Kultur
Fidelio
Oper in zwei Aufzügen op. 72 von Ludwig van Beethoven Großes Festspielhaus, Salzburger Festspiele 2015
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
"Fidelio" ist Ludwig van Beethovens einzige Oper. Im Rahmen der Salzburger Festspiele 2015 inszenierte Claus Guth die Befreiungsoper zum Thema Machtmissbrauch und Freiheitsdrang mit Stars wie Jonas Kaufmann und Adrianne Pieczonka.
Quelle: ORF/Roman Zach-Kiesling
Zur Zeit der Französischen Revolution: Der Frau eines politischen Häftlings gelingt es, als Mann verkleidet in das Gefängnis einzudringen, in dem Jakobiner ihren Mann gefangen halten. Sie versteht es, das Vertrauen des Kerkermeisters zu gewinnen und ihren Gatten zu befreien. Eine Sensation, die die Gemüter Ende des 18. Jahrhunderts heftig bewegte. Jean-Nicolas Bouilly, Zeuge dieser Tat, formte daraus ein Opernlibretto.
Zu jener Zeit, bewohnte Beethoven eine Dienstwohnung im Theater an der Wien. Von Joseph Sonnleithner, dem damaligen Leiter des Theaters an der Wien, ließ sich Beethoven Bouillys Textbuch ins Deutsche übertragen. Von dessen Handlung war er als Mensch ebenso betroffen wie als Komponist begeistert, enthielt sie doch das "Sittliche, Erhebende", das er sich von einem Opernstoff erwartete. Von der kleinbürgerlichen Welt des Kerkermeisters Rocco im ersten Akt über den vom tyrannischen Gouverneur des Staatsgefängnisses beherrschten zweiten Akt steigerte sich der dritte Akt zur Feier der ehelichen Liebe als Sieg gegen Willkürherrschaft.
Quelle: ORF/Roman Zach-Kiesling.
Es kostete Beethoven zehn Jahre intensiven Arbeitens, bis 1814 jene Fassung zur Uraufführung kam, die unter dem Titel "Fidelio" ein Plädoyer für Menschlichkeit und Gerechtigkeit im Gewand einer Befreiungs- und Rettungsoperunter wurde. Die durchaus von Egoismus bestimmte Sehnsucht nach Glück kennt dabei keine Standesunterschiede. In das singspielhafte Beginnen des ersten Aufzugs mischen sich mit dem kontemplativen Quartett oder auch dem Gefangenenchor jene Töne, mit denen Beethoven eine Utopie heraufbeschwört, die schließlich in einem beglückenden, nur allzu kurzen Moment greifbar wird. "Wie nirgends sonst wird aber Musik hier Morgenrot, kriegerisch-religiöses, dessen Tag so hörbar wird, als wäre er schon mehr als bloße Hoffnung. Sie leuchtet als reines Menschenwerk, als eines, das in der ganzen von Menschen unabhängigen Umwelt Beethovens noch nicht vorkam." (Ernst Bloch)
Besetzung:
Florestan |
Jonas Kaufmann |
|
Leonore |
Adrianne Pieczonka |
|
Don Fernando |
Ludovic Tézier |
|
Don Pizarro |
Tomasz Konieczny |
|
Rocco |
Hans-Peter König |
|
Marzelline |
Olga Bezsmertna |
|
Jaquino |
Norbert Ernst |
|
Pizarro Schatten |
Paul Lorenger |
|
Leonore Schatten |
Nadia Kichler |
|
u.a. |
||
Inszenierung |
Claus Guth |
|
Bühnenbild, Kostüme |
Christian Schmidt |
|
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor |
||
Wiener Philharmoniker |
||
Musikalische Leitung |
Franz Welser-Möst |