Kultur

Klosterküche - Wir bauen uns ein Kloster

Das Pilgerkloster Tempzin liegt versteckt abseits der Straße hinter hohen Bäumen. Kein Wunder, dass der Ort in Vergessenheit geraten war. Doch seit einiger Zeit gibt es hier wieder Leben. Eine kleine Gemeinschaft hat aus den Resten der Klosteranlage wieder einen geistlichen Ort geschaffen.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 25.06.2026

Was treibt Menschen an, mitten im ländlichen Mecklenburg ein Kloster wiederaufzubauen? Das möchte Annette Behnken in dieser Folge der "Klosterküche" herausfinden.

Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder der Tempziner Klostergemeinschaft, um eine Woche lang gemeinsam zu arbeiten und zu beten, eine Klostergemeinschaft auf Zeit. Annette Behnken packt wie immer beherzt mit an. Auch die Corona-Regeln lassen sich dabei gut umsetzen: bei der Obsternte, wenn der Garten winterfest gemacht wird, wenn das Holz im Schuppen gestapelt und eine riesige Hecke gekappt werden muss.

Mittendrin der pensionierte Tierarzt Karl Schwarzenberg. "Ich bin hier der Mann fürs Grobe", sagt er lachend. Schwarzenberg ist seit fast 30 Jahren dabei und der Dienstälteste unter den Aktiven. Er erinnert sich: "Alles hier wurde in Eigenleistung errichtet, finanziert durch Spenden und Vereinsbeiträge." Die Kirche und das jahrhundertealte "Warmhaus", ein ehemaliges Krankenhaus, sind inzwischen wunderschön restauriert.

Was die Menschen wohl motiviert hat, einen solchen Ort zu erschaffen, fragt sich Annette Behnken. "Tempzin ist Kraftquelle, Heimat und Heilungsort", sagt Doris Mertke. Die ausgebildete Gemeindepädagogin ist so etwas wie die "geistige Leiterin" von Tempzin. Sie ist noch da, wenn alle anderen wieder abgereist sind, kümmert sich um Pilgerinnen und Pilger und Einzelgäste, bietet Seelsorge an. Doris Mertke bezeichnet dieses Leben als "erweiterte Einsiedelei". Zu ihren Pflichten gehören auch die Tagesgebete, die zu festgelegten Zeiten in der Klosterkirche stattfinden.

Wie bei den alten Ordensgemeinschaften strukturiert das Beten auch in Tempzin den Arbeitstag. Jeder kann teilnehmen. "Man kommt zur Ruhe, sammelt Kraft", beschreibt Sylvia Zander die Wirkung. Sie sorgt als Klosterköchin für das leibliche Wohl der freiwilligen Helfer. "Durch das Gebet fühle ich mich im Alltag behütet und gehalten."

Schon jetzt ist Tempzin für viele Menschen eine Heimat. Der Traum der Mitglieder ist es, dass sich hier irgendwann dauerhaft eine klösterliche Gemeinschaft ansiedelt. "Ich kann mir gut vorstellen, bei so etwas mitzumachen", sagt Sylvia Zander. Bestimmt wäre dies dafür genau der richtige Ort, denkt Annette Behnken und sieht den Kranichen nach, die auf ihrem Weg in den Süden auf den umliegenden Wiesen Rast machen wie schon seit Jahrhunderten. Wer weiß, vielleicht wohnen hier in einigen Jahren ja wirklich moderne Mönche und Nonnen mit einer ganz neuen, modernen Vorstellung vom Klosterleben?

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