Dokumentation
Ligurien - Leben zwischen Himmel und Meer
Hoch über dem Golf von Genua spannt sich eine Perlenkette vergessener Orte und faszinierender Landschaften.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Sendetermin
- 04.02.2025
- 13:20 - 14:05 Uhr
Ein Stück unbekanntes Italien, das Leben am ligurischen Wanderweg zwischen Himmel und Meer, geprägt von der Einfachheit des Besonderen. Geliebt, gelebt, Geschäfte gemacht und gestorben wird immer "su o sciu" - "oben oder unten". Der Rhythmus des unaufhörlichen Auf- und Abstiegs kulminiert auf den Weinterrassen der Cinque Terre, einer unverwechselbaren Kulturlandschaft, den Bergen abgerungen, ausgesetzt dem Meer.
Etwa zwei Stunden Zugfahrt von Genua entfernt beginnt mit der Cinque Terre der landschaftlich wohl schönste Teil der italienischen Riviera. Sie besteht aus fünf Dörfern, die in felsiger Umgebung erbaut wurden und auf der Liste der UNESCO für das Weltkulturerbe stehen. Die Region ist ein beliebtes Wandergebiet. Der Küstenweg führt über steile Hänge mit Hunderten von Stufen, sehr schmal an Abgründen entlang. Außer der Wanderung am Meer gibt es eine Reihe von markierten Wanderwegen im waldigen Hinterland.
Eine 11.000 Kilometer lange Mauer
An den Felsenklippen haben die Menschen in unendlich mühevoller Arbeit eine beeindruckende Landschaft gestaltet. Die "Trockenmauern", Stein auf Stein, unbehauen und ohne Mörtel, ziehen sich die Steilhänge empor. Italienische Forscher haben die Mauern vermessen und sind auf eine Gesamtlänge von 11.000 Kilometer gekommen. Auf den Terrassen wächst ein ganz besonderer Wein, für den sich immer mehr Liebhaber interessieren. Genau so exklusiv wie die Weine der Gegend sind auch die meisten Unterkünfte. Die Cinque Terre ist kein Ziel für Billigheimer. Camping und Zelten sind hier verboten.
Erleben Sie in der Reportage von Kurt Meyer diese außergewöhnliche Landschaft und die außergewöhnlichen Menschen der norditalienischen Region: Bei den Turmuhrmachern und Glockengießern in den Bergen von Uscio entsteht im Gluthauch des Scirocco die Zeit. Eine moderne "Hexe" hütet die Wallfahrtskirche hoch über Rezzo und führt ihre Ziegen durch verwilderte Kastanienwälder. Am Dorfplatz von Apricale lebt die mittelalterliche Urform des Faustballs. Der Tramontana, eisiger Gegenwind aus dem Norden, kämmt die höchstgelegenen Olivenhaine Italiens. In den Wäldern von Taggia tanzt man den "Ballo della morte", die symbolische Erneuerung und jährliche Wiederkehr der Fruchtbarkeit dieser Erde.