach eigenen Angaben wartet der Senat aber noch auf die Gesetzesvorlage vom Repräsentantenhaus.
Das Gesetz tritt mit der Unterschrift von Trump in Kraft. Am 17. November hat er zugesagt, dass er die Vorlage unterschreiben wird, wenn sie auf seinem Schreibtisch landet. Wann es soweit ist, ist unklar. Spätestens 30 Tage nach Inkrafttreten sollen die Epstein-Akten veröffentlicht werden, so sieht es die Gesetzesvorlage vor.
Es geht um Unterlagen des US-Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft und der Bundespolizei FBI, die die Ermittlungen gegen Epstein dokumentieren und auch Informationen zu seiner Haft enthalten. Kommt dann wirklich alles an die Öffentlichkeit? Das ist die große Frage. Die Gesetzgebung räumt dem Justizministerium ein, "bestimmte Informationen zurückzuhalten, wie beispielsweise personenbezogene Daten von Opfern und Materialien, die eine laufende Untersuchung des Bundes gefährden würden". Und US-Medien weisen immer wieder darauf hin, dass Trump die Veröffentlichung der Akten auch ohne den Kongress veranlassen könnte, wenn er denn wollte. Daher sind einige skeptisch, ob wirklich alle Akten offengelegt werden - oder Trump die Veröffentlichung in seinem Sinne manipuliert. Wir sprechen mit Rieke Havertz, internationale Korrespondenin der "Zeit".
John Irvings neuer Roman "Königin Esther"
Jubelnde Kritiken für Romane, die sich wie warme Semmeln verkaufen - in der Literaturwelt ist das eine seltene Kombination. Dem Schriftsteller John Irving gelingt dieses Kunststück seit gut einem halben Jahrhundert. Mit skurrilen Figuren, unerwarteten Plot-Twists und tragikomischem Humor hat sich der US-Amerikaner ein Millionenpublikum erschrieben. Immer wieder spielen seine Romane in Wien, wo er als junger Mann ein Auslandsjahr verbracht hat. So auch sein jüngstes Buch "Königin Esther". Darin erzählt John Irving von Jimmy Winslow, einem angehenden Schriftsteller, der 1963 als Austauschstudent nach Wien geht, auf der Suche nach seiner leiblichen Mutter Esther Nacht. Esther, ein jüdisches Waisenkind aus Wien, ist in Neuengland aufgewachsen und nach dem Zweiten Weltkrieg offenbar zum israelischen Geheimdienst gegangen.
Film "Im Schatten des Orangenbaums"
Palästina ist in der aktuell aufgeheizten Lage ein Kampfbegriff geworden. Wem wieviel Sympathie oder Verständnis zufällt - Israel oder den Palästinensern - spaltet die Welt. In dieser Situation kommt ein Spielfilm in die Kinos, der nicht weniger als der Film zur Stunde ist. "Im Schatten des Orangenbaums" ist eine Familiengeschichte über drei Generationen hinweg. Er erzählt von Vertreibung, Gewalt und Flucht am Beispiel einer wohlhabenden bildungsbürgerlichen palästinensischen Familie, die all ihre Besitztümer in Jaffa verliert. Der Film bringt eine Perspektive auf die Leinwand, die bei uns zu wenig beleuchtet wird und das alles, ohne Hass auf Israelis oder Antisemitismus zu schüren. Im Gegenteil, das Ende ist sehr versöhnlich. Regisseurin Cherien Dabis wurde in der Westbank geboren und ist mit acht Jahren in die USA emigriert, derzeit lebt sie in New York.
Rekordpreis für Klimt-Gemälde
Bei Sotheby’s in New York ist Auktionsgeschichte geschrieben worden: Das Spätwerk "Bildnis Elisabeth Lederer" von Gustav Klimt (1862–1918) wurde nach einem Bietergefecht um 236,4 Millionen US-Dollar (rund 204 Millionen Euro) einem Telefonbieter zugeschlagen. Es ist damit das teuerste je verkaufte Klimt-Gemälde und das zweitteuerste je bei einer Auktion verkaufte Werk der Kunstgeschichte.
Die Natur in der deutschen Geschichte
Eine Ausstellung befasst sich mit dem Verhältnis der Deutschen zur Natur und wie es sich über Jahrhunderte veränderte. Dabei geht es auch um Glaube, Macht und politische Ideen. Die Ausstellung "Natur und deutsche Geschichte. Glaube - Biologie - Macht" ist bis zum 7. Juni 2025 im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen.