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Kultur

Klimt-Bilder: Das Kunsträtsel von Immendorf

Immendorf in Niederösterreich war der letzte bekannte Aufbewahrungsort für die berühmten Fakultätsbilder von Gustav Klimt. Sind sie tatsächlich beim Brand des Schlosses am 8. Mai 1945 vernichtet worden?

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
17.01.2026
17:00 - 17:30 Uhr

Der größte Kulturgüterverlust Österreichs am Ende des 2. Weltkrieges ist nach wie vor ungeklärt. 80 Jahre nach dem verheerenden Feuer in dem Nazi-Bergungsort Immendorf nahe Hollabrunn im Weinviertel wird der Frage nachgegangen, ob die Bilder rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden sein könnten.

Eine kunstvoll verzierte Decke
SW Kopien der Fakultätsbilder von Gustav Klimt am ursprünglich dafür vorgesehenen Ort, dem Festsaal der Wiener Universität
Quelle: ORF

Schloss Immendorf in Niederösterreich war in den letzten Kriegsjahren einer von vielen sogenannten Bergungsorten, in denen Kunstwerke aus Privatsammlungen und Museen versteckt und vor Luftangriffen geschützt werden sollten.

11 große Gemälde Gustav Klimts, darunter seine berühmten Fakultätsbilder, die er für die Decke des Festsaals der Wiener Universität im Jahr 1894 gefertigt hatte, waren dort gelagert. Sie waren deswegen bekannt, weil sie um die Jahrhundertwende direkt nach ihrer Fertigstellung Mittelpunkt eines riesigen Kunstskandales waren, bei dem die Universität, die für sie angefertigten Gemälde als zu progressiv zurückgewiesen hatte.

Eine Außenansicht eines Schlosses
Postkarte Schloss Immendorf.
Quelle: ORF

Gustav Klimt musste seine Werke zurückkaufen, der österreichische Unterrichtsminister musste zurücktreten, die Presse lebte monatelang von dieser Affäre.

Als am 8. und 11. Mai 1945 zwei von einer SS-Einheit gelegte Brände das Immendorfer Schloss vernichteten, wurden diese Kunstwerke höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Raub der Flammen.

Es gibt allerdings gewichtige Zweifel an dieser Theorie: Augenzeugen der Vernichtung der Kunstschätze wurden nie gefunden.

Die Untersuchung des Brandes war in mehrfacher Hinsicht unprofessionell und unzulänglich. Berichte über die Tätigkeit der Feuerwehr sind verschwunden.

Die Bilder waren unter hochrangigen Nazibonzen begehrt und standen zeitweise unter sogenanntem "Führervorbehalt", das heißt, sie waren für Hitlers geplantes Museum in Linz reserviert. Die absichtliche Vernichtung durch deutsche Einheiten erscheint in diesem Lichte nicht unbedingt logisch.

Ein Film von Rupert Reiter-Kluger.

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