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Was ist eigentlich Existentialismus?
Wir fliegen 2000 Kilometer nach Malle, um es mal richtig krachen zu lassen, springen an Gummibändern von Fernsehtürmen, jagen uns Pülverchen in die Nase, umarmen Bäume oder geben ein Heidengeld für ganzheitliche Ayurvedareisen in ferne Robinson Clubs aus. Was ist denn eigentlich Glück?
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- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 01.01.2030
Laut Albert Camus war der glücklichste Mensch ein Herr Namens Sisyphos. Genau! Der Typ, der den ganzen Tag einen Stein den Berg raufrollt, einen Stein, der dann kurz vorm Ziel den ganzen Weg wieder runterkullert. Super, danach wären wir ja alle mehr als glücklich! Gibt es doch heutzutage genug Leute, die ihren Job als „Sisyphos-Arbeit“ bezeichnen. Also sind sie eigentlich alle des Glückes hold: die Online Broker, Fließbandarbeiter, Nachrichtensprecher oder Gesamtschullehrer! Aber erst sollte man Monsieur Camus mal fragen, was er damit eigentlich gemeint hat! Camus sah im Sisyphos den Inbegriff eines sinnlosen Lebens. Wie jetzt? Wie kann ein sinnloses Leben Glücklich machen?
Genau darum geht es: Statt auf einer Autobahn mit 220 in Richtung Erfüllung zu brettern, eiern wir mit einer Bummelbahn durchs Leben, die an den absurdesten Orten Halt macht. Aber gerade dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, dem Leben in der bewussten Anerkennung des Absurden Würde und Größe zu geben. Klingt doch ganz plausibel. Wir alle sind da, hier in der Welt. Ohne dass uns jemand gefragt hat, ob wir das überhaupt wollen. Wir leben unser Leben. Ein Leben, dass immer wieder Haken schlägt, uns hinters Licht führt und wenn wir einmal glauben, die Grundregeln verstanden zu haben, uns den Stinkefinger zeigt!
Aber das kann ja auch Gutes haben! Wenn es keinen Masterplan gibt, kann man selber einen schmieden. So sah es auch ein anderer Franzose, Jean Paul Sartre war sein Name. Er stellte diese „Sinnfrage nach dem Sein“ und machte aus ihr auch gleich eine eigene philosophische Richtung. Den Existentialismus! In seinem Mittelpunkt steht der existente Mensch. (In all seinen Zuständen – ob verliebt, ängstlich oder wütend), der sich als frei und selbst bestimmt erkennt. Na endlich sagt es mal einer! Wir sind frei! Wir können tun und lassen was wir wollen, denn wir definieren uns nur über unser Handeln. Weil wir einfach existieren, gibt es kein Schema nach dem wir handeln müssen. Kein Gesetz, keinen Ehrenkodex und keine Etikette! Sondern wir selbst wählen das Thema unseres Lebens. Jeder wird also so, wie er sich selbst schafft. Der Existentialist glaubt, vollkommen alleine ohne Beistand durchs Leben ziehen zu müssen und hat nur die Aufgabe, mit sich im Reinen zu sein. Sind wie selber also der eigene Sinn unseres Leben? Quasi eine philosophische Form der Selbstbefriedigung?
Aber WARUM wir also Leben, weiß hier auch niemand. Na toll! Camus meinte es sei einfach etwas Absurdes, das Leben und der Tod sei der Höhepunkt! In seinem Fall ein Autounfall auf dem Weg nach Paris. Das Leben ist eine Krankheit die tödlich verläuft. Oder ein spannender Film mit Happy End! Je nachdem. Deswegen sollten wir – auch wenn das jetzt nach dem Inhalt eines Glückskekes klingt, versuchen, das Beste daraus zu machen! Denn: nur James Bond lebt zweimal!