Kultur

True Crime: Kulturplatz vom 20. Januar 2024

Am Kunstmarkt werden jährlich Milliarden umgesetzt. Wo so viel Geld ist, ist viel kriminelles Potenzial. Kunstverbrechen faszinieren.

Produktionsland und -jahr:
Schweiz 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 20.07.2024

Ob es der Raub aus der Bührle Kunstsammlung ist, oder die Bilder des sogenannten Meisterfälschers Wolfgang Beltracchi. "Kulturplatz" über True Crime in der Kunstwelt.

Wolfgang Beltracchi narrte die Kunstwelt jahrzehntelang mit gefälschten Meisterwerken. Im Stil grosser Maler wie Matisse oder Max Ernst «erfand» er neue Werke, und schleuste sie für Millionenbeträge in den Kunstmarkt ein – bis er wegen der Verwendung eines falschen Pigments aufflog. 2011 wurde er wegen Betrugs verurteilt und sass eine mehrjährige Haftstrafe ab. Heute malt Beltracchi wieder, aber unter eigenem Namen. «Kulturplatz» besucht ihn in seinem Atelier im luzernischen Meggen und versucht herauszufinden, warum uns True Crime im Kunstmarkt so fasziniert.

Das zeigen auch zwei Podcasts, die sich um wahre Kunstdelikte drehen und auf reges Interesse stossen. Bis zu 700'000 Aufrufe haben diese Formate. Der «Deutschlandfunk»-Podcast «Tatort Kunst» deckt auf, worüber die Kunstwelt lieber schweigt. Und auch «Kunstverbrechen» von «NDR Kultur» rollt Fälle auf, bei denen man kaum abschalten kann. Zu Recht, denn Verbrechen im Kunstmarkt-Sektor rangieren auf den vorderen Plätzen. Und bei einem Jahresumsatz (2022) von mehr als 67 Millionen wollen alle mitverdienen, auch die Delinquenten.

Ganz anders lief es in der ehemaligen DDR, hier verhielt sich der Staat unredlich

Er trickste die eigenen Bürgerinnen und Bürger aus: Denn wer in der DDR Kunst sammelte, musste damit rechnen, enteignet zu werden. Der Raub von Kunst und Antiquitäten durch die Staatssicherheit war gängige Praxis in einem Staat, der dringend Devisen brauchte, um weiter existieren zu können. Auch die Schweiz war eine Drehscheibe im Kunst- und Antiquitätenhandel der DDR. Einige Schweizer Kunsthändler haben mit DDR-Raubkunst Geld verdient. Die Geschäfte liefen meist über einen Stasi-Strohmann mit Waffen-SS-Vergangenheit.

Der Bührle Kunstraub und seine Aufarbeitung

Der Bührle Kunstraub ist der spektakulärste Kunstraub der Schweizer Geschichte. In einem kleinen Museum am Rande von Zürich wurden 2008 vier Gemälde gestohlen im Wert von 180 Millionen Franken. Wie die Zürcher Polizei mit verdeckten Ermittlern die hochkarätigen Gemälde zurückholte, gehört zu den Erfolgsgeschichten der Schweizer Kriminalgeschichte. Doch wie das genau gelang, war lange nicht klar. Der Autor Stefan Zucker hat den Fall 2023 nochmals aufgerollt und zusammen mit einem Filmteam ein Dokudrama gedreht. «Kulturplatz» wirft einen Blick hinter die Kulisse der Recherche.

Wolfgang Beltracchi narrte die Kunstwelt jahrzehntelang mit gefälschten Meisterwerken. Im Stil großer Maler wie Matisse oder Max Ernst "erfand" er neue Werke, und schleuste sie für Millionenbeträge in den Kunstmarkt ein – bis er wegen der Verwendung eines falschen Pigments aufflog. 2011 wurde er wegen Betrugs verurteilt und saß eine mehrjährige Haftstrafe ab. Heute malt Beltracchi wieder, aber unter eigenem Namen. "Kulturplatz" besucht ihn in seinem Atelier im luzernischen Meggen und versucht herauszufinden, warum uns True Crime im Kunstmarkt so fasziniert.

Das zeigen auch zwei Podcasts, die sich um wahre Kunstdelikte drehen und auf reges Interesse stoßen. Bis zu 700.000 Aufrufe haben diese Formate. Der "Deutschlandfunk"-Podcast "Tatort Kunst" deckt auf, worüber die Kunstwelt lieber schweigt. Und auch "Kunstverbrechen" von "NDR Kultur" rollt Fälle auf, bei denen man kaum abschalten kann. Zu Recht, denn Verbrechen im Kunstmarkt-Sektor rangieren auf den vorderen Plätzen. Und bei einem Jahresumsatz von mehr als 67 Millionen im Jahr 2022 wollen alle mitverdienen, auch die Delinquenten.

Ganz anders lief es in der ehemaligen DDR, hier verhielt sich der Staat unredlich. Er trickste die eigenen Bürgerinnen und Bürger aus: Denn wer in der DDR Kunst sammelte, musste damit rechnen, enteignet zu werden. Der Raub von Kunst und Antiquitäten durch die Staatssicherheit war gängige Praxis in einem Staat, der dringend Devisen brauchte, um weiter existieren zu können. Auch die Schweiz war eine Drehscheibe im Kunst- und Antiquitätenhandel der DDR. Einige Schweizer Kunsthändler haben mit DDR-Raubkunst Geld verdient. Die Geschäfte liefen meist über einen Stasi-Strohmann mit Waffen-SS-Vergangenheit.

Der Bührle Kunstraub ist der spektakulärste Kunstraub der Schweizer Geschichte. In einem kleinen Museum am Rande von Zürich wurden 2008 vier Gemälde gestohlen im Wert von 180 Millionen Franken. Wie die Zürcher Polizei mit verdeckten Ermittlern die hochkarätigen Gemälde zurückholte, gehört zu den Erfolgsgeschichten der Schweizer Kriminalgeschichte. Doch wie das genau gelang, war lange nicht klar. Der Autor Stefan Zucker hat den Fall 2023 nochmals aufgerollt und zusammen mit einem Filmteam ein Dokudrama gedreht. "Kulturplatz" wirft einen Blick hinter die Kulisse der Recherche.

Stab

  • Moderation - Eva Wannenmacher

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