Nahaufnahme einer Asiatin.

Film

Der Chinese - Teil 2

In der Verfilmung von Henning Mankells Weltbestseller "Der Chinese" dreht sich alles um einen Massenmord, eine Richterin und Tagebuchaufzeichnungen einer scheinbar vergangenen Zeit.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland , Österreich , Schweden 2011
Datum:

Inhalt:

Brigitta ist überzeugt, dass die Polizei nicht den richtigen Täter verhaftet hat, also sucht sie auf eigene Faust den Verantwortlichen für das Massaker an ihrer Familie. Mehrere Spuren führen sie nach China. Aus Briefen und Tagebüchern eines längst verstorbenen Verwandten, der in Nevada zur Zeit des Eisenbahnbaus chinesische Arbeiter unterdrückt und misshandelt hat, wird ihr klar, dass hier ein Zusammenhang mit den Morden bestehen muss. In Kanton kommt es zu einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Brigitta, dem Mörder ihrer Familie und einer geheimnisvollen Chinesin.

Peter Keglevic: "Es ist kein Dokumentarfilm, es ist ein Film"

"Mankell weiß, dass Film eine eigene Sprache braucht und eigenen Gesetzen folgt, aber er verbittet es sich, dass die Sozialkomponente ausgeblendet wird und die Verfilmung nur zu einem spannenden Thriller wird. Denn er hat den Thriller geschrieben, weil er das andere erzählen will. Das sind seine Referenzen, die er behandelt haben will", beschreibt Regisseur Peter Keglevic die Zusammenarbeit mit Bestsellerautor Henning Mankell.

Mankell war es wichtig, dass die Verfilmung bestimmte Fakten - Afrika, China, Kolonialisierung und Todesstrafe - nicht außer Acht lässt. Denn neben dem starken Plot, der seinen Ausgang bei einem Massaker in einem schwedischen Dorf nimmt, erzählt dieser Thriller auch von dem dramatischen Wandel eines Jahrhunderte unterdrückten und ausgebeuteten Reiches: Auf den Trümmern des gescheiterten Maoismus wird China auf einmal zur wirtschaftlichen Supermacht, während im Inneren ein System politischer Unterdrückung herrscht.

Darüber hinaus waren der Kreativität des Produktionsteams aber keine Grenzen gesetzt. "Was Henning Mankell und auch uns besonders wichtig ist, ist die gesellschaftliche und politische Botschaft. Das ist der Motor der Geschichte, Action steht nicht im Vordergrund. Wir haben uns sehr genau an die Romanvorlage gehalten", so Keglevic, der sich selbst nicht als Krimifan bezeichnen würde. Doch ganze ohne Gewalt kommt die atmosphärisch dichte Filmadaption nicht aus: "Aber ich habe versucht, Mankell zu entschärfen. Es ist immer auch ein Für und Wider, ein Abwägen. Warum hat er das so geschrieben? Warum legt er so viel Wert darauf, dass das in einer derartigen Massivität und Brutalität, die noch ungleich stärker sind als in der Filmadaption, gezeigt wird? Wir zeigen das Resultat, bei ihm sind wir Zeuge der Vorkommnisse, der Schlächterei. Ich glaube, das braucht man, um die Balance herzustellen, warum etwas in einer derartigen Brutalität endet. Was muss vorher vorgefallen sein, damit Rache oder eine Reaktion so ungemein sein kann? Ich glaube, es braucht dieses Spiegelbild der Gewalt, das die Vergangenheit, um die es dann geht, beweist und belegt. Und: Es ist kein Dokumentarfilm, es ist ein Film. Es ist unverwechselbar, dass es kein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern eine gestaltete Wirklichkeit. Das ist Kino, das ist Film und Fiktion, die auch als solche erkennbar und nicht verwechselbar mit einem authentischen Augenblick ist. Und es wirkt wie eine alte chinesische Legende - ein Signal, dass es um eine Sage, etwas Überliefertes geht und Vergangenheit eine Rolle spielt. Es ist nicht unbedingt ein Dokument der Gegenwart."

Und weiter über besondere Herausforderungen bei den Dreharbeiten: "Wenn man nach Pürbach kommt und dort kein schwedisches Dorf steht oder in Taiwan 120 Chinesen aufgeregt durcheinander laufen, als wären sie auf einem Ausflug - all das sind Herausforderungen. Und die Fragen, die man sich ununterbrochen stellt, wenn man so etwas wie eine Bibel überreicht bekommt: Schafft man es, der Idee, die der Roman erzählt, gerecht zu werden? Hat man eine gewisse Tiefe erreicht?"

Besetzung:

Mit Suzanne von Borsody (Brigitta Roslin), Michael Nyqvist (Staffan), Claudia Michelsen (Vivi Sundberg), Amy J. Cheng (Qui Hong), Jimmy Taenaka (Ya Ru), August Schmölzer (Sture Hermansson), Roeland Wiesnekker (Jan Andrén), Karlheinz Hackl (Mats Nyström), Franziska Weisz (Maja), Joachim Bißmeier (Professor Lund), Peter Benedict (Tom Valfriedson), u.a.

Nach dem gleichnamigen Roman von Henning Mankell
Regie: Peter Keglevic
Drehbuch: Léonie-Claire Breinersdorfer und Fred Breinersdorfer

Asiate im Anzug mit skeptischen Blick
Film -

Der Chinese - Teil 1

In der Verfilmung von Henning Mankells Weltbestseller "Der Chinese" dreht sich alles um einen Massenmord, eine Richterin und Tagebuchaufzeichnungen einer scheinbar vergangenen Zeit.

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