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Biller-Andorno fordert: Patientenwohl muss vor Profit stehen
Fallpauschalen setzen Krankenhäuser unter Druck und beeinträchtigen die medizinische Versorgung. Nikola Biller-Andorno fordert eine Reform, um die Qualität der Behandlung und ethische Standards zu sichern. Wir haben sie für ein NANO Science Date getroffen.
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 31.10.2028
Im Spannungsfeld von Ökonomie und Ethik
Nikola Biller-Andorno, Professorin für Medizinethik an der Universität Zürich, kritisiert die Einführung der Fallpauschalen im Gesundheitssystem. Diese ökonomische Maßnahme führt dazu, dass Krankenhäuser stärker auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind, was die Qualität der Patientenversorgung gefährdet. Es entsteht ein ungünstiger Druck, der sowohl zu Überversorgung als auch zu Unterversorgung führen kann.
Warum gefährdet Profitdruck die Patientenversorgung?
Die Fallpauschalen zwingen Krankenhäuser, Patienten schneller zu behandeln, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Dies kann zu einer Verzerrung der medizinischen Entscheidungen führen. Statt individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen, werden ökonomische Interessen priorisiert. Die Folgen sind nicht nur eine schlechtere Patientenversorgung, sondern auch ethische Dilemmata für das medizinische Personal.
WIe steht es um das Wohl der Patienten?
Nikola Biller-Andorno fordert eine grundlegende Reform, um die Balance zwischen ökonomischen Zielen und ethischer Verantwortung wiederherzustellen. Sie sieht die Notwendigkeit, das Wohl der Patienten stärker in den Mittelpunkt zu stellen und ökonomische Anreize zu überdenken. Nur so kann die medizinische Versorgung dauerhaft verbessert und das Vertrauen in das Gesundheitssystem zurückgewonnen werden.