Kultur

"Kulturzeit" vom 16.06.2023: Comic "Ducks" - zwei Jahre im Fracking-Camp

Die Themen der Sendung: Kate Beatons Bestseller "Ducks - zwei Jahre in den Ölsanden", 17. Juni 1953 - Gespräch mit Stefan Wolle, Restitution der Kogi-Masken, Österreichischer Filmpreis, Danger Dan und Comicbuchtipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 16.06.2024

Die Themen der Sendung:

Comic-Bestseller "Ducks - zwei Jahre in den Ölsanden"

Auf dem Umschlag des Comics "Ducks" ist das gezeichnete Bild einer Person zu sehen, die auf der Leiter zu einer Art Bulldozer steht und in die Ferne schaut.
Comic "Ducks - zwei Jahre in den Ölsanden"
Quelle: Zwerchfell

Zwei Jahre hat Kate Beaton auf den Ölsanden Kanadas gearbeitet. Um ihre Studienkredite abzubezahlen zog es die junge Frau aus Nova Scotia an die kanadische Westküste, nach Alberta. Dort, im Fracking-Camp erlebt sie die Ausbeutung von Mensch und Natur hautnah. Das Gift, das in die Erde gepumpt wird, und jenes, das die Seele verletzt: Einsamkeit, Sexismus, Übergriffe - Alltag auf dieser, dunklen, Seite Kanadas. Diese wenig bekannte Geschichte Kanadas erzählt Kate Beaton in ihrer Graphic Novel "Ducks- zwei Jahre in den Ölsanden". Ein New York Times Bestseller, der als einzige Graphic Novel überhaupt auch auf Barack Obamas jährlicher Empfehlungsliste stand. Jetzt ist "Ducks" auf Deutsch erschienen. Kulturzeit hat Kate Beaton in München getroffen.

70 Jahre Aufstand vom 17. Juni 1953 - Gespräch mit Stefan Wolle

Am 17. Juni 1953 brach sich in der DDR die Wut über die Verhältnisse Bahn. In Ostberlin und 700 weiteren Orten gingen bis zu eine Millionen Menschen auf die Straße. Zunächst gegen unzumutbare, neue Arbeitsnormen. Dann stürmten sie die SED-Bezirksbüros und forderten schließlich sogar freie Wahlen. Der Beginn einer Revolution, die bald darauf brutal niedergeschlagen wurde. Ausgerechnet die Arbeiterklasse erhebt sich gegen ihre Arbeiterregierung. Daran erinnern 70 Jahre danach überall in Berlin große Info-Tafeln. Wir fragen den Historiker Stefan Wolle, warum uns der 17. Juni 1953 heute noch sehr viel mehr angeht, als viele glauben.

Deutschland gibt rituelle Masken der Kogi an Kolumbien zurück

Sie dienten Ritualen zur spirituellen Heilung, für das Wohlergehen des eigenen Volkes und der ganzen Welt: 1915 brachte der Ethnologe Konrad Theodor Preuss zwei hölzerne Masken der Kogi nach Berlin. Nach jahrelangem Vorlauf hat Deutschland jetzt zwei alte Masken des indigenen Volkes der Kogi aus dem Bestand des Berliner Ethnologischen Museums an Kolumbien zurückgegeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kolumbiens Präsident Gustavo Petro begrüßten dies bei einem Festakt in Berlin. "Diese Rückgabe ist Teil eines Umdenkens im Umgang mit unserer kolonialen Vergangenheit, ein Prozess, der in vielen europäischen Ländern begonnen hat", sagte Steinmeier. Petro stellte in Aussicht, ein Museum in der Region der Kogi in Santa Marta zu errichten. Der Umgang mit den Masken steht nach traditionellen Vorstellungen nur einem Mama zu, einem Priester der Kogi, und sie sollten eigentlich dauerhaft an dem heiligen Ort bleiben. Deshalb hätten sie nicht verkauft oder erworben werden dürfen, was dem Ethnologen Preuss aber offenbar nicht bewusst war. Der Forscher sprach später von einer "günstigen Gelegenheit". Er kaufte sie vom Erben eines verstorbenen Mama.

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Einmal Raubkunst und zurück

Im Fadenkreuz der Weltpolitik: Koloniale Raubkunst kehrt endlich zurück. Doch schon werden neue Vorwürfe laut.

Österreichischer Filmpreis

Beim Österreichischen Filmpreis im Wiener Globe waren bei aller Feierstimmung natürlich auch die Skandale des letzten Jahres ein Thema und spürbar: zum Beispiel die Causa Teichtmeister. Florian Teichtmeister hat in dem achtfach nominierten Film "Corsage" eine Nebenrolle. Er selbst war nie nominiert. Auf den Schauspieler wartet ein Prozess wegen Besitz von Dateien mit sexualisierten Gewaltdarstellungen von Kindern. Regisseurin Marie Kreutzer betonte in ihrem Statement, dass sich dies durch alle Gesellschaftsschichten ziehe. Ausgezeichnet haben die Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films "Corsage" in den Kategorien, die klar von Florian Teichtmeister getrennt sind: beste Hauptdarstellerin ist Vicky Krieps, drei weitere Preise gibt es in den Kategorien Kamera, Kostüm und Maske.

Danger Dan

Unpeinliche Liebeslieder, Moral ohne Zeigefinger, sanfte Polarisierungen - Danger Dan ist demnächst auf dem Tollwood Festival zu bestaunen. Mit seinem aktuellen Album: "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt". Ausverkaufte Tour, Platten schon vergriffen - Danger Dan scheint gerade den Zeitgeist zu treffen.

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