Kultur

"Kulturzeit" vom 10.05.2023: Autoren-Streik in Hollywood

Die Themen der Sendung: Drehbuchautoren-Streik in den USA, Wer ist der Wagner-Chef Prigoschin? - Gespräch mit Marc Galeotti, Banksy in der Ukraine, "Hshouma!", John Irvings "Der letzte Sessellift".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 10.05.2024

Die Themen der Sendung:

Drehbuchautoren-Streik in den USA

Seit dem 1. Mai 2023 streiken in Hollywood die Drehbuchautor*innen – ein echtes Problem, denn ohne sie gibt es weder Filme noch Serien. Laut Medienberichten könnte der Streik Wochen oder sogar Monate dauern. Der letzte große Arbeitskampf der kreativen Köpfe war 2007 – 100 Tage lang. Die Gewerkschaft Writers Guild of America (WGA) fordert insbesondere eine bessere Bezahlung und Sozialleistungen für Drehbuchautoren. Auch dank der Streamingdienste sanken die Autorengehälter in den letzten fünf Jahren um mehr als 20 Prozent. Viele Firmen verweigern auch Tantiemen, halten die Abrufzahlen geheim. Die Film- und Fernsehstudios weisen die Forderungen der rund 11.000 Streikenden zurück, verweisen in Presseerklärungen trotz ihrer Milliardengewinne auf steigende Kosten. Weiterhin fordern die Autor*innen Regelungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz, um ihre Jobs zu schützen. KI könnte auch andere Berufsgruppen im Filmgeschäft wie Kostümdesigner, Setarbeiter, sogar Schauspieler überflüssig machen. Die Firma Wonder Dynamics bieten den Filmkonzernen eine Software an, die mithilfe von KI Gesichter und Körper erstellen und beliebig weiter verwandeln kann - ein riesiges Einsparpotential für Produktionsfirmen. Deshalb sehen sich die Autor*innen gewissermaßen auch als Vorkämpfer für alle Kolleg*innen in der Filmbranche. Sie verlangen Sicherheiten, dass ihre Jobs nicht durch Computer und KI ersetzt werden.

Wer ist der Wagner-Chef Prigoschin? - Gespräch mit Marc Galeotti

Eine Parade, die den Sieg Russlands über Nazi-Deutschland huldigt. Doch selbst diese Propaganda-Show kann den desolaten Zustand des russischen Militärs nicht verbergen: von den 8000 Rekruten waren die meisten offenbar Angehörige von Hilfstruppen. Nur ein sowjetischer Panzer, keine Flugshow - die Front fordert derzeit einen hohen Tribut - Russland steckt seit Wochen in der Ukraine fest. Die Gegenoffensive der Ukraine finde nicht im Fernsehen, sondern in der Realität statt. Seit Wochen kritisiert Jewegnei Prigoschin, der Chef der Wagner-Gruppe, die russische Heeresführung - besonders auf den Verteidigungsminister Schoigu hat er sich eingeschossen. In einem Video posiert er vor getöteten russischen Söldnern, die nur an einem Tag gestorben sein sollen, weil sie nicht genug Munition gehabt hätten.

Prigoschin ist einer der wenigen, die offene Kritik an der Kriegsführung Russlands üben. Er betreibt ein Netzwerk von Blogs, einem Nachrichtenkanal und einer Filmproduktion. Eine Propagandamaschinerie, die mehr als nur weltweite Kriegseinsätze führt. Offiziell hat seine Gruppe nichts mit Russland zu tun - Putin streitet jeden Kontakt zu ihm ab. Doch ist Prigoschin nur ein Werkzeug des Kremls? Oder hat er eigene Machtambitionen? Putin selbst hat offenbar alle Kontakte zu ihm gekappt - das zumindest schrieb Prigoschin erst kürztlich in einem Telegram-Post. Wir sprechen mit dem Historiker Marc Galeotti über die Rolle Prigoschins im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Galeotti zählt zu den weltweit renommiertesten Experten für russische Sicherheitspolitik und veröffentlichte kürzlich das Buch "Putins Kriege".

Banksy-Bilder in der Ukraine

Er ist einer der bekanntesten Street-Art-Künstler der Welt und doch weiß niemand so genau, wer er wirklich ist: Banksy. Sein berühmtestes Werk wurde für über 16 Millionen Dollar versteigert, aber meistens besprüht er fremde Wände. So auch in der Ukraine letzten Oktober. Ingesamt sieben Werke hat Banksy dort hinterlassen, die meisten auf Kriegsruinen. Doch nun sollen einige dieser Ruinen abgerissen werden. Was also passiert mit den millionenschweren Kunstwerken?

John Irving "Der letzte Sessellift"

John Irvings neuer Roman "Der letzte Sessellift" steckt voller komplexer Charaktere, unerwarteter Wendungen und unvergesslicher Momente. Der Roman nimmt den Leser mit in das Leben einer fiktiven Skigemeinde in Colorado und erzählt die Geschichte von Rachel, die 1941 während der Skiweltmeisterschaften in Aspen schwanger wird. Ihr Sohn Adam kehrt Jahre später zurück, um Antworten auf seine unkonventionelle Familiengeschichte zu finden.

Comic "Hshouma!"

"Hshouma!", "Schäm Dich!": So heißt das Buch von Zainab Fasiki. Ein Comic-Buch, das in Marokko für Aufsehen sorgt. Zainab Fasiki zeichnet, seit sie ein Teenager ist. Bilder von sich selbst, wie sie nicht sein darf: groß, stark, mutig – und nackt. Deshalb hat sie den Titel "Hshouma!" gewählt. Das ist der Standard-Spruch, den Frauen und Mädchen zu hören bekommen, wenn sie sich nicht so benehmen, wie es von ihnen erwartet wird. Die marokkanische Verfassung garantiert Frauen zwar Gleichberechtigung. Ihr Alltag ist aber voll von strengen, ungeschriebenen Regeln, an die sie sich zu halten haben.
Dass "Hshouma" ein Buch geworden ist, hat einen Grund: Beschimpfungen, sogar Morddrohungen wegen ihrer Arbeit ist Zainab Fasiki schon lange gewohnt. Aber dann passiert etwas, was in ihr einen Schalter umlegt. In Casablanca wird eine junge Frau von einer Gruppe Männer vergewaltigt - am helllichten Tag, in einem öffentlichen Bus. Der Fall macht weltweit Schlagzeilen. Zainab zeichnet – und erinnert sich.

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