Film

Mein Land will nicht verschwinden

Die Kapitulation des deutschen Sozialismus am 9. November 1989 war beiläufig erfolgt. In Form eines Reisegesetzes.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 04.01.2026

Die im Film umrissene Zeit reicht von den Erfahrungen der Niedergangsphase der DDR, die Erwartungen der Gründergeneration der DDR eingeschlossen, bis zum Ende der 1990er-Jahre. Im Zentrum des Essays stehen die Jahre 1989 und 1990.

Von ihnen aus schaut der Film vor und zurück. Er konfrontiert die individuelle Erinnerung des Autors mit den öffentlichen und medialen Bildern des Ost- und Westfernsehens und legt auf diese Weise die Widersprüche der Geschichte frei:
Lässt sich die DDR mit dem Begriff "Diktatur" hinlänglich beschreiben? War sie ein "Unrechtsstaat"? War sie ein Versuch, Geschichte neu zu gestalten? Wie wurden Freiheit und Demokratie 1989 gedacht? Wie wurden sie im Osten erlebt?

Eine Hausfassade eines Altbaus in einer Berliner Straße bei Nacht, beleuchtet von Straßenlaternen. Deutlich erkennbar sind zahlreiche Einschusslöcher und Beschädigungen in der Fassade – Spuren des Zweiten Weltkriegs. Besonders im unteren Bereich der Hauswand sind die Einschläge sehr dicht, die Oberfläche ist stark zerfurcht. Vor der Fassade verläuft ein schmaler Gehweg mit Pflastersteinen, daneben eine Straße aus grobem Kopfsteinpflaster. Ein Straßenpfahl mit einem Verkehrsschild steht direkt vor der Wand, wodurch die Spuren teilweise verdeckt sind. Die Atmosphäre wirkt ruhig und beinahe still, gleichzeitig erinnern die Einschusslöcher eindrücklich an die Zerstörungen und die Gewalt der Vergangenheit.
Bisweilen sind die Spuren des Zweites Weltkrieges in Ost-Berlin noch deutlich sichtbar.

Der Film fragt nach dem Handlungs- und Gestaltungsspielraum des Einzelnen innerhalb der Verschiebung der Plattentektonik eines Epochenumbruchs. Er fragt nach den Erwartungen und ihrem Schicksal im Gang der Geschichte. Den Zuschauern steht es dabei frei, sich zu den Bildern und Tönen, zu der Erzählung zu verhalten und die Leerstellen mit eigenen Erinnerungen und Gedanken zu füllen.

Andreas Goldstein wurde 1964 in Ostberlin geboren und ist in der DDR aufgewachsen. Er arbeitet als Autor, Regisseur und Produzent und verfasst filmkritische Texte. Seine Dokumentar- und Spielfilme ("Der Funktionär", "Adam und Evelyn") setzen sich mit deutscher Geschichte, vor allem mit den Verwerfungen vor und nach der Wende auseinander. Derzeit bereitet er den Spielfilm "Der Regenwettermann" vor, der von der deutschen Besatzung in Polen 1941 handelt.

Statement des Regisseurs Andreas Goldstein: "Meine erste historische Erfahrung war der Niedergang der DDR. Die Ansprüche und Hoffnungen der Vorangegangenen schienen lebendiger als meine eigene Gegenwart. Mit dem Ende der DDR schienen die Erfahrungen, die ich in ihr gesammelt hatte für die Gegenwart nutzlos. Als nach dem Ende der DDR die Einschusslöcher an den Hausfassaden gefüllt waren, wurden auch Straßen und Plätze umbenannt. Das Mahnmal in meiner Nähe, dass an die 'Opfer des Faschismus' erinnerte, wurde den 'Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft' gewidmet. Es schien, als hätte auch ich meine Vergangenheit verloren. Das war meine zweite Erfahrung. Mit dem Aufbrechen der Krisen der Gegenwart nahmen auch die Kämpfe um die Geschichte der DDR zu. So viel Kraft hatte ich dem Land nicht zugetraut. Das war meine dritte Erfahrung. Jede Gegenwart wird Geschichte, und jede Geschichte ein umkämpftes Gebiet. Der Kampf um die historische Deutung ist existenziell, weil er dem Einzelnen seine Geschichte und damit seine Identität geben und nehmen kann. Aber der Kampf um Vergangenheit ist ein Kampf um die Gegenwart."

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