Film

Dear Beautiful Beloved

Der Dokumentarfilm beleuchtet die russische Invasion in die Ukraine aus der Perspektive jener mutigen Menschen, die abseits der Frontlinien unermüdlich Fürsorgearbeit leisten.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar in
D / CH / A
Verfügbar bis:
bis 03.02.2026

Sie evakuieren alte und kranke Menschen, errichten Krankenstationen und organisieren Fluchtrouten. Neue Strukturen von Schutz, Sicherheit und Würde entstehen, während der Krieg das tägliche Leben prägt.

Juri Rechinskys Dokumentarfilm "Dear Beautiful Beloved" fängt Eindrücke von Vertreibung, Ungewissheit, Trauer und Verlust ein, zeigt aber auch Momente von Solidarität, Humor und Widerstandskraft. Er wirft einen nüchternen Blick auf die Überlebensstrategien der Menschen, die inmitten des Kriegs ihre Menschlichkeit bewahren.

Mehr zum Inhalt:

Ein Fahrer und eine Studentin transportieren tote Soldaten zu ihren Familien, eine junge Mutter versucht mit ihren beiden Kindern nach Budapest zu gelangen, eine Gruppe alter Frauen findet sich für wenige Tage in einer Notunterkunft ein: Inmitten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dokumentiert Juri Rechinsky den Alltag jener, die zu schwach sind, um zu fliehen, oder die sich um die Toten kümmern. Ein Film über den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Ausnahmezustand.

Vieles in diesem Film kennt man und sieht es dennoch zum ersten Mal. Seit Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 sind nach offiziellen Angaben der Regierung mehr als 40.000 ukrainische Soldaten getötet worden. Die Zivilbevölkerung leidet unter der teilweise massiven Zerstörung von Städten und Dörfern sowie der Infrastruktur durch russische Luftangriffe. Doch nicht alle können aus den umkämpften Gebieten fliehen, zurück bleiben meist die Alten, Schwachen und Kranken.

Für Dreharbeiten zurück in die Heimat

Der in der Ukraine aufgewachsene Regisseur Juri Rechinsky kehrte für einige Monate in seine ehemalige Heimat zurück. Der Film, der dort entstand, heißt "Dear Beautiful Beloved". Es ist ein schöner Titel für einen Film, der sich dem Krieg widmet, indem er ausschließlich von dessen Auswirkungen erzählt – auf jene, die nicht an der Front sterben, sondern wie die Betroffenen gleich zu Beginn von einer britischen Hilfsorganisation aus ihren Wohnungen geholt werden müssen. Denn sie sind nicht imstande, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Da können bereits ein paar Stufen ein nahezu unüberwindbares Hindernis darstellen.

Große Aufmerksamkeit widmet Rechinsky aber auch Oleksandr und der jungen freiwilligen Helferin Daria, die mit ihrem unscheinbaren weißen Transporter die Leichen gefallener Soldaten in deren Heimatstädte zurückbringen. Als Daria einmal wissen möchte, in wie viele sie noch fahren müssen, beginnt Oleksandr mit der Aufzählung: Uman, Winnyzja, Chmelnyzkyj, Ternopil, Tschernihiw. Es sind Momente wie dieser, die zeigen, wie der Krieg mit erschreckender Logistik das Leben nicht nur der Soldaten verändert, sondern auch jener, die retten, helfen oder die Toten heimbringen. Und natürlich von Menschen, die wie die junge Mutter mit ihren zwei Kindern für die Flucht nach Budapest am heillos überfüllten Bahnhof noch Fahrkarten braucht.

"Dear Beautiful Beloved" zeigt den Ausnahmezustand als Normalität, in der die Arme und Beine von jungen Gefallenen mit Plastikfolie umwickelt werden, während die alten Geflüchteten bangen, nie wieder nach Hause zurückkehren zu können. "Solange das nicht deine letzte Reise ist", wird eine der Frauen dann getröstet. "Das ist alles, was zählt." (Quelle: Michael Pekler/Diagonale)

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