Kultur

"Kulturzeit" vom 02.10.2023: Bürgerräte und ihr Einfluss auf die Politik

Die Themen der Sendung: Bürgerräte, "Capital B - Wem gehört die Stadt" - Gespräch: Florian Opitz, Ostmoderne, "East! Mein Jahr in Lenzen", Khaled Khalifa.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 02.10.2024

Die Themen der Sendung:

Wie viel Einfluss haben Bürgerräte auf die Politik?

Am 2 September konstituierte sich der Bürgerrat zum Thema "Ernährung und Wandel" unter der Leitung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. 160 ausgeloste Bürger aus allen Gesellschaftsschichten sollen dazu beratend tätig sein. Eine Entscheidungsgewalt haben sie aber nicht. DWir haben mit Claudine Nierth gesprochen, die sich mit ihrem Verein "Mehr Demokratie e.V." schon länger für Bürgerräte einsetzt und mit einem Vertreter/einer Vertreterin der "Letzten Generation". Schließlich geht auf ihre Idee der Wunsch einer stärkeren Bürgerbeteiligung zurück. Der Nürnberger Rechtswissenschaftler Christoph Degenhardt sieht eine so starke Bürgerbeteiligung kritisch. Wie weit kann man also gehen, ohne die politischen Entscheidungen auszuhebeln?

"Capital B - Wem gehört die Stadt" - Gespräch mit Florian Opitz

"Capital B" von Regisseur und zweifachem Grimme-Preisträger Florian Opitz erzählt die Geschichte Berlins seit der Wiedervereinigung. Die fünfteilige Doku-Serie beschäftigt sich mit der Entwicklung der Stadt und wie der einstige "Abenteuerspielplatz" zu dem wurde, was er heute ist. Zu Wort kommen Menschen aus verschiedenen Bereichen wie der Kultur, der Hausbesetzerszene, der Politik oder auch der Clubszene. Mit dabei sind auch bekannte Gesichter wie die Politikerin Renate Künast (Grüne), ehemalige Regierende Bürgermeister der Stadt, der Musiker Peter Fox, Rapper Kool Savas oder die Mitbegründerin der Loveparade, Danielle de Picciotto. Wir sprechen mit Regisseur über seine Doku-Reihe, die in der Arte-Mediathek zu sehen ist.

Beton oder Barock - der Kampf um die Ostmoderne

Wer den Namen der Stadt Dresden hört, hat sofort die Sandstein-Kulisse der Barockstadt vor Augen. Doch hinter dieser Kulisse tobt derzeit ein heftiger Streit. Denn Dresden ist eben nicht nur Barock, sondern auch eine wichtige Stadt der Ostmoderne. Und für den Erhalt dieser DDR-Architektur kämpfen Menschen, die nie in der DDR gelebt haben oder damals Kleinkinder waren. Mit Erfolg. Soeben hat der Dresdener Stadtrat entschieden, dass die ehemalige Robotron Kantine, welche von der Stadt Dresden bereits verkauft wurde und abgerissen werden sollte, wieder zurückgekauft und als sogenanntes Future Lab entwickelt wird, in dem sich Kunst, Wissenschaft und Architektur begegnen sollen. "Das ist ein Sieg für unser Engagement", sagt Marco Dziallas, der das Netzwerk ostmodern.org mit gegründet hat. Mit dem Stadtratsbeschluss erhält Dresden einen neuen Spielort für die Vernetzung von Kunst, Wissenschaft und Kultur.

Wie tickt der Osten? Spurensuche in Lenzen

Zum Tag der Deutschen Einheit hat der rbb ein einzigartiges Filmprojekt aufgelegt. Ein Jahr lang lebte die Potsdamer Filmemacherin Anne Münch in dem kleinen Ort Lenzen im Norden Brandenburgs und filmt ihre Erlebnisse. Dabei entstand ein filmisches Tagebuch über eine ostdeutsche Kleinstadt, deren Bewohner zwischen Aufbruch und Tradition ihren Alltag meistern müssen. "East! Mein Jahr in Lenzen" erzählt die großen Themen der Zeit in kleinen Geschichten.

Missbrauchs-Vorwürfe gegen Maximilian Schell

Gegen den 2014 gestorbenen Oscar-Preisträger Maximilian Schell sind Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs bekannt geworden. Nachdem seine Nichte Marie-Theres Relin in einem Buch über Missbrauch vonseiten ihres Onkels geschrieben hatte, sprach nun seine Tochter Nastassja Schell in Interviews mit RTL und der "Bild"-Zeitung von "Streicheleinheiten" und Berührungen im intimen Bereich. Damals habe sie gedacht, das sei normal, sagte sie im RTL-Interview. "Das ist nicht normal, kann ich jetzt sagen." Der "Bild" sagte sie: "Für mich hätte er vor Gericht gehört und Strafe büßen müssen." Trotz allem sehe sie ihren Vater aber nicht nur negativ. Schells Witwe Iva Schell sagte der Deutschen Presse-Agentur zu den Missbrauchsvorwürfen, sie habe davon nichts gewusst und seit fast neun Jahren keinen Kontakt mehr zu Nastassja Schell.

Syrischer Schriftsteller Khaled Khalifa gestorben

Der syrische Schriftsteller Khaled Khalifa ist tot. Er starb überraschend im Alter von 59 Jahren, wie die Sprecherin des Rowohlt Verlags mitteilte. Khalifa ist einer der bekanntesten zeitgenössischen syrischen Autoren. Seine Romane, darunter "Der Tod ist ein mühseliges Geschäft", wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt war er zum zweiten Mal für den National Book Award nominiert. In Syrien durften seine Bücher nicht erscheinen. Er galt als wichtiger Kritiker des Regimes. Im Rowohlt Verlag kam zuletzt 2022 sein Roman "Keiner betete an ihren Gräbern" heraus. Darin setzt sich Khalifa, wie auch in seinen anderen Werken, mit seinem Heimatland und dessen gesellschaftlicher und politischer Lage auseinander. Er beschreibt die Entwicklung Syriens über fast hundert Jahre lang anhand mehrerer Familien. Wir erninnern an diese wichtige Stimme Syriens.

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