In einer zunehmend komplexen Medienlandschaft gewinnt der Comic-Journalismus als innovative Form der Berichterstattung an Bedeutung. Die 3sat-Dokumentation "Comic-Journalismus. Wirklichkeit als Kunstform" beleuchtet eindrucksvoll, wie gezeichnete Reportagen und visuelle Erzählformen gesellschaftlich relevante Themen emotional und künstlerisch vermitteln. Durch die Verbindung von fundierter Recherche und visueller Ausdruckskraft entstehen journalistische Werke, die nicht nur informieren, sondern auch berühren – und damit neue Zielgruppen erreichen. 

Comic-Journalismus eröffnet neue Wege der Aufklärung: Er kombiniert die Tiefe klassischer journalistischer Recherche mit der emotionalen Kraft gezeichneter Bilder. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie Künstler:innen wie Nathalie Frank, Ulli Lust, Birgit Weyhe oder Patrick Oberholzer Themen wie Migration, Feminismus oder Antisemitismus visuell aufbereiten. In einer Zeit, in der viele Menschen klassischen Medien misstrauen oder sich von ihnen abwenden, bieten journalistische Comics eine alternative Form der Informationsvermittlung – authentisch, nahbar und künstlerisch anspruchsvoll. 

Was einst als Nischenphänomen galt, entwickelt sich zunehmend zu einer anerkannten journalistischen Kunstform. Die 3sat-Doku begleitet Comic-Autor:innen bei ihrer Arbeit, besucht das Comicfestival München und stellt internationale Vorreiter:innen des Genres vor. Während Comic-Journalismus in Ländern wie den USA, Frankreich oder Großbritannien längst etabliert ist, wächst auch im deutschsprachigen Raum das Interesse. Das Engagement großer Verlage wie Rowohlt oder Suhrkamp zeigen: Comic-Journalismus ist auf dem Vormarsch – und gestaltet die Zukunft des Journalismus aktiv mit. 

Ein Film von Thorsten Ernst