Gesellschaft

Nahost. Grenzen der Berichterstattung

"Seit mehr als 35 Jahren berichte ich aus Kriegs- und Krisengebieten", sagt Karim El-Gawhary, ORF-Korrespondent im arabischen Raum, "aber ich war noch nie aus einem Krieg ausgesperrt".

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D / CH / A
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bis 16.01.2026
Ein Mann steht vor einem großen LKW
Unzählige LKW beladen mit Hilfsgütern warten am Grenzübergang Rafah in der sengenden Sonne. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary über den Wahnsinn an der Grenze von Ägypten nach Gaza.
Quelle: ORF

Der Umstand, dass unabhängigen JournalistInnen der Zugang zum Gazastreifen verwehrt wird, macht diesen Krieg auf tragische Weise einzigartig.

Die Weltöffentlichkeit ist auf lokale Kameramänner und ReporterInnen angewiesen - auf Männer wie den 28-jährigen Abdel Khadr Hassouna, der seit eineinhalb Jahren mit Karim El-Gawhary zusammenarbeitet und für diese Arbeit tagtäglich sein Leben riskiert.

Der Krieg ist abseits von Zerstörung und Tod am Boden ein Krieg der Bilder und eine Propaganda-Schlacht geworden.

Das erlebt auch ORF-Israel-Korrespondent David Kriegleder (Bild ganz oben). Tag für Tag stößt er an journalistische Grenzen. Als sogenannter "embedded journalist" konnte er die israelische Armee bei einer Presse-Tour nach Gaza begleiten. Doch nach nur zwei Kilometern und einer knappen Stunde endete die Reise: "Die Eindrücke aus Gaza waren sehr bescheiden. Palästinenser haben wir keinen einzigen zu Gesicht bekommen", resümiert Kriegleder am Ende.

Für "WeltWeit" spricht er auch mit israelischen Journalisten und Bewohnern des Grenzgebiets zu Gaza und bekommt so einen tieferen Einblick in den schwierigen Umgang mit Information und Propaganda in Israel selbst.

Ein Mann blickt auf die Stadt zu seinen Füssen
ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner im von Israel besetzte Westjordanland
Quelle: ORF

An die Grenzen des Berichtens gelangt auch ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner, als er für seine "WeltWeit"-Reportage ins von Israel besetzte Westjordanland fährt. Der Krieg in Gaza dominiert seit fast zwei Jahren die Medien, was die Berichterstattung über das Westjordanland in den Hintergrund gedrängt hat. Doch mehr denn je ist die Region ein Pulverfass. "Wenn man den Checkpoint einmal passiert hat, ist man als Reporter unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt, es hängt davon ab, ob man sich im arabischen Ramallah oder in den Gebieten der radikalen israelischen Siedler aufhält", sagt Wildner.

Und Gefahr für Medienvertreter geht im Westjordanland immer öfter auch von israelischen Soldaten aus. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Team der "Deutschen Welle" bei Dreharbeiten in Ramallah vom israelischen Militär mit Waffen bedroht und gezielt mit Tränengas beschossen - trotz klarer Kennzeichnung als Presse", teilte der deutsche Auslandssender mit.

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