Kultur

"Kulturzeit" vom 14.11.2023: Die Zukunft der Arbeit

Die Themen der Sendung: Arbeitswelt von morgen, Greta Thunberg und Israel - Gespräch mit Knut Cordsen, Transsexuellengesetz, 50 Jahre Grimme-Institut.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 14.11.2025

Die Themen der Sendung:

Die Arbeitswelt von morgen

Niemand arbeitet so wenig wie die Deutschen, behaupten derzeit viele - auch der Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther. Die Unternehmensberaterin und Journalistin Ronja Ebeling würde dem deutlich widersprechen, wie auch dem Vorurteil, die junge Generation sei Schuld an der Misere, weil sie angeblich faul und arbeitsunwillig sei. Sie sei vielmehr pfiffig und pragmatisch. Ihr Buch "Work Reloaded" skizziert das. In einem Punkt aber sind sich wohl beide einig: die Arbeitswelt verändert sich rasant. Fachkräftemangel, eine überalterte Gesellschaft, Automatisierung und KI sorgen für Sorgenfalten bei vielen Arbeitgebern. Experten diagnostizieren einen Wandel vom Arbeitgeber- hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Denn angesichts des Fachkräftemangels sitzen die Arbeitnehmer bald am längeren Hebel. Müssen nun die Unternehmer zum Bewerbungsgespräch, um überhaupt noch Arbeitskräfte zu finden? Wird bald insgesamt weniger gearbeitet? Kommt die Vier-Tage-Woche? Und wie kann das funktionieren: weniger arbeiten, wenn überall Fachkräfte fehlen? Die Thüringer Firma ELBS hat die Vier-Tage-Woche bereits vor zwei Jahren eingeführt. Wir fragen nach ihren Erfahrungen.

Greta Thunberg, Fridays For Future und Israel - Gespräch mit Knut Cordsen

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg stößt mit ihrern propalästinensischen Äußerungen zunehmend auf Kritik. Thunberg hatte sich bei einer Klimademonstration von Fridays for Future in Amsterdam mit einem Palästinensertuch gezeigt und betont, die Klimabewegung müsse die Stimmen der Unterdrückten unterstützen. "Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit", sagte die 20-Jährige. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat ihre Aussagen über den Nahostkonflikt scharf kritisiert. "Ihre einseitigen Einlassungen zum Nahostkonflikt sind israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch", sagte Klein dem "Spiegel". Thunbergs Position schade nicht nur der Klimaschutzbewegung, sondern auch ihrer eigenen Reputation als Kämpferin gegen den Klimawandel. Tatsächlich werden innerhalb der Klimaschutzbewung Proteste gegen Thunbergs Haltung immer lauter. In seinem Buch "Die Weltverbesserer: Wie viel Aktivismus verträgt unsere Gesellschaft?" setzt der Journalist Knut Cordsen den Aktivismus der Gegenwart in einen historischen Kontext. Wir sprechen mit ihm über Greta Thunberg und Fridays For Future.

Kritik am Transsexuellengesetz

Für viele war es verknüpft mit hohen Erwartungen. Auch die Bundesregierung nannte es einem großen Moment, als sie im August 2023 das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz auf den Weg gebracht hat. Es soll das mehr als 40 Jahre alte teils verfassungswidrige Transsexuellengesetz ablösen. Mit dem neuen Gesetz soll es trans- und intergeschlechtlichen sowie nichtbinären Personen erleichtert werden, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister selbstbestimmt zu ändern. Was in anderen Ländern schon seit einiger Zeit problemlos funktioniert, führt hierzulande zu einem regelrechten Kulturkampf zwischen denen, die Angst haben, dass die Biologie abgeschafft wird, und denen, die einfach nur sie selbst sein wollen. Das Gesetz hat sich von seiner ursprünglichen Idee gewandelt, macht Gender-Gegner zwar immer noch wütend, aber irritiert inzwischen auch Betroffene. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Das Grimme-Institut wird 50

Teure Kanapees gab es bei der 50-Jahr-Feier des Grimme-Instituts am 13. November im NRW-Landtag nicht. Denn das für seine renommierten TV-Preise bekannte Institut hat Geldsorgen. An der Bedeutung seiner Arbeit ändert das aber nichts, wie Institutsleiterin Frauke Gerlach sagte: "Gerade in Zeiten von Kriegen und Fake News ist Qualität in den Medien und im Journalismus besonders wichtig. Die Menschen verlassen sich auf gute recherchierte Berichte - und viele schauen sie verlässlich zur immer gleichen Zeit in den großen Nachrichtensendungen - egal, ob im TV oder auf dem Smartphone." Das Medieninstitut mit seinen aktuell 21 Vollzeitstellen war 1973 vom Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) gegründet worden. Es verleiht alljährlich die in der Fernsehbranche begehrten Grimme-Preise für vorbildliches Fernsehen und den Grimme Online Award für Qualitätsangebote im Internet und betreibt daneben Medienbildung und Forschung. Information und Kultur spielten in den verschiedenen Preiskategorien die wichtigste Rolle, betont Gerlach. "Grimme wirkt mit Qualitätsdiskursen in die Branche hinein und hat über Jahre die Qualität gefördert."

Ein wichtiges Thema der Zukunft seien dabei die Authentizität von Bildern und die Gefahren von Manipulation und Fake News - gerade angesichts der verbreiteten Kriegspropaganda, sagt die Grimme-Chefin. In Finanzprobleme ist das vergleichsweise kleine Institut mit seinen gut drei Millionen Euro Etat unter anderem durch höhere Tarifabschlüsse, "explodierte" Veranstaltungs- und deutlich höhere Energiekosten für den Marler Institutssitz geraten. Ein Finanzloch von gut 320.000 Euro im laufenden Jahr decke das Land durch höhere Förderzusagen ab. 2024 werde aber ein noch höheres Defizit von etwa 430.000 Euro erwartet, sagt Gerlach. Anteilseigner sind neben dem DVV das Land NRW, das 80 Prozent des Etats trägt, der WDR und das ZDF, die Landesmedienanstalt und die Medienstiftung NRW, sowie die Stadt Marl.

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